Microsoft: Zerschlagungsurteil aufgehoben!
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Ein US-Berufungsgericht entschied heute im Falle Microsoft einstimmig mit sieben zu null Strimmen, daß das Unternehmen nicht wie zunächst angeordnet, in zwei Teile zerschlagen werden solle. Damit hob das Gericht die Entscheidung des Richters Thomas Penfield Jackson auf, der am 7.Juni letzten Jahres Microsoft der Ausnutzung der Monopolstellung angeklagt und angeordnet hatte, daß das Unternehmen in zwei Teile zerschlagen werden müsse.
Gleichzeitig erklärte das Berufungsgericht, daß man Jackson von dem Fall entbunden habe. Die sieben Richter des Gerichtes veruteilten scharf das Verhalten Jacksons in der Öffentlichkeit, der durch diverse öffentliche Äußerungen seine Objektivität in Frage gestellt hätte.
Erleichtert zeigten sich zunächst die Verantwortlichen im Hause Microsoft über die Entscheidung.
"Wir sind sehr zufrieden darüber, daß das Berufungsgericht einen großen Teil der Vorwürfe gegen uns fallen gelassen hat und die dunkle Wolke der Zerschlagung über uns vertrieben hat. Das erleichtert vieles", erklärte Microsoft-Gründer Bill Gates auf einer Pressekonferenz.
Indessen warnen Analysten davor, daß Ergebnis zu einseitig zu interpretieren. Schon sprechen auch die Gegner von Microsoft von einem "Sieg". Zwar habe man in einigen wesentlichen Punkten einen erfreulichen Ausgang erzielen können, aber die Entscheidung sei alles andere als ein Sieg auf ganzer Linie für Microsoft.
Das Berufungsgericht stimmte nämlich mit dem Jackson-Urteil dahingehend überein, als daß Microsoft seine Monopolmacht dazu mißbraucht habe, die Marktdominanz zu bewahren. Auch diverse Deals mit anderen Unternehmen hätten in diese Richtung gedeutet, was nicht in Ordnung gewesen sei, so die Richter.
Insebesondere indem man durch die Monopolstellung den Konkurrenten Intel Corp. bedrohte habe Microsoft amerikanisches Recht gebrochen.
Nun solle sich ein weiteres Gericht mit diesen Monopolvorwürfen auseinandersetzen, entschieden die Berufungsrichter. Somit könnte der Fall noch nicht abgehakt sein. Analysten befürchten, daß auch das neue Betriebssystem Windows XP von der neuen Entscheidung betroffen sein würde.
Nach Bekanntgabe der Meldung wurde Microsoft vom Handel ausgesetzt. Zuletzt konnte die Aktie 2,25% auf 72,74$ gewinnen.
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