Microsoft: Maßnahmen gegen Linux-Konkurrenz
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Microsoft stellt eine neue Gebührenstruktur vor, die Geschäftskunden davon abhalten soll, auf das Open-Source Betriebssystem Linux oder andere Windows-Alternativen zu wechseln. Mit Open Value schafft der Softwarekonzern eine neue Gebührenstruktur für die Lizenzierung seiner Software.
"Was jetzt geschieht, ist, dass Microsoft sein Vertriebsteam angewiesen hat, nach Unternehmen Ausschau zu halten, die das Lindows OS installieren," sagt Analystin Laura DiDio von der Marktforschungsgruppe Yankee Group. "Wenn [die Mitarbeiter im Vertrieb] denken, dass es eine wirkliche Bedrohung durch eine ziemlich große Zahl von Überwanderungen zu Open Source gibt, können sie die Authorisation von höheren Stellen bei Microsoft einholen, um größere Discounts herauszuschlagen."
DiDio sagt, dass in manchen Fällen diese Preisnachlässe bis zu 50 Prozent hoch sein könnten.
Preiserhöhungen
Microsoft startete das Licensing 6 Programm im Sommer. Das Programm erhöhte die Lizenzkosten für Microsoft Software zwischen 33 und 107 Prozent, so Gartner.
Obwohl sich Geschäftskunden über diese Preiserhöhungen beschwerten, waren besonders kleine Unternehmen von diesen Mehrkosten belastet. Die meisten Unternehmen, die es ablehnten, an dem Licensing 6 teilzunehmen, waren kleine Unternehmen.
Jetzt möchte Microsoft mit der Open Value Initiative die Teilnahme kleiner Unternehmen an Licensing 6 ermöglichen. So können kleine Unternehmen ihre Verbindlichkeiten über drei Jahre hinweg zahlen und werden immer noch die aktuellsten Microsoft-Programme erhalten.
Open Value wird Anfang nächsten Jahres starten.
Darüber hinaus wird Microsoft bis Anfang 2003 auch für kleine Unternehmen Nullzinsfinanzierungsangebote bieten.
Lizenz Strategie
Innerhalb dem alten Lizenzprogramm von Microsoft konnten sich Unternehmen je nach dem zur Verfügung stehenden Budget für Software Erneuerungen oder dagegen entscheiden. Innerhalb der neuen Lizenzstrategie möchte Microsoft eine Vorauszahlung haben, und wird Unternehmen im Gegenzug ermöglichen, ständig neue Softwareupdates zu erhalten. Das hat aber für Unternehmen den Nachteil, dass sie vertraglich bereits Jahre im Voraus an Microsoft und Microsoft Produkte gebunden sind, was die Flexibilität der Unternehmen in dieser Hinsicht einschränkt.
Besonders kleine Unternehmen, die sich von der neuen Lizenzstrategie benachteiligt fühlten, haben sich nach Alternativen wie Lindows umgesehen. Lindows ist eine Mischversion zwischen dem Open-Source Betriebssystem Linux und einer Windows-ähnlichen Betriebsoberfläche.
Das Open-Source-Betriebssystem Linux hat den Vorteil, kostengünstiger zu sein, während gleichzeitig eine höhere Betriebsstabilität angenommen wird. Darüber hinaus erhoffen sich Unternehmen durch die Anpassungsfähigkeit des Open Source Codes eine Optimierung ihrer eigenen Programme.
Laut Yankee Group´s DiDio suchen selbst langjährige Kunden Microsoft´s nach Alternativen. "Also wenn sie eine Alternative sehen, die ansprechend aussieht, werden sie dann lange zögern?"
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.