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11:32 Uhr, 20.07.2001

Microsoft - die Zahlen und Ausblick im Detail

Microsoft konnte den Schätzungen der Analysten gerecht werden, da einige Kerngeschäfte eine gute Performance vorwiesen und dem schwachen Technologie-Markt trotzten.

Der Gewinn - vor Abzug eines nicht in Barbeständen angefallenen Aufwands in Höhe von $2.6 Mrd. - lag bei $2.75 Mrd. nach $2.55 Mrd. im Vorjahreszeitraum.

Den einmaligen Investmentaufwand eingerechnet, lag der Gewinn bei $66 Mio. oder 1 cent je Aktie, nach $2.4 Mrd. oder 44 cents je Aktie im Vorjahresquartal. Analysten erwarteten einen Gewinn je Aktie zwischen 41-49 cents, die durchschnittliche Schätzung lag bei 43 cents. CNBC hatte eine Erwartung von 44 Cents veröffentlicht.

Microsoft warnte aber davor, dass im ersten Quartal ein schwächeres Ergebnis erzielt würde, als ursprünglich erwartet.

Die Aktien fielen um 5% nachbörslich auf $69.20, nachdem der Schlusskurs an der Nasdaq bei $72.57 festgestellt wurde.

"Das erste Quartal sieht ein wenig schwächer aus, als es die Leute erwarteten, doch kann man auf ein stärkeres Fiskaljahr 2002 hoffen," so Scott McAdams, Analyst und Präsident beim Brokerage Service McAdams Wright Ragen.

Seit Jahresanfang sind die Aktien von Microsoft um 67% gestiegen und gehören zu den Hauptgewinnern im Dow Jones und outperformten die meisten Marktindices.

Der Umsatz stieg im Q4 um 13% von $5.8 Mrd. auf $6.58 Mrd.

Microsoft senkte die Prognosen für den Umsatz des September Quartals zwischen $6.0-$6.2 Mrd. und für den Gewinn zwischen 39 und 40 cents je Anteilsschein. Erwartet wurden bisher ein Umsatz von $6,4 Mrd. und ein Gewinn pro Aktie von 45 Cents.

Im Fiskaljahr erwartet Microsoft einen Umsatz zwischen $28.8-$29.5 Mrd. und einen Gewinn zwischen $1.91-$1.95 je Aktie.

Die vorsichtigen Prognosen wurden auf die anhaltende Schwäche im PC-Markt weltweit zurückgeführt. Microsoft erwartet kein Wachstum im laufenden ersten Quartal und erst ein einstelliges Wachstum im Fiskaljahr 2002.

Die Kunden würden zur Zeit auf das Update auf das Betriebssystem Windows XP, das ab dem 25. Oktober erhältlich sein wird, warten. Somit würden weniger Leute das alte Windows 2000 kaufen, hieß es.

"Wir erwarten ein relativ ruhiges erstes Quartal, da die Leute auf Windows XP warten," so John Connors, Vorstand der Finanzabteilung von Microsoft.

"Allgemein gesehen, war es (das Ergebnis) eine gute Nachricht. Das ermutigende daran ist, dass man trotz eines sehr schwachen Quartals (in der Industrie) weiterhin Geld verdiente und auch ein robustes Wachstum vorweisen konnte," so McAdams.

"Wir sind sehr froh darüber, dass die Resultate in jedem unserer Geschäftsfelder sehr positiv sind," so Connors weiter. "Wir sind besonders stolz auf die Adoption von Windows 2000 durch den Markt und sahen ein Wachstum um 20% in unseren Enterprise-Bemühungen, während eine heftige Schwäche im gesamten Quartal herrschte."

Connors gab während des Quartalsergebnisses bekannt, dass das Desktop-Gechäft im mittleren einstelligen Bereich im Q1 wachsen wird. Das Desktop-Business ist nach wie vor das Kerngeschäft von Microsoft.

Im vierten Quartal konnte hier ein Wachstum von 9.5% auf $2.507 Mrd. Umsatz verwirklicht werden. Ein Teil der Stärke des Wachstums wurde durch die Bestellungen von Office XP durch Unternehmen unterstützt.

Eines der hellsten Punkte des Quartals war das Ergebnis des Enterprise-Geschäfts, zu dem der SQL Server und die Exchange Corporate Kommunikations Produkte gehören.

Die Division, die 20% auf $1.29 Mrd. Umsatz im Q4 wuchs, wird voraussichtlich auch weiter sehr stark wachsen können, so Connors.

Eine weitere starke Abteilung war das Software, Dienstleistungs und Geräte-Geschäft für Konsumenten, die kleinste Division von Microsoft. Hierzu gehört das MSN Webseitennetz und die geplante XBox Spielekonsole. Der Umsatz wuchs im Q4 um 22% auf $509. Im Gesamtjahr 2001 konnte ein Umsatz in Höhe von $1.95 Mrd. erzielt werden.

Der Gesamtumsatz wird im Fiskaljahr 2002 in diesem relativ neuen Teilbereich laut den Prognosen von Microsoft auf $3.5-$4 Mrd. wachsen können, da die Xbox am 8. November veröffentlicht wird, hieß es. Im Jahr 2002 plant Microsoft den Absatz von 4.5-6 Mio. Einheiten der neuen internetfähigen Spielekonsole.

Doch hänge eine Menge von der Wirtschaft ab, so Connors. "Diese Prognosen basieren auf einer Konjunktur, die sich nicht unbedingt signifikant verbessern muss, sie sollte sich aber auch nicht weiter verschlechtern," so Connors während des Conference Calls. "Unser Plan rechnet moderate Prognosen für den PC-Markt ein, aber die Wachstumsraten könnten geringer sein, als wir erwarten. Sollte das so sein, wird unsere Profitabilität ebenfalls darunter leiden."

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