Kommentar
11:24 Uhr, 22.10.2024

Michael Saylor: Hardware Wallets nur nötig für "paranoide Krypto-Anarchisten"

Der Kopf hinter der BTC-Strategie von MicroStrategy hat mit einem Interview für Aufsehen gesorgt. Teile der Bitcoin-Community fühlen sich wie vor den Kopf gestoßen. Was hinter seinen Aussagen steckt.

Erwähnte Instrumente

  • In einem Interview mit der YouTuberin “Markets with Madison” sorgte Michael Saylor mit diversen Aussagen für erregte Gemüter in der Bitcoin-Community. So sagte er unter anderem, dass Bitcoin-Halter “nichts zu verlieren” hätten, wenn sie ihre BTC großen, etablierten Institutionen anvertrauen.
  • Auf die Frage, ob die US-Regierung Bitcoin-Haltern ihr Recht auf Selbstverwahrung – ähnlich wie beim Verbot des privaten Goldbesitzes im Jahr 1933 – entziehen könnte, wies er die Vorstellung als unrealistische und unnötige Angst zurück, die von “paranoiden Krypto-Anarchisten” verbreitet werde.
  • Der MicroStrategy-Gründer argumentierte, dass große Finanzinstitutionen, die darauf ausgelegt sind, finanzielle Vermögenswerte zu verwahren, besser geeignet wären, Bitcoin-Bestände zu verwalten als Selbstverwahrung mit Hardware-Wallets. Darüber hinaus gebe es aktuell keinen Bitcoin-Standard wie damals mit Gold.
  • Seine Äußerungen haben heftige Kritik hervorgerufen, da sie im Widerspruch zu seiner langjährigen Fürsprache für “Self-Custody” und individuelle finanzielle Souveränität zu stehen scheinen. Demnach untergrabe Michael Saylors Meinung den dezentralen Ethos von Bitcoin.
  • Einige beschuldigten ihn auch, Bitcoin in eine bloße Anlageform umgestalten zu wollen. Investment-Experte Simon Dixon spekulierte, dass Saylors Kommentare von einem strategischen Interesse getrieben sein könnten, MicroStrategy als eine zukünftige Bitcoin-Bank zu positionieren, die besicherte Kredite anbietet.
  • Mitchell Askew, Chefanalyst bei der Bitcoin-Mining-Firma Blockware Solutions, verteidigte Saylors Äußerungen jedoch und sagte, er sei bereit, Kritik zu ertragen, um Bitcoin für institutionelle Anleger schmackhafter zu machen. Die Normalisierung der Verwahrung von Bitcoin durch regulierte Finanzinstitutionen, soll dem Vermögenswert eine größere Akzeptanz und Integration in traditionelle Finanzsysteme verschaffen.

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