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16:52 Uhr, 30.07.2019

Mexiko und das Gespenst der Rezession

Das Risiko einer möglichen wirtschaftlichen Rezession wird in Mexiko heiß diskutiert. Präsident Andres Manuel Lopez Obrador weist allerdings alle Darstellungen zurück, dass die Wirtschaft des Landes eingebrochen ist.

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Mexiko Stadt (Godmode-Trader.de) - Der mexikanische Finanzminister Arturo Herrera stemmt sich gegen die Rezessionsgefahr. Der Politiker kündigte am Montagnachmittag ein Konjunkturpaket im Volumen von 485 Milliarden Pesos (23 Mrd. Euro) an, um unter anderem Infrastruktur-Programme zu finanzieren und den privaten Konsum anzuheizen. Zudem soll der Mittelstand mit günstigen Hypothekarkrediten gestützt und ursprünglich für 2020 geplante Staatsausgaben vorgezogen werden.

Das Maßnahmenpaket wurde zwei Tage vor der Veröffentlichung der BIP-Zahlen zum zweiten Quartal 2019 vorgestellt. Die Daten könnten bestätigen, dass das Land auf dem Weg in eine technische Rezession ist. Nach Angaben des National Institute of Statistics and Geography ist die mexikanische Wirtschaft im ersten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorquartal bereits saisonbereinigt um 0,2 Prozent geschrumpft. Von einer technischen Rezession spricht man, wenn das bereinigte Bruttoinlandsprodukt in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen gegenüber dem jeweiligen Vorquartal gesunken ist.

Für das zweite Quartal zeigen sich Analysten durchweg pessimistisch. Mehrere heimische Finanzinstitute gehen davon aus, dass die Wirtschaft auch im Frühjahr geschrumpft ist. Zu den Prognose-Institutionen gehört auch die Bank of Mexico, die am 11. Juli die Möglichkeit einer „leichten Rezession" ansprach, nachdem die Bankvolkswirte eine Wirtschaftstätigkeit mit einer „Verlangsamung, die größer als erwartet war", registriert hatten.

Präsident López Obrador widersprach am Montag erneut den schlechten Prognosen und behauptete, dass es „keine Rezession gibt" und dass es dem Land „wirtschaftlich sehr gut geht. Es bestehe weder ein Risiko für die Wirtschaft noch für die politische Stabilität. „Es gibt eine Regierungsführung im Land", ergänzte der Vorsitzende der Nationalen Erneuerung (Morena). Für den Präsidenten, der am 1. Dezember 2018 die Macht übernommen hat, gibt es nun „mehr Entwicklung und Wohlstand" im Land, während Neoliberale „aufgeregt" über eine Rezession schwadronieren würden.

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Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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