Mexiko: Das schwache US-Wachstum und die hohen Zinsen belasten die mexikanische Wirtschaft
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1. Die mexikanische Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2008 mit 2,8 % yoy schwächer als erwartet gewachsen. Der Median der von Bloomberg befragten Analysten lag bei 3,1 % yoy. Wie das statistische Amt meldete, sorgten das frühe Osterfest – im vergangenen Jahr lag die Osterwoche im April, das heißt im dritten Quartal – und die Änderung des Basisjahres für Verzerrungen in der Zeitreihe. Gegenüber dem Vorquartal nahm das Bruttoinlandsprodukt saisonbereinigt um 0,2 % zu.
2. Die wichtigste Wachstumssäule schwächt sich ab: Der Dienstleistungssektor – größter Wachstumstreiber in den Vorquartalen – wächst nun mit 3,5 % yoy deutlich schwächer als in der Vergangenheit. Vor allem der Bereich Transport und Logistik verzeichneten Einbußen. Zudem kommt die Industrie nicht aus der Misere der vergangenen Quartale heraus. Der Bergbau meldete einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 9,1 %. Positiv wirkte sich hingegen die Produktion der Versorger (+7,1 % yoy) aus. Auch der Landwirtschaftliche Sektor wuchs mit 4,4 % yoy überdurchschnittlich.
3. Der Ausblick für die mexikanische Wirtschaft in den nächsten Monaten wird von der Wachstumsdelle der USA eingetrübt. Denn nicht nur die Exporte leiden unter der fehlenden Nachfrage aus dem Norden, auch die Auslandsüberweisungen der in den USA lebenden Mexikaner fallen niedriger aus. Diese hatten in den vergangenen Jahren den privaten Konsum in Mexiko beflügelt. Zusätzlich belastet die straffere Geldpolitik der mexikanischen Zentralbank den Wachstumsausblick. Am vergangenen Freitag wurde der Leitzins auf nun 8,25 % angehoben. Wir revidieren unsere Prognose für den Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts für das gesamte Jahr 2008 von 2,3 % auf 2,2 %.
4. Die Inflationsrate bleibt angesichts der gestiegenen Nahrungsmittelpreise hoch. Die negative Wachstumsüberraschung sollte die Währungshüter von einer weiteren Straffung der Geldpolitik abhalten. Das Inflationsziel (2 % bis 4 %) wurde im vergangenen Jahr nur knapp eingehalten, und die aktuelle Inflationsrate liegt mit 5,4 % deutlich oberhalb des Zieles. Die Zentralbank sollte unserer Einschätzung nach eine abwartende Haltung einnehmen und auf Sicht der kommenden sechs Monaten keine Leitzinsänderung vornehmen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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