Kommentar
12:15 Uhr, 15.12.2011

Metro – alle Jahre wieder

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe PLUS auf Metro
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Welche Art der Werbeansprache ist wirklich erfolgreich? Diese Frage stellen sich Marketingfachleute schon seit vielen Jahrzehnten und ganz speziell in der besonders wichtigen Vorweihnachtszeit immer wieder. Wie lockt man möglichst viele potentielle Kunden zum Shoppen in seine heiligen Hallen? Dass es hier nicht gerade zimperlich zugeht und den Anbietern jede Geschmacklosigkeit als Mittel zum Zweck gerade recht ist, zeigen aktuelle Kampagnen.

So meldete sich beispielsweise der italienische Pullover-Hersteller Benetton, der bereits in den Neunzigern Randgruppen mit seinen Werbepostern brüskierte, unlängst mit neuen unappetitlichen Fotomontagen eindeutiger Kussszenen zwischen bekannten Politikern zurück. Frau Merkel blieb dabei eine eindeutige Szene mit Silvio Berlusconi laut „Stern.de“ nur deshalb erspart, weil dieser gerade noch rechtzeitig die Reißleine zog und zurücktrat. So musste stattdessen Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy als dankbare Alternative herhalten. Einer weiteren Kussszene zwischen Papst Benedikt XVI. mit dem ägyptischen Imam Ahmed el Tajjeb wurde durch den heftigen Protest des Vatikans ein Riegel vorgeschoben, nachdem sie bereits in Form eines riesigen Plakats unweit des Vatikans von einer Brücke vor der Engelsburg thronte, obwohl sich Benetton mit seinen „konstruktiv provozierenden“ Bildern unter dem Titel „Unhate“ doch nur ganz selbstlos „ ausschließlich für den Kampf gegen die Kultur des Hasses“ in der Welt einsetzen wollte.

Ebenso wenig wollte man laut „Wuv.de“ beim zum Metro-Konzern gehörenden Media-Markt mit seiner Weihnachtskampagne natürlich auch keine christlichen Werte verhöhnen und unter dem Slogan „Weihnachten wird nur durch Geschenke unterm Baum entschieden“ das menschliche Miteinander auf einen bloßen Warenaustausch reduzieren. Dass dagegen christliche Dienste Sturm laufen und zum Kaufboykott aufrufen würden, sowie dass sich sogar auf Facebook eine Protestgruppe „Weihnachten wird in der Krippe entschieden“ formierte, konnte man bei dem durch seine reißerische Werbung bekannten Elektromarkt ebenfalls bestimmt nicht absehen. Wie stimmungsvoll waren da die vielen in sozial erwünschtem Sinne gestalteten Werbespots vergangener Jahre, bloß von wem waren die denn eigentlich?

Apropos Media-Markt-Werbung, eine Niederlage gab es dann doch und zwar wegen Irreführung vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe im Sinne eines sogenannten „Greenwashing“, wie „Elektrojournal.at“ berichtet, hatte man doch einen „A+Kühlschrank“ als „sehr sparsam“ unter mehrheitlich ähnlichen Konkurrenzmodellen verkaufen wollen. Den Mutterkonzern Metro drücken da aber ganz andere Sorgen, wird man die Warenhauskette Kaufhof doch möglicherweise nicht wie geplant bis 16. Dezember los, da gegen den designierten Käufer, den 34-jährigen österreichischen Immobilienunternehmer René Benko Geldwäschevorwürfe laut wurden. Auch Anleger hatten mit der Metroaktie zuletzt wenig Spaß. So gingen viele Analysten gerade nach der kürzlichen Gewinnwarnung in Habachtstellung, wie z.B. HSBC, wo man den Konsum-Titel von zuvor „Overweight“ auf „Neutral“ abstufte und das Kursziel von 40 auf 36 Euro zurücknahm, zumal man den zu scheitern drohenden Kaufhof-Deal laut „dpa-AFX“ auch als einzigen „Kurskatalysator“ sehe. Insgesamt überwiegen bei den anderen Analysehäusern „Hold“- bzw. „Neutral“-Einstufungen für die Metroaktie. Die Kursziele bewegen sich dabei zwischen 28 und 37 Euro. Thomas Effler von der WestLB hat seine Zielmarke zwar ebenfalls von 39,50 auf 37,60 Euro gesenkt, seine Einschätzung aber auf „Add“ belassen, zumal das Papier nach seiner Meinung nach dem Kursrutsch jetzt attraktiv bewertet ist.

Bei der Metro auf eine Seitwärtsentwicklung zu spekulieren, könnte sich für Investoren deshalb auszahlen. Dabei bietet eine Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim auf Sicht eines halben Jahres eine maximale Renditechance von beachtlichen 10,77 Prozent bzw. 21,47 Prozent p.a. Idealerweise fällt die Aktie in diesem Zeitraum zu keinem Zeitpunkt auf oder unter die Barriere von 21,50 Euro zurück, was aktuell einem Puffer von immerhin fast 25 Prozent entspricht. Andernfalls würde auch ein Schlusskurs kurz vor Fälligkeit auf Basispreisniveau von 30,50 Euro für eine Nominaltilgung ausreichen, bevor es zu einer physischen Aktienandienung kommen würde.

17,75 % p.a. Metro 21,50 Aktienanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim/ MQ4H9E

Laufzeit:

22.06.2012

Preis: (13.12.2011)

Geld / Brief: 98,23 % / 98,43 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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