Merrill's Steve Milunovich: Techs & Märkte I
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In einem Interview gab Steve Milunovich, global zuständiger Technologieanalyst bei Merrill Lynch, seinen Ausblick auf den Techsektor. (BörseGO berichtete)
Im folgenden möchten wir Ihnen einen ausführlichen Einblick über diese interessante und umfassende Einschätzung geben.
Die Investoren, so Milunovich einleitend, seien immer noch geneigt, Techaktien zu kaufen. Die endgültige "Kapitulation" habe noch nicht stattgefunden.
Die Rally der vergangenen Wochen sei eine Bärenmarktrally wie im April des Jahres, der Analyst habe so begonnen, Aktien in die Stärke des Marktes zu verkaufen.
Trotz der teilweise positiven Signale sollten sich die Investoren besinnen, sollte die Rally weitergehen, so Milunovich, so könnte sich eine zweite Spekulationsblase aufbauen.
Sollte sich das Zentrum des Techsektors von PC-Aktien auf Internet-Aktien verlagern, so rechnet der Analyst mit einer Underperformance der Aktien.
Immer wenn eine neue Welle von Kursanstiegen beginnt, starten die Aktien der damit beendeten Welle eine "zweitrangige Korrekturbewegung." Aktien wie Compaq würden eine solche Entwicklung reflektieren. Allerdings befürchtet Milunovich, dass dieser Grundsatz auch für die Aktien von z.B. Cisco Systems oder Intel gelten könnte.
Des weiteren geht der Analyst auf die Bewertung der Aktien im Techsektor ein. So kann er es sich nur schwer vorstellen, dass die fundamentalen Daten sich noch weiter verschlechtern. Allerdings sind die Aktien bemessen am KGV immer noch zu hoch bewertet, auch wenn die Fundamentals nun einen Boden gefunden hätten. Die Erholung der Wirtschaft soll eine U- oder gar W-Form haben, eine V-förmige Erholung sei laut Milunovich auszuschließen. Er erwartet keine schnelle Erholung, da die Investitionsbudgets, die mit der Nachfrage im Techsektor korrelieren, weiterhin niedrig sind und eine Erholung nur langsam eintrete.
Die Auftragslage im Techsektor ist gegenüber dem Vorjahr um 40 Prozent eingebrochen, die Margen sind im Schnitt auf einem 20 Jahrestief angeleangt und die Kapazitätsausnutzung ist ebenfalls auf historischen Tiefs. Allerdings hält der Merrill Lynch Analyst weiteren Druck auf die Ertragslage der Unternehmen im Jahr 2002 nicht für ausgeschlossen. Durch die Ereignisse vom 11. September wurden alle Hoffnungen einer Erholung im Jahr 2001 zerschmettert, hieß es.
Allerdings gibt es trotz der Fülle an bad news auch Lichblicke am Horizont. So bevorzugt der Analyst Aktien im Security-Software und Voice over IP-Sektor. Sollte letzterer Sektor an Stärke gewinnen, so sollte Cisco Systems von dieser Entwicklung profitieren können.
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