Merrill Lynch - Wochenrückblick
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Die US-Aktienmärkte schlossen zum Wochenende uneinheitlich. So mussten der S&P 500 sowie der NASDAQ-Index Verluste hinnehmen, während der Dow Jones im Plus schloss. Bisher ist die Berichtssaison relativ positiv verlaufen, jedoch ohne bahnbrechende Ereignisse. Die Bereiche Finanzen und Gesundheitswesen legten eine ansehnliche Performance vor, während Versorger nach wie vor zu kämpfen haben. Inzwischen hat fast ein Drittel der im S&P 500 gelisteten Unternehmen seine Berichte vorgelegt. Etwa zwei Drittel dieser Unternehmen haben die Konsenserwartungen übertroffen und nur 13% haben sie verfehlt. US-Notenbankchef Alan Greenspan äußerte sich in seinem halbjährlichen Bericht vor dem Kongress optimistisch zur Wirtschaft und löste damit rasante Verkäufe an den Anleihenmärkten aus. Die veröffentlichten Konjunkturdaten zeichneten ein leicht positives Bild. So erzielte die verarbeitende Industrie im Juni innerhalb der Industrieproduktion ein Plus von 0,4% ggü. dem Vormonat, gleichzeitig stiegen die Einzelhandelsumsätze im Juni um 0,5% ggü. dem Vormonat und ging die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung leicht zurück. Die Inflation (CPI) entwickelte sich im Juni positiv und stieg ggü. dem Vormonat lediglich um 0,2% und auch der Verbrauchervertrauens-Index der Universität Michigan legte leicht zu.
Der japanische Aktienmarkt verlor an Boden, was teilweise darauf zurückzuführen ist, dass der Zustrom ausländischen Kapitals verebbte. Dennoch korrigierte die Bank of Japan (BoJ) ihre Einschätzung der Wirtschaft zum ersten Mal seit einem Jahr nach oben. Die Zahl der Unternehmenspleiten ging im ersten Halbjahr 2003 um 9,0% ggü. dem Vorjahr zurück und sank damit auf den tiefsten Stand seit vier Jahren. Die BoJ griff im Juli mit mehr als 600 Mrd. Yen zur Stützung der Landeswährung ein. Mit einem Volumen von bisher 7,6 Billionen wurde der Yen im Jahr 2003 so massiv gestützt wie nie zuvor.
Mit Ausnahme des französischen und spanischen Aktienmarktes verzeichneten die europäischen Aktienmärkte einen leichten Aufwärtstrend. Ericsson schloss mit einem Plus von 10%, nachdem die Verluste aufgrund von Kostensenkungsmaßnahmen geringer ausfielen als erwartet. Nokia verlor im Gegenzug 18%, da im dritten Quartal mit einem Rückgang der Umsätze gerechnet wird. Die Industrieproduktion ging im Mai ggü. dem Vormonat um 0,9% zurück (-1,3% ggü. dem Vorjahr). In Großbritannien stiegen die Arbeitslosenzahlen weniger deutlich als erwartet und die Inflation (RPIX), d.h. ohne Hypothekenzinsen, sank ggü. dem Vormonat um 0,1%. Die Arbeitslosenquote verharrte in Großbritannien auf niedrigem Niveau und ging um 0,1% auf 5,0% zurück.
Teilweise aufgrund von SARS wurde in der Region Asien-Pazifik im Juni ein Anstieg der Arbeitslosenquoten in Südkorea und Hongkong (auf 3,6 % bzw. 8,6%) beobachtet. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt stieg im zweiten Quartal um 6,7% und verzeichnete damit den geringsten Anstieg in den letzten sechs Quartalen (im ersten Quartal 2003 waren es noch 9,9%).
In Lateinamerika ist die argentinische Industrieproduktion (-0,3%) den dritten Monat in Folge zurückgegangen. Mit verantwortlich hierfür ist die stärkere Währung, die die Importtätigkeit zu Lasten einheimischer Produkte beflügelt. In Brasilien versucht Präsident Lula, sein Gesetz zur Rentenreform vor dem Kongress durchzubringen.
An den europäischen Emerging-Markets stieg Russlands Industrieproduktion im zweiten Quartal um 7,5%. Dieses Ergebnis wurde durch den Anstieg der Ölfördermenge, gestiegene Ölpreise und eine Belebung der Binnennachfrage erzielt. Derweil hat die russische Regierung angekündigt, dass sie von 2004 bis 2006 einen Großteil ihrer Minderheitsbeteiligungen (wie Lukoil) veräußern wird.
An den weltweiten Staatsanleihemärkten legten die Renditen US-amerikanischer Papiere deutlich zu, nachdem Alan Greenspan die Wachstumsaussichten deutlich positiver eingeschätzt hat und die Notwendigkeit, in naher Zukunft unkonventionelle Maßnahmen zur Bekämpfung der Deflation zu ergreifen, sehr zurückhaltend beurteilt.
An den Devisenmärkten gab der Britische Pfund in Folge der jüngsten Zinssenkung und der politischen Ereignisse ab.
Am Ölmarkt gingen die Preise leicht zurück, da die Gas- und Ölvorräte in den USA Rekordniveau erreichten und die Ölförderung im Golf von Mexiko wegen eines Tropensturms nur für kurze Zeit unterbrochen werden musste.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
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