Merrill Lynch - Wochenrückblick
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Die US-Aktienmärkte verzeichneten trotz des dünnen Nachrichtenflusses einen leichten Anstieg. Zu den negativen Nachrichten gehörte der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe (Geschäftsklimaindex) im Juni, der sich nur geringfügig auf 49,8 Punkte verbessern konnte. Auch die Arbeitsmarktzahlen im Juni enttäuschten: So stieg die Arbeitslosenquote um 0,3% auf 6,4% und die Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft ging um 30.000 zurück. Auf der positiven Seite standen die stärker als erwartet gestiegenen Industrieaufträge (+0,4% ggü. dem Vormonat) und der ISM-Index für die Bereiche außerhalb des Verarbeitenden Gewerbes, der um 6,1 auf 60,6 Punkte und damit den höchsten Stand seit September 2000 kletterte.
Der japanische Aktienmarkt verbuchte in dieser Woche starke Zugewinne. Ursachen waren einerseits der besser als erwartet ausgefallene Geschäftsklimaindex (die Tankan-Umfrage im Juni verbesserte sich um 5 Punkte auf -5 Punkte) und andererseits die Rückkehr ausländischer Anleger an den japanischen Markt. Der massive Ausverkauf an den Anleihemärkten dürfte sich kaum ernsthaft auf die Lage der japanischen Banken auswirken, da die Gewinne aus dem Aktiengeschäft inzwischen die Verluste am Anleihemarkt mehr als ausgleichen dürften. Darüber hinaus sucht Premierminister Koizumi in seiner eigenen Partei nach Unterstützung für eine zweite Amtsperiode, was auch Zugeständnisse an seine Kritiker beinhalten und damit zu Verzögerungen bei den Reformen führen könnte.
In Europa gaben in dieser Woche alle Aktienmärkte mit Ausnahme des DAX leicht nach. Zyklische Aktien aus den Branchen Automobile (+2,8%), Grundstoffe (+2,6%), Bau (+1,3%) und Industriegüter (+1,2%) erzielten die beste Performance, da Anleger inzwischen optimistischer denken und eine mögliche Konjunkturerholung im Spätjahr als reale Möglichkeit betrachten. Bei DaimlerChrysler waren höhere Verkaufszahlen der Marke Mercedes in den USA für den Kursanstieg verantwortlich. Die Branchen Telekommunikation (-2,3%), Öl (-2,3%) und Versorger (-1,4%) blieben hinter dem Durchschnitt zurück. Zu den Wirtschaftszahlen des Juni gehörten die PMI-Umfrage im Verarbeitenden Gewerbe, die um 0,4 auf 46,4 Punkte fiel, und der Inflationswert bei den Erzeugerpreisen fiel um 1,3% ggü. dem Vorjahr (-0,4% ggü. dem Vormonat). Die Schwedische Reichsbank senkte überraschend die Zinsen um 0,25%.
In der Region Asien-Pazifik gab Taiwan bekannt, dass man ein Gesetz aufheben werde, das die Investitionen ausländischer Anleger in Aktien auf derzeit 3 Mrd. US-Dollar begrenzt.
In Lateinamerika dürfte die Aufwertung der brasilianischen Währung im Juni zum Teil für den Rückgang des Handelsüberschusses auf 2,4 Mrd. US-Dollar verantwortlich sein, nachdem dieser im Mai einen Rekordstand von 2,5 Mrd. US-Dollar erreicht hatte.
An den europäischen Emerging Markets stieg der Kurs des weltweit größten Erdgaslieferanten Gazprom in der letzten Woche um 24%, nachdem das Unternehmen bei der zuständigen Aufsichtsbehörde die Aufhebung einer Vorschrift beantragt hatte, die die Beteiligungshöhe ausländischer Investoren auf 20% beschränkt. Russland konnte im Juni die Ölproduktion aufgrund neuer Förderanlagen um insgesamt 11% anheben.
An den weltweiten Staatsanleihemärkten setzten die Renditen ihren jüngsten Aufwärtstrend fort. Deutsche, britische und insbesondere japanische Staatsanleihen standen bei den Auktionen in dieser Woche unter Druck, da die Nachfrage insgesamt schwächer war als in den Wochen zuvor.
An den Devisenmärkten verbuchten Yen und Pfund Sterling Zugewinne auf Kosten des US-Dollars.
Die Unsicherheiten über die Auswirkungen des Generalstreiks in Nigeria auf die Ölversorgung und die nur zögerliche Rückkehr des Irak an den Ölmarkt dürften für den leichten Anstieg der Preise am Ölmarkt verantwortlich sein.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
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