Merrill Lynch - Wochenrückblick
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Zum ersten Mal seit fünf Wochen sind die US-Aktienmärkte aufgrund von Gewinnmitnahmen gefallen. Der NASDAQ-Index verzeichnete dabei die größten Verluste. In der vergangenen Woche wurden nur wenige spannende Konjunkturdaten veröffentlicht, die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung fiel jedoch höher aus als erwartet. Mit seinen jüngsten Äußerungen versuchte US-Notenbankchef Alan Greenspan jedoch die Bedeutung der negativen Nachrichten über Arbeitslosigkeit und Industrieproduktion herunterzuspielen und wies stattdessen auf die Verbesserung der Finanzsituation und die gesunkenen Energiekosten als erste Anzeichen für künftiges Wachstum hin. Seine Äußerung waren aber auch Balsam auf die Wunden der Anleiheinhaber, denn er versprach unverändert niedrige Zinsen in absehbarer Zeit, um so eine Deflation zu vermeiden. Das lange Ende der Zinskurve reagierte entsprechend mit einer Abflachung.
Der japanische Aktienmarkt verzeichnete trotz der Rettungsaktion der Regierung für die fünftgrößte Bank in der letzten Woche geringfügige Zugewinne. Am 26. Mai legten die restlichen der fünf großen Banken ihre Zahlen vor, bei denen es zu keinen weiteren negativen Überraschungen kam. Die Bank von Japan (BoJ) lockerte erneut leicht die geldpolitischen Zügel und begründete dies einmal mehr mit zunehmenden wirtschaftlichen Unsicherheiten. Dies macht deutlich, dass der neue Chef der Bank von Japan Fukui eher ein Mann der kleinen Schritte als der radikalen Veränderungen ist.
Die europäischen Aktienmärkte erlitten in der vergangenen Woche große Verluste, nachdem sich die Wirtschaftsnachrichten weiter verschlechterten. Die deutsche Wirtschaft steuert mit einer Inflationsrate von 0,7% im Vergleich zum Vorjahr weiter auf eine Deflation zu, während das um 0,2% gesunkene BIP im ersten Quartal auf eine Rezession hindeutet. Insgesamt fiel die Industrieproduktion in Euroland stärker als erwartet.
Trotz der Schwäche des Pfund Sterlings gegenüber dem Euro entwickelten sich britische Aktien etwas besser als kontinentaleuropäische (ohne Großbritannien).
Die Region Asien-Pazifik überflügelte den Weltindex um 3,0%, da in Singapur und Hongkong keine neuen SARS-Fälle gemeldet wurden und sich die Lage in China zu entspannen scheint. Nur in Taiwan hat sich die Lage weiter verschlechtert. Die asiatischen Märkte verfügen aber immer noch über Spielraum, um die westlichen Märkte einzuholen, nachdem sie die jüngste Rally nicht mitgemacht haben.
An den weltweiten Staatsanleihemärkten verteuerten sich US-Treasuries weiter. Ursache waren die Äußerungen von Alan Greenspan über das niedrige Zinsniveau, die eine Anhebung der Zinsen in immer weitere Ferne rücken lassen. Die Äußerungen aus der Europäischen Zentralbank (EZB) deuten hingegen auf eine Zinssenkung bei der nächsten Sitzung des Zentralbankrates am 6. Juni 2003 hin.
An den Devisenmärkten verlor der US-Dollar gegenüber dem Euro leicht an Wert, während die Aufwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar durch die Intervention der BoJ gestoppt wurde.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers
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