Merrill Lynch - Wochenrückblick
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Trotz wenig inspirierender Wirtschaftsdaten machte der US-Aktienmarkt Boden gut. Von 46,2 Punkten ging der ISM-Index im April weiter auf 45,4 Punkte zurück, wobei sämtliche Komponenten schwach tendierten. Die Stellen außerhalb der Landwirtschaft gingen um 48.000 zurück - auf die letzten drei Monate gerechnet summiert sich die Zahl nun auf - 525.000. Gleichzeitig kletterte die Arbeitslosenquote auf ein 8-Jahreshoch von 6,0% (ein Anstieg um 0,2%). Zwar stiegen im März neben dem persönlichen Einkommen auch der Verbrauch um 0,4% gegenüber dem Vormonat, beim realen persönlichen Einkommen und Verbrauch blieb jedoch nur ein Plus von 0,1% übrig. Zu den positiven Nachrichten gehörte der Sprung beim Index für das Verbrauchervertrauen des Conference Boards von 61,4 auf 81,0 Punkte, während die Industrieaufträge im März um 2,2% und die Ausgaben für langlebige Konsumgüter um 1,5% zulegten. Dies konnte den im Februar und Januar verzeichneten Rückgang aber nur zum Teil wettmachen.
Der japanische Markt schloss in der letzten Woche im Plus. Nach Vorlage enttäuschender Gewinne brach Sony deutlich ein. Wegen der internationalen Verunsicherung durch beispielsweise SARS und angesichts des schwachen Aktienmarktes beschloss die Bank von Japan, ihre für Kredite bereitgestellten Zentralbankreserven von 17-22 auf 22-27 Billionen Yen aufzustocken. Damit will man einem Engpass in der Kreditvergabe der Großbanken an Kleinunternehmen zuvorkommen. Im März schwächte sich die Industrieproduktion den zweiten Monat in Folge um 0,2% gegenüber Februar ab und spiegelt damit den stetigen Rückgang bei den Exporten wider.
Die europäischen Aktienmärkte schlossen letzte Woche im Plus und konnten damit auf den Monat bezogen nahezu alle anderen Märkte hinter sich lassen. Während Telekom-, Energie-, Lebensmittel- sowie Getränkebranchen ein schwaches Ergebnis erzielten, setzten sich die Grundstoff- und Gesundheitsbranche an die Spitze. Mit Blick auf Einzelwerte fiel der Umsatz von France Telecom etwas schwächer als erwartet aus, was vor allem auf das schwache Ergebnis im Auslandsfestnetzgeschäft zurückzuführen war. Nach der Nominierung des früheren IKEA-Chefs Anders Moberg zum neuen Vorstandschef legten Ahold-Aktien 36% zu. Wenig ermutigend fielen die Wirtschaftsnachrichten aus: So schwächte sich der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone im April von 48,4 auf 47,8 Punkte ab. In Deutschland fiel der Ifo-Geschäftsklimaindex im April von 88,1 auf 86,6 Punkte, während der INSEE-Geschäftsklimaindex in Frankreich ebenfalls für April einen Rückgang von 95 auf 92 verzeichnete.
In der asiatisch-pazifischen Region kam es zu einer deutlichen Verlangsamung bei der Zahl neuer SARS-Fälle in Guangdong und Hongkong, was dem Hang Seng Index zu einem Anstieg um 4,7% verhalf.
In Lateinamerika verständigten sich Brasilien und Argentinien auf Beratungen über die Schaffung einer gemeinsamen Währung, die den Handel voranbringen soll.
An den europäischen Emerging Markets stockte Russland seine Erdölproduktion im April um 11% auf, da die Unternehmen deutlich mehr Bohrlöcher gesetzt haben.
An den weltweiten Staatsanleihemärkten kam es zu einem leichten Renditeanstieg bei zehnjährigen US-Treasuries, der zum einen auf die Rally am Aktienmarkt, aber auch auf die in der nächsten Woche geplante vierteljährliche Auktion mit einem Rekordvolumen von 58 Mrd. US$ zurückzuführen ist, bei der erstmals seit 1998 wieder dreijährige Anleihen angeboten werden.
Erneut standen an den Devisenmärkten der schwache US-Dollar und der starke Euro im Rampenlicht. Die Schwäche des US-Dollar ist wohl zum einen auf die Suche der Anleger nach höheren Renditen, aber auch auf die starken US-Dollar-Verkäufe der Zentralbanken, insbesondere im Mittleren Osten, zurückzuführen.
Seit Ende des Krieges im Mittleren Osten und der um 3,6% gedrosselten Ölförderung der OPEC im April zum Trotz setzt der Ölpreis seinen Rückgang fort.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
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