Merrill Lynch - Wochenrückblick
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die US-Aktienmärkte konnten diese Woche weiter Boden gut machen. Im August stiegen der Dow Jones und der S&P500 Index den sechsten Monat und die Nasdaq den siebten Monat in Folge. Auch weiterhin erweist sich die Konjunktur als Stütze. So wurde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das zweite Quartal deutlich nach oben korrigiert und die Zahlen des Einkaufsmanagerindex aus Chicago fielen ebenfalls positiv aus. Uneinheitlich bleiben jedoch die Daten rund um den privaten Konsum. So standen den rückläufigen Anträgen auf Hypothekenkredite und dem rückläufigen Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan ein Rückgang der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung auf unter 400.000 gegenüber. Gleichzeitig gab Ford bekannt, dass der August der bisher beste Monat des Jahres gewesen sei. Bezogen auf die Branchen verzeichneten Mobilfunkanbieter starke Zugewinne, nachdem Nextel über gutes Wachstumspotenzial seiner Mobilfunksparte berichtete.
Der japanische Aktienmarkt setzte seinen Anstieg dank positiver Nachrichten zum US-BIP sowie zur inländischen Industrieproduktion fort. Daneben gelang es Ministerpräsident Koizumi, im Vorfeld der in diesem Monat anstehenden Wahlen seine politische Zukunft durch Vereinbarungen mit wichtigen Teilen der Liberaldemokratischen Partei LDP weiter zu sichern. Zu den Wirtschaftsdaten im Juli gehörten der geringste Rückgang der Verbraucherpreise seit Mai 2000 sowie die steigende Nachfrage nach Elektrogütern und Autos aus Asien, die damit die schwachen Verkaufszahlen mit den USA ausglich. Gedämpft wurde der Optimismus jedoch durch die Ergebnisse der Shoko Chukin-Umfrage bei Kleinunternehmen im August, die zum ersten Mal seit drei Monaten rückläufig tendierte. Exportunternehmen profitierten am meisten von den positiven Wirtschaftsnachrichten, allen voran multinationale Konzerne wie Canon, Sony und Honda.
Nur die europäischen Aktienmärkte stellten sich mit Verlusten bei den großen Indizes dem globalen Aufwärtstrend entgegen. Ursache waren die im Vergleich zu anderen Regionen schwächeren Wirtschaftsdaten. In Deutschland lag der Ifo-Geschäftsklimaindex über den Erwartungen der Analysten, die Einzelhandelsumsätze hingegen enttäuschten. Deutlich hinter dem Gesamtmarkt blieben Finanztitel zurück, da die Swiss Re enttäuschende Ergebnisse vorlegte. Positive Nachrichten zur globalen Konjunktur wirkten sich erneut positiv auf die Stimmung gegenüber zyklischen Branchen wie Technologie und Automobile aus, die entsprechend zulegen konnten.
In der Region Asien-Pazifik stieg die Industrieproduktion in Korea im Juli wegen der Streiks in der Automobilindustrie geringer als in den Monaten des zweiten Quartals (jeweils gegenüber den Vorjahreszeiträumen). Mit einem Plus von 11% konnte der Boom im Export jedoch fortgesetzt werden.
Wichtige Märkte Lateinamerikas kletterten die vierte Woche in Folge nach oben, so der Bovespa-Index aus Brasilien, der um 3,8% zulegte, und der Merval-Index aus Argentinien mit einem Plus von 4,3%. In Brasilien scheint eine Zinssenkung näher zu rücken, nachdem die Regierung einen BIP-Rückgang für das zweite Quartal um 1,4% bekannt gegeben hat.
An den europäischen Emerging Markets einigte BP sich mit dem russischen Unternehmen Slavneft über den Kauf einer Beteiligung von 25 % und steigt damit zum weltweit zweitgrößten börsennotierten Ölproduzenten auf.
An den weltweiten Staatsanleihemärkten stiegen die Renditen japanischer Staatsanleihen (JGBs) sprunghaft an, da die Angst der Anleger vor massiven Anleiheverkäufen der Banken im Vorfeld des Halbjahresabschlusses am 30. September zunahm.
An den Devisenmärkten überraschte das japanische Finanzministerium die Marktteilnehmer mit der Mitteilung, man habe im August nicht mittels Verkauf von Yen an den Märkten interveniert. Als Reaktion auf diese Nachricht konnte der Yen zum Wochenende hin zulegen.
Erneut rückläufige US-Lagerbestände standen an den Ölmärkten im Mittelpunkt, da der Aufbau umfangreicher Bestände wegen der schwachen Preise für langlaufende Öl-Futures wenig sinnvoll erscheint.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Mit der globalen Rallye an den Aktienmärkten wurden in der vergangenen Woche zwei wichtige Meilensteine der Erholung erreicht. Erstens haben die wichtigen globalen Aktienindizes den Turbulenzen an den Rentenmärkten die Stirn geboten und inzwischen ihre Höchststände von Mitte Juni durchbrochen. Alle großen regionalen Indizes, mit Ausnahme des S&P500, konnten diese wichtige Hürde durchbrechen. Zweitens hat der US Value Line Index, ein Index aus 1650 Aktien, ein neues Allzeithoch erreicht. Das deutet darauf hin, dass US-Aktien im Durchschnitt jetzt über dem Höchststand der letzten Spekulationsblase gehandelt werden, was die breit angelegte aktuelle Erholung verdeutlicht.
Anlegervertrauen hängt vom S&P500 ab
Inzwischen sieht es mehr nach einem Bullen-Markt als nach einer Wiederholung der letzten vier Bären-Markt-Rallys aus. Entsprechend fließt wieder mehr Liquidität in die Aktienmärkte und bislang eher skeptische Anleger kehren an die Märkte zurück. Daher ist es für das Vertrauen der Anleger äußerst wichtig, dass der S&P500 seinen Höchststand mit 1011 Punkten von Mitte Juni durchbricht.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt 471 Mrd. US-Dollar (per 30. Juni 2003). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.