Kommentar
12:05 Uhr, 23.09.2003

Merrill Lynch - Umfassender Marktrückblick

In der letzten Woche legten die US-Aktienmärkte zu und der S&P 500 erzielte den stärksten Anstieg seit mehr als drei Monaten. Bei der Sitzung der US-Notenbank am Dienstag letzter Woche blieben die Zinsen unverändert. In seiner eher gemäßigten Begründung verwies der Ausschuss auf die "Abschwächung ....am Arbeitsmarkt". Tatsächlich jedoch sind die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der letzten Woche stärker gefallen, als vom Markt erwartet worden war. Gleichzeitig verharrt der Wohnungsbaubeginn in der Nähe seines 17-Jahres-Hoch, was darauf hinweist, dass der private Wohnungsbau weiter als Stütze für die Konjunktur fungieren könnte. Schlechte Zahlen im Bereich der Grundstoffe wurden durch die starke Entwicklung im zyklischen Konsumgüterbereich wett gemacht. So übertraf beispielsweise Nike die Analystenerwartungen dank des starken Umsatzwachstums in den USA.

Beflügelt durch die Erholung der Wirtschaft setzte der japanische Aktienmarkt seinen Anstieg fort, angeführt von Banken, deren Kreditportfolios offenbar von der höheren Qualität ihrer Kredite profitieren. Allerdings belastete der stärkere Yen die Exportbranche und war damit einer der Gründe für den drastischen Kurseinbruch japanischer Aktien am 22. September (siehe Kommentar weiter unten). Derweil sind FSA und Banken darin überein gekommen, den latenten Steueranteil in der Vermögensbasis der Banken bis 2007 zu reduzieren.

Spekulationen, dass das US-Wachstum die Gewinne europäischer Unternehmen beflügelt, verhalfen den europäischen Aktienmärkten zu einem Anstieg. Philips und Siemens führten das Feld an, während Energiewerte parallel zum rückläufigen Ölpreis in die Knie gingen. Positiv und den Erwartungen entsprechend fiel die Verbraucherpreisinflation in der Eurozone aus, während die Industrieproduktion zwar zulegte, insgesamt jedoch etwas enttäuschte. Im August sank die Arbeitslosigkeit in Großbritannien stärker als erwartet und im Protokoll des geldpolitischen Ausschusses der Bank von England werden Zinserhöhungen angedeutet.

In der Region Asien-Pazifik büßte der Kospi-Index in der letzten Woche 2,5% ein, nachdem der Internationale Währungsfonds seine Wachstumsprognose für die Region um die Hälfte auf 2,5% gesenkt hatte.

An den weltweiten Staatsanleihemärkten erzielten japanische Staatsanleihen ihren höchsten Zugewinn seit mehr als zwei Jahren, nachdem der Gouverneur der Bank von Japan, Fukui, bekräftigte, die Bank werde an ihrer Nullzinspolitik festhalten. Spekulationen über einen früher als erwarteten Zinsanstieg am kurzen Ende sorgten für einen Renditerückgang britischer Staatsanleihen.

An den Devisenmärkten kam es zu einer Aufwertung des Yen als Folge von Gerüchten, das Finanzministerium werde seine Interventionen zurückschrauben.

Da der Hurrikan Isabel die US-Öllieferungen anders als erwartet nicht beeinträchtigt hat, fiel der Ölpreis an den Ölmärkten. Wichtige Mitglieder der OPEC signalisierten derweil, dass eine Entscheidung über mögliche Produktionsänderungen beim Treffen der OPEC in der nächsten Woche eher unwahrscheinlich ist.

Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)

Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt 471 Mrd. US-Dollar (per 30. Juni 2003). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.

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