Kommentar
18:48 Uhr, 21.10.2003

Merrill Lynch - Marktrückblick

In der letzten Woche tendierten die US-Aktienmärkte uneinheitlich. Dem Anstieg des Dow Jones um 0,5% und des S&P-Index um 0,1% stand ein Rückgang beim NASDAQ-Index von 0,2% gegenüber. Die Konjunkturdaten fielen positiv aus. Dies bestätigte die im Oktober durchgeführte Empire State Umfrage er Hersteller New Yorks, die sowohl die Erwartungen als auch das Ergebnis des Vormonats um das Doppelte übertraf und somit den höchsten Stand seit Einführung der Umfrage im Juli 2001 verzeichnen konnte. Deutlich über den Erwartungen lag auch das Ergebnis der Oktoberumfrage der Notenbank von Philadelphia zum Geschäftsklima. Hier wurde der höchste Stand seit sieben Jahren gemessen, während der Index des Verbrauchervertrauens der Universität von Michigan für Oktober geringfügig besser ausfiel als die Prognosen. Im September stiegen die Einzelhandelsumsätze (ohne Autos) um 0,3% und die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung erreichten den niedrigsten Stand seit Februar. In ihrem so genannten "Beige Book Report" weist die US-Bundesregierung auf ein Anziehen der Konjunktur zum Herbstanfang sowie auf höhere Verbraucherausgaben als Folge der Steuersenkungen hin. Intel (+4%) stützte die Zuversicht globaler Chiphersteller mit über den Erwartungen liegenden Unternehmenszahlen und verwies als Begründung auf die steigende Nachfrage aus Japan, China, Indien und Russland. IBM (-3,7%) blieb mit seinen Umsätzen jedoch hinter den Erwartungen zurück, während Ebay (-9,3%) mit niedrigen Gewinnprognosen für das kommende Jahr enttäuschte.

Beflügelt durch positive Nachrichten aus den USA schloss der japanische Aktienmarkt die letzte Woche erneut im Plus. Sony (+4,3%) führte die Gruppe der Exporteure an, denen gute US-Zahlen aus dem Verarbeitenden Gewerbe sowie vom US-Arbeitsmarkt Auftrieb verliehen, während sich Tokyo Electron (+7,4%) nach den guten Zahlen von Intel an die Spitze der asiatischen Halbleiterhersteller setzte. Bis vor kurzem wurde die Outperformance des japanischen Marktes durch Banken und inländische Marktteilnehmer vorangetrieben. Im Zuge der Stabilisierung des Yens ist jedoch eine Umschichtung zu Gunsten von Exportunternehmen zu beobachten.

Im Wochenverlauf kletterten die europäischen Aktienmärkte nach oben, nachdem Gucci (+3,7%), SAP (-0,3) und ASML (+8,1%) mit guten Gewinnwachstumsprognosen Spekulationen über einen Nachfrageanstieg auslösten. Von den guten Intel-Zahlen profitierten auch ST Microelectronics (+1,9%) und Philips (+2%). Im September gab die Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zum Geschäftsklima in der Eurozone leicht nach. Gleiches galt für das deutsche Pendant, für das Analysten mit einem Anstieg gerechnet hatten. Im August schwächte sich die Industrieproduktion um 0,4% - und damit weniger als befürchtet - ab.

In der Region Asien-Pazifik verbesserte sich der südkoreanische Kospi-Index um 1,3% dank der von Samsung (+1,6%) ausgewiesenen höheren Nachfrage nach Flachbildschirmen und Speicherchips. Hyundai (+4,7%) hingegen profitierte von positiven Nachrichten zur US-Konjunkturerholung. Auch dem Exporteur Li & Fung (+3,4%) aus Hongkong (+0,9%) kamen die sich mehrenden Anzeichen einer Konjunkturerholung in den USA zugute.

An den weltweiten Staatsanleihemärkten stiegen die Renditen von US-Treasuries angesichts anhaltend positiver Konjunkturdaten. Ihren Vorgaben folgten die Renditen in Großbritannien und Europa. Japanische Anleihen litten unter der Abschwächung des Yen.

An den Devisenmärkten festigte sich der US-Dollar als Reaktion auf bessere Konjunkturdaten. Spekulationen darüber, dass die Bush-Administration trotz verbaler Unterstützung für den US-Dollar gegenüber der japanischen Regierung auf eine weitere Abschwächung des US-Dollars pochen könnte, setzten den US-Dollar später jedoch unter Druck.

Nachdem die US-Regierung über den Prognosen liegende Zahlen zu den Ölvorräten bekannt gab, schwächte sich der Ölpreis ab.

Wegen des fester tendierenden US-Dollars gab der Goldpreis nach und schloss am Wochenende bei 371,30 US$ je Feinunze.

Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)

Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt 471 Mrd. US-Dollar (per 30. Juni 2003). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen