Merrill Lynch - Marktrückblick
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Die US-Aktienmärkte tendierten in der letzten Woche uneinheitlich. So stiegen die Indizes der Standardwerte zu Wochenbeginn zunächst an, nur um anschließend nach Bekanntwerden schwächer als erwarteter Konjunkturzahlen für das erste Quartal 2003 wieder zu fallen. Die NASDAQ und insbesondere Technologiewerte setzten derweil ihre gute Performance fort. Weiter schwach präsentieren sich die Spätindikatoren zur US-Wirtschaft. So stieg das Wachstum im ersten Quartal um 1,6% und damit geringer als erwartet (2,4%). Und während die Investitionen im Transportsektor fielen, stieg die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung auf den höchsten Stand seit einem Jahr. Bei den Frühindikatoren gibt es jedoch erste Anzeichen einer Verbesserung: So legten die Investitionen in der Informationstechnologie um 11% gegenüber dem Vorquartal zu und der Auftragseingang stieg um 2%. Damit stehen diese Daten im Widerspruch zu den jüngsten Umfragen bei Einkaufsmanagern. Die Umfrage zum Verbrauchervertrauen der Universität von Michigan erzielte den drittgrößten Anstieg in ihrer Geschichte.
In Japan fiel der Nikkei zu Beginn der Goldenen Woche unter sein 20-Jahrestief, nachdem die Sony-Aktie wegen schwacher Gewinne einbrach. Hinzu kamen Arbeitslosenzahlen, die auf eine Verschlechterung der Konjunktur hindeuteten, und ein Verbraucherpreisindex, aus dem kein Ende der Deflation ersichtlich wird. Zusätzlich beginnt die Koizumi-Administration, ihre Politikschwerpunkte zu verlagern, da man wohl erkannt hat, dass die angeschlagene Wirtschaft nur begrenzt in der Lage ist, Reformen umzusetzen. Ein weiterer Grund dürften die im September anstehenden Wahlen sein.
An den europäischen Märkten überwogen gegen Ende der Woche Gewinnmitnahmen. Bezogen auf den letzten Monat überflügelten die europäischen Märkte (ohne Großbritannien) den US-Markt aber um 5%. In der Berichtssaison zum ersten Quartal halten sich weiterhin positive und negative Gewinnüberraschungen die Waage. Allerdings ist die mangelnde Gewinntransparenz für den Rest des Jahres immer noch das beherrschende Thema.
Obwohl steigende Auftragszahlen in den USA normalerweise ein guter Leitindikator für die Region Asien-Pazifik sind, dürfte die gefährliche Lungenkrankheit SARS die Volkswirtschaften in der Region durch geringere Verbraucherausgaben und rückläufige Einnahmen aus dem Tourismus belasten. Vor allem China und Hongkong stehen im Rampenlicht, denn dort wurden erste Notfallmaßnahmen eingeleitet. Die Ratingagentur Fitch stufte den Ausblick für Hongkong daher auf negativ zurück, während die BIP-Prognose für China nach unten korrigiert wurde.
In Lateinamerika legte der argentinische Aktienmarkt in der letzten Woche um 11% zu und erzielte damit bezogen auf die Landeswährung den höchsten Stand seit fünf Jahren. Der Grund: Den beiden Kandidaten der Peronisten werden gute Chancen bei den Stichwahlen im Mai eingeräumt.
An den europäischen Emerging Markets stiegen die Kurse in Russland um 7%, nachdem die Ölgesellschaft Yukos Pläne zur Übernahme des Wettbewerbers Sibneft bekannt gab. Das fusionierte neue Unternehmen würde in die Riege der fünf größten Ölgesellschaften der Welt aufsteigen.
An den weltweiten Staatsanleihemärkten fielen die Renditen und entwickelten sich damit wieder entsprechend dem üblichen Muster der negativen Korrelation mit den Aktienmärkten. Die Renditen japanischer Anleihen stoßen erneut in unbekanntes Terrain vor und erreichten neue Rekordtiefs.
An den Devisenmärkten wurde bei Terminkontrakten auf den Hongkongdollar erstmals eine mögliche Abwertung eingepreist.
Nachdem die Spekulanten die anlässlich des OPEC-Treffens letzte Woche vereinbarten höheren Förderquoten verdaut hatten, gab der Ölpreis wieder nach.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers
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