Merrill Lynch - Größe übertrifft Anlagestil
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Der von uns für 2003 erwartete, mit sehr lockerer Geldpolitik und (insbesondere in den USA) günstigen Finanzbedingungen einhergehende weltweite Anstieg der Erträge sowie die fast überall starke Hebelwirkung des operativen Geschäfts ist für alle üblichen Anlagestile günstig. Nach dem Platzen der spekulativen Blase spielt jedoch der Anlagestil eine immer geringere Rolle für die Investmentperformance. Wachstum ist nicht mehr mit Risiko gleichzusetzen (Technologie macht nur noch weniger als ein Fünftel dieses Stils aus), und wertorientierte Titel gelten nicht mehr per se als defensiv (Finanztitel machen jetzt ein Drittel des wertorientierten Universums aus). Beide Indexarten haben 2003 ähnliche Performance gezeigt.
Der entscheidende Faktor für Performanceunterschiede ist weiterhin die Unternehmensgröße. Unsere Analyse zeigt, dass das günstige Umfeld für Unternehmen mit kleiner und mittlerer Marktkapitalisierung im Verhältnis zu Large-Cap-Titeln insgesamt schwache Aktienmärkte und steiler verlaufende Renditekurven sind. Das günstige Umfeld für Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung sind weltweit steigende Märkte und abflachende Renditenkurven. Derzeit sind die Renditekurven in den USA wie auch in Europa steil, sodass auf Small Caps setzende Anlagestile in allen Regionen erhebliche Überperformance erzielten. Auftrieb gaben auch die zunehmende Risikofreude der Anleger sowie die zyklische Natur vieler Small-Cap- Aktien.
Wir denken, dass Large-Cap-Aktien jetzt zu günstigeren Bewertungen die Möglichkeit bieten, von einer globalen Konjunkturerholung zu profitieren, wohingegen die Risikoprämien der Small-Cap-Aktien weltweit etwas unter denen der Large-Cap-Aktien liegen. Zum Beispiel gibt es viele britische Large- Cap-Aktien mit stetigen Ertrags- und Dividendensteigerungen, die immer noch Dividendenrenditen von mehr als 4% bieten. Die Abflachung der Renditekurve, die voraussichtlich weiterhin ein zentraler Punkt der Geldpolitik bleiben wird, durch die die Fed die Konjunktur ankurbeln will, dürfte den US-Large-Caps auch künftig Halt geben.
Viele erstklassige japanische Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung, die von einem weltweiten Konjunkturaufschwung profitieren dürften, sind ebenfalls zu attraktiven Bewertungen zu haben. Ganz besonders gilt dies für große Exportunternehmen aus dem Large-Cap- Wachstumsuniversum. Es ist das erste Mal seit einer Generation, dass viele dieser in hohem Maße auf Fremdmittel setzenden internationalen Unternehmen zu einem Abschlag gegenüber ihren Konkurrenten in aller Welt gehandelt werden.
Demgegenüber bieten europäische Small-Cap-Titel weiterhin Wert, weil die Anleger das Potenzial für einen nachhaltigen Nachfrageanstieg in Europa pessimistisch einschätzen. Selbst nach ihrer jüngsten Rally berücksichtigen die Kurse dieser Aktien mittelfristige Ertragszuwächse von nahe null.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers
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