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19:12 Uhr, 10.07.2001

Merrill: Analysten dürfen keine Aktien haben...

Als erste Reaktion auf die Klagen der Anlegergemeinde verbietet Merrill Lynch den eigenen Analysten nun, die Aktien, die sie empfehlen, selbst zu halten. Damit sollen Interessenkonflikte und die daraus folgenden rufschädigenden Klagen (BoerseGO berichtete, 11:12 Uhr) vermieden werden.

Die Auflage, die sofort in Kraft tritt, soll "das Vertrauen der Anleger in die Seriosität der Analysten" stärken.

Aktien, die Analysten selbst auf der Empfehlungsliste haben, müssen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes verkauft werden. Analysten können die Posititionen entweder verkaufen oder diese in Konten umbuchen, über die sie keine Kontrolle mehr haben. Darüber hinaus haben die Analysten die Möglichkeit, die Aktien zu halten, können diese aber nur verkaufen, wenn die Empfehlung auf "Neutral" oder schlechter lautet.

Anleger sagen den Analysten schon länger nach, Buy-Ratings aus eigenem Interesse beizubehalten, obwohl die Fundamentaldaten der Unternehmen sich entscheidend geändert haben.

Investmentbanken teilen den Kunden in letzter Zeit verstärkt mit, ob die Analysten auch eigene Aktien von Unternehmen halten. So gab die US Investmentbank Prudential Securities bekannt, daß man ab jetzt Positionen von Analysten in den Research-Reports nennen werde. Der Analyst Mark Rowen hält Aktien von eBay, hat aber keine Positionen in den Aktien von Amazon.com, Priceline.com und anderen Unternehmen, die er auf seiner Research-Liste stehen hat.

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