Merkel: Opel soll Rettungskonzept nachbessern
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Berlin (BoerseGo.de) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Autobauer Opel öffentlich aufgefordert, das vorgelegte Rettungskonzept nachzubessern. "Das Konzept muss noch nachgebessert und geklärt werden", sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. Grundsätzlich sei die Bundesregierung aber bereit, zu helfen. "Wir werden helfen, wenn der Nutzen für alle Menschen größer ist als der Schaden."
Den Beschäftigten und ihren Familienmitgliedern sei man es schuldig, alles daran zu setzen, eine Lösung zu finden. "Daran arbeitet die Bundesregierung zusammen mit den Landesregierungen und den Vertretern von Opel und General Motors mit Nachdruck."
SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier hat unterdessen vor einem Scheitern der Rettungsbemühungen gewarnt. "Wir müssen das uns Mögliche und Verantwortbare tun, um Zehntausende von Arbeitsplätze und die industriellen Kapazitäten von Opel zu retten", sagte Steinmeier laut Vorabbericht der "Bild am Sonntag". "Drohszenarien wie die einer Insolvenz" seien unverantwortbar. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatten zuletzt auf die Möglichkeit einer Insolvenz hingewiesen. Ein Gang in die Insolvez könne "auch arbeitsplatzerhaltend wirken", sagte zu Guttenberg der "Wirtschaftswoche".
Der Kapitalbedarf bei Opel könnte unterdessen höher sein als angekündigt. Opel brauche nun vier Milliarden Euro, berichtet das Nachrichtenmagazin "Focus" vorab. Diese Summe habe der GM-Europachef Carl-Peter Forster bei seinem Treffen mit Bundeswirtschaftminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) genannt. Im von GM Europa und Opel vorgelegten Rettungskonzept war eine Summe von 3,3 Milliarden Euro genannt worden. Von den vier Milliarden Euro könnte die Hälfte von den Banken übernommen werden, wenn der Staat dafür bürge, heißt es im "Focus". Der Rest müsste als direkte Staatshilfe fließen. Davon solle die Bundesregierung 1,5 Milliarden Euro tragen.
Wie die "Rheinische Post" in ihrer Samstagsausgabe unter Berufung auf Aufsichtsratskreise von Opel berichtet, ist der Autobauer inzwischen davon abgerückt, sein Werk in Bochum zu schließen. Die Produktionsstätten in Eisenach und in Trollhättan (Schweden) sollten verkauft, das Werk in Antwerpen (Belgien) vermutlich geschlossen werden. In sämtlichen deutschen Werken seien Stellenstreichungen vorgesehen. Insgesamt wolle Opel in Deutschland 5110 reine Produktionsarbeitsplätze abbauen. Weitere Stellen sollen in Verwaltung und Logistik entfallen. Laut "Spiegel Online" will Opel insgesamt 11 000 Arbeitsplätzen abbauen. Im Falle eines massiven Lohnverzichts der Belegschaft könnten auch nur 3.500 Stellen gestrichen werden, so "Spiegel Online" weiter.
Das Bundeswirtschaftsministerium und der Betriebsrat des Autobauers Opel haben offenbar zwei Presseberichte inzwischen zurückgewiesen. Das Bundeswirtschaftsministerium dementierte laut Nachrichtenagentur dpa den Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus". Der Betrag von vier Milliarden Euro sei beim Treffen mit zu Guttenberg nicht genannt worden, sagte ein Ministeriumssprecher zur dpa. Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz dementierte im "Hessischen Rundfunk" darüber hinaus die Meldung der "Rheinischen Post".
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