Kommentar
17:03 Uhr, 06.02.2006

Merck KGaA – viel versprechende Pipeline sorgt für Fantasie

Die im MDAX notierte Merck KGaA gliedert ihre Aktivitäten in die beiden Geschäftsbereiche Pharma und Spezialchemie. Das Darmstädter Unternehmen konzentriert sich hierbei in der umsatzstärkeren Sparte Pharma auf drei Bereiche: Rezeptpflichtige Arzneimittel (Ethicals), Generika (Generics) und Produkte zur Selbstmedikation (Consumer Health Care). Im Bereich der rezeptpflichtigen Arzneimittel stehen die komplexen Krankheitsbilder kardio-metabolische Erkrankungen sowie Krebserkrankungen im Fokus der Aktivitäten. Der Geschäftsbereich Spezialchemie ist durch eine hervorgehobene Marktpositionierung bei der Herstellung von Flüssigkristallen geprägt. Diese finden insbesondere Verwendung bei großformatigen TV-Geräten sowie Computermonitoren.

Für dieses Geschäftsjahr scheint sich aufgrund einer steigenden Kapazitätsauslastung eine Erhöhung der operativen Marge im Bereich Flüssigkristalle anzudeuten. Auch aus dem Pharma-Bereich könnten sich neue Wachstumsimpulse ergeben. So steht voraussichtlich die europäische Markteinführung von Erbitux für die Kopf- und Halskrebsindikation an. Ferner werden Phase-III-Ergebnisse zum Parkinson-Medikament Sarizotan sowie der Start der Phase III beim innovativen und offenbar stark lebensverlängernden Lungenkrebsimpfstoff BLP25 erwartet.

Zwar erscheint die Aktie mit einem KGV 2006 von 25 nach den Konsensuserwartungen derzeit ausreichend bewertet. Mittel- und langfristig könnte sich angesichts der oben genannten Perspektiven allerdings weiteres Potenzial eröffnen.

Aus einem charttechnischen Blickwinkel heraus betrachtet, lässt sich bei der Merck-Aktie ein strategischer Aufwärtstrendkanal feststellen, an dessen obere Rückkehrlinie bei rund 88,50 Euro die Notierungen mit dem jüngsten dynamischen Kursanstieg bereits nahezu angekommen sind. Zur Generierung weiteren kurzfristigen Anschlusspotenzials bedarf es einer nachhaltigen Überwindung dieses Bereiches. Angesichts einer derzeit deutlich überhitzten Markttechnik erscheint eine Konsolidierung oder Korrektur, ausgehend vom aktuellen Kursniveau, indes nicht unwahrscheinlich. Trader, die auf eine Fortsetzung des intakten Aufwärtstrends setzen möchten, könnten daher in Betracht ziehen, eine Long-Position in einem Wave XXL in die Kursschwäche hinein einzunehmen und beispielsweise unterhalb der 74 Euro oder 79 Euro per Stop-Loss abzusichern.

WAVE XXL auf Merck KGaA
WKN DB4984
ISIN DE000DB49840
Art Call
BzV 0,1
Basispreis 56,23 Euro
Stop-Loss 64,65 Euro
Laufzeit ohne Laufzeitbegrenzung
Aktueller Kurs 3,11 Euro

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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