Kommentar
13:33 Uhr, 26.07.2010

Merck KGaA – Erste Marktzulassung für Medikament gegen Multiple Sklerose

Die Merck KGaA, mit Sitz in Darmstadt, ist nach eigenen Angaben das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt, dessen Wurzeln bis in das Jahr 1668 zurückreichen. Im Unternehmensbereich Pharma bietet Merck neben rezeptpflichtigen Arzneimitteln auch Produkte für die Selbstmedikation an. Das Angebot des Geschäftsbereichs Chemie umfasst Spezialprodukte für die Elektronik-, Farb-, Kosmetik-, Pharma- und Biotechindustrie. Rund 30 Prozent des Gesamtkapitals der Merck KGaA befinden sich heute im Besitz freier Aktionäre, rund 70 Prozent gehören über die persönlich haftende Gesellschafterin E. Merck KG der Familie Merck. Die einstige amerikanische Tochtergesellschaft Merck & Co. wurde 1917 abgespalten und ist heute ein von der Merck-Gruppe vollständig unabhängiges Unternehmen.

Mitte Juli 2010 gab Merck bekannt, dass das russische Gesundheitsministerium als erste Regierungsbehörde eine Marktzulassung für die Cladribin-Tabletten zur Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose (MS) erteilt hat. Die Zulassung von Cladribin-Tabletten in Russland ist ein wichtiger Meilenstein, der die Führungsposition und das anhaltende Engagement des Unternehmens im Kampf gegen Multiple Sklerose unterstreicht, erklärte Elmar Schnee, Mitglied der Geschäftsleitung von Merck und Leiter der Sparte Merck Serono. Bei Multipler Sklerose handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems bei jungen Erwachsenen, deren Symptome sich vor allem in Sehstörungen, Taubheit oder Kribbeln in den Gliedmaßen sowie durch körperliche Schwäche und Koordinationsstörungen äußern. Weltweit leiden Schätzungen zufolge rund zwei Millionen Menschen an MS, wobei die schubförmig verlaufende MS am weitesten verbreitet ist. Merck wird sich nun um die Aufnahme von Cladribin-Tabletten in die Liste des staatlichen russischen Erstattungsprogramms für Medikamente bemühen und geht davon aus, die Tabletten Anfang 2011 unter dem Handelsnamen Movectro® auf dem russischen Markt einführen zu können. In naher Zukunft erwartet Merck nach eigenen Angaben weitere behördliche Zulassungen, nachdem man Mitte 2009 damit begonnen hatte, die Registrierungsunterlagen weltweit einzureichen und in bislang rund 40 Ländern, darunter auch in der Europäischen Union und den USA die Zulassungsanträge für Cladribin-Tabletten zu stellen.

Aus charttechnischer Sicht begann Merck Anfang Oktober 2002 eine langfristige Aufwärtsbewegung. Dabei notierte die Aktie am 21. Juli 2005 mit 68,65 Euro und ein Jahr später mit 67,30 Euro noch nahezu auf dem gleichen Kursniveau, ehe sie bis zum 15. Juni 2007 auf 109,26 Euro zulegte. Dieses Allzeithoch markierte zugleich den Beginn einer größeren Abwärtsbewegung, in deren Verlauf die Aktie deutlich an Wert verlor. Befand sich Merck am 21. Juli 2008 mit 80,45 Euro noch über den Kursniveaus von 2005 und 2006, markierte die Aktie am 28. Oktober 2008 einen Tiefpunkt bei 53,00 Euro. Daraufhin erholte sich der Wert wieder und notierte am 21. Juli 2009 bei 72,04 Euro, bevor es zu einer Fortsetzung der Abwärtsbewegung kam. In deren Verlauf wurde das Tief bei 53,00 Euro jedoch nicht mehr unterschritten. Vielmehr traf Merck Anfang März 2010 bei 56,85 Euro auf Unterstützung und bewegt sich seitdem seitwärts. Spekulativ orientierte Anleger, die von einer neuen Aufwärtsbewegung bei Merck ausgehen und an einem möglichen Kursanstieg der Aktie partizipieren möchten, können mit dem Call-Optionsschein der Deutschen Bank (WKN: DB1ZY5) auf steigende Kurse setzen, der ein geringes Aufgeld (p.a.) und eine niedrige implizierte Volatilität aufweist. Der Basispreis dieses Optionsscheins mit einer Laufzeit bis zum 15.12. 2010 liegt bei 55,00 Euro. Für Anleger die auf einen fallenden Aktienkurs setzen wollen, könnte der Put-Optionsschein der Deutschen Bank (WKN: DB4FW5) interessant sein.

Stand: 26.07.2010

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