Kommentar
17:00 Uhr, 04.05.2022

Meine zwei Aktien-Favoriten von der Münchner Kapitalmarkt Konferenz

Auf der am 03.05. und 04.05. stattfindenden Münchner Kapitalmarkt Konferenz habe ich zwei besonders überzeugende Unternehmen gesehen.

Erwähnte Instrumente

  • CENIT AG
    ISIN: DE0005407100Kopiert
    Kursstand: 14,400 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Einhell Germany AG
    ISIN: DE0005654933Kopiert
    Kursstand: 193,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • CENIT AG - WKN: 540710 - ISIN: DE0005407100 - Kurs: 14,400 € (XETRA)
  • Einhell Germany AG - WKN: 565493 - ISIN: DE0005654933 - Kurs: 193,000 € (XETRA)

Die zweimal jährlich stattfindende "MKK – Münchner Kapitalmarkt Konferenz" ist die größte Investorenkonferenz im süddeutschen Raum für Small- und Mid Caps. Immer wieder gibt es Unternehmen, die mit ihren Präsentationen besonders hervorstechen, so auch dieses Mal. Zwei spannende Aktien stelle ich in diesem Artikel vor.

Zu Beginn hat Finanzvorstand Jan Teichert von der Einhell Germany AG einen überzeugenden Eindruck hinterlassen.

Akkutechnologie als Schlüssel zum Erfolg

Nicht erst seit Corona brummt es bei Einhell. Zwar hat Corona geholfen die Nachfrage im Heimwerkerbereich kurzfristig zu beschleunigen, aber auf dem Wachstumspfad war man, dank innovativer Akku-Technologie und preiswerter Produkte auch schon zuvor. Im lfd. Jahr wird Einhell wohl die Marke von 40 % beim Jahresumsatz mit Akku-Produkten überschreiten. Die eigene Plattform ist hier der maßgebliche Schlüssel zum Erfolg. Neben Einhell dominieren Makita und Bosch den Markt für akkubetriebene Werkzeuge. Kleinere Anbieter hingegen haben oftmals den Anschluss verloren und kämpfen mit veralteten Produkten, die auf Kabel oder Benzinmotoren angewiesen sind, auf völlig verlorenem Posten.

Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dann dass Einhell der Eintritt in den US-Markt bisher nicht gelungen ist. Der dortige Partner SnowJoe kümmert sich einfach nicht um die Einhell Produkte und gibt sich keine Mühe die Akkuplattform von Einhell dort richtig zu platzieren. Man will daher lieber heute als morgen einen neuen Partner finden, ist aber bei der Suche noch nicht so weit wie man gerne wäre. Der US-Markt bietet reichlich Potential zur Expansion und wäre neben Kanada einer der künftigen Wachstumsmärkte für Einhell.

Einhell hat nach eigenen Worten die breiteste Anwendungsplattform für akkubetriebene Werkzeuge/Geräte. Ältere Produkte und neuere Akkus arbeiten zusammen genauso wie umgekehrt. Die Software + Hardware, in die man viel Geld gesteckt hat, leistet hier gute Arbeit. Bis 2025 plant Einhell rund 350 Geräte für den Heimwerker- und Gartenbereich im Sortiment zu haben die allesamt akkubetrieben sind.

Auch in Zukunft starkes Wachstum angepeilt

In 7-8 Jahren plant Einhell bis zu 2 Mrd Euro Umsatz zu machen und neben Bosch und Makita eine klare A-Markenpositionierung eingenommen zu haben. Marketingkampagnen mit dem FC Bayern und Oliver Kahn laufen über alle Kanäle.

Marktanteile will Einhell hierbei insbesondere von kleineren Wettbewerbern gewinnen. Die sonstigen Anbieter werden zwischen den großen Akkuplattformen von Einhell, Bosch und Makita zerrieben. Hier sieht man viel Platz für Wachstum. So kommt Einhell im Bereich der akkubetriebenen Werkzeuge derzeit auf 14 % Marktanteil und plant diesen auf mindestens 20 % bis 2025 auszubauen. Bei Gartengeräten ist man mit 27 % Marktanteil bereits die Nummer 1 und will auf über 35 % in 2025 kommen.

Günstige Bewertung

Für die Gesamtjahresprognose ist man, nach einem sehr starken Jahresstart, trotz aller Turbulenzen höchst optimistisch. 2022 soll der Umsatz erstmals über 1 Mrd. Euro liegen. Das Ergebnis je Aktie sollte im Bereich 17-19 Euro rauskommen. Das KGV damit knapp über 10. Einhell bleibt langfristig eine gute Wahl für jedes Depot.

Einhell Germany AG
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Kommen wir zur zweiten Aktie

Mit klaren Worten startete Vorstandschef Peter Schneck seine Präsentation auf der diesjährigen MKK. Die Cenit AG sei die letzten 10 Jahre unter ihren Möglichkeiten geblieben und habe mehr oder weniger spannende Entwicklungen verschlafen. Der im Oktober letztes Jahr gestartete, neue CEO, ist bemüht frischen Wind in die alte Cenit zu bringen. Um dies unter Beweis zu stellen, erfolgte direkt eine erste Akquisition im April. Cenit hat die ISR Information Products AG übernommen. ISR ist ein Spezialist in der Dokumentenlogistik und im Informationsmanagement.

Gründe für die Akquisition

Wo liegt der Mehrwert? Cenit ist Spezialist für Produktionsprozesse und Produktionsabläufe. Cenit ist bei seinen Automobilkunden oder in der Flugzeugbranche bei Größen wie Boeing und Airbus im Einsatz. Hier fallen im Rahmen der Produktion Unmengen an Daten an, die man bislang meist ungenutzt hat liegen lassen. Diese Daten sollen künftig stärker helfen, bessere Prozesse zu planen und effizienter zu arbeiten. Gleichzeitig gibt es zur ISR nur geringe Überschneidungen bei den Kunden, so dass man auf Cross-Selling-Effekte hofft. Zudem hat man, dank ISR, nun einen verbesserten Zugang zu Aufträgen der öffentlichen Hand, die man bislang kaum bedient hat.

Strategisch will Schneck alle Bereiche bei Cenit weiter ausbauen und den Schwerpunkt von Dassault etwas zu anderen Bereichen verlagern, um Abhängigkeiten zu verringern. Cenit ist bereits breit aufgestellt, der Löwenanteil der Umsätze wurde aber stets in Zusammenhang mit der französischen Dassault erzielt.

Paukenschlag im vergangenen Jahr

Einen Paukenschlag gab es im vergangenen Jahr. Primepulse ist mit knapp über 25 % der Anteile bei Cenit eingestiegen ist. Hinter Primepulse verbirgt sich der ehemalige Chef von Cancom, Klaus Weinmann, der mittlerweile sehr umtriebig ist und mit Stemmer Imaging und Katek SE auch zwei weitere Firmen an die Börse geführt hat.

Hohe Ziele

Zusammen mit dem neuen CEO soll Cenit bis 2025 wieder eine zweistellige EBIT-Marge und 300 Mio. Euro Umsatz schaffen. Gelingt dies, würde die Bewertung ggü. den aktuell 123 Mio. Euro Börsenwert, sicherlich viel Luft nach oben haben. Für mich ist Cenit eine mittelfristige Wette wert, bevorzugt wenn die Aktie an einem schwachen Tag zwischen 12 und 13,50 Euro zu haben wäre.

Cenit ist in den letzten 10 Jahren sehr konservativ geführt worden. Nun kommt frischer Wind rein. Die Bewertung ist vor dem Hintergrund dessen was möglich ist günstig. Aber man muss sich erst beweisen. Für Euphorie ist es noch zu früh, aber ein vernünftig geplanter Einstieg könnte mittelfristig Freude bereiten. Der jüngsten Rally würde ich aktuell nicht um jeden Preis hinterherlaufen.

CENIT AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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