Megazyklen - Anleihen, Aktien und Rohstoffe im Fokus
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Der Blick auf die Megazyklen, also die langfristige Entwicklung der Geldflüsse zwischen den vier Hauptmärkten (Devisen, Anleihen, Aktien und Rohstoffen) kann dabei helfen, eine Standortfestellung auf den allgemeinen Börsenzyklus zu wagen. Mehr dazu finden Sie in unserem Videobeitrag.
1. Staatsanleihen, Zinsen
Die Kursentwicklung mittel- und langfristiger Staatsanleihen kann Aufschluss über die Zinsentwicklung (der Zins ist der Preis des Geldes) geben. Das Zinsniveau hingegen lässt wiederum Rückschlüsse auf die Entwicklung von Inflation oder Deflation zu.
Als an der Börse beachtenswert gelten vor allem die langfristigen US-amerikanischen Staatsanleihen, die sogenannten T-Bonds (30 Jahre Laufzeit) und T-Notes (10 Jahre Laufzeit).
Die langfristigen Charts zeigen uns stetige Kursanstiege seit dem Jahr 2007. Regelmäßig kommt es jedoch auch zu deutlichen Korrekturen. Im bisherigen Jahresverlauf geben die US-Anleihen deutlich nach und verlieren an Kurswert.
Das deutsche Pendant zu den T-Bonds und T-Notes ist der Euro-Bund, oder auch "Bund-Future" genannt. Dieser Terminkontrakt spiegelt langfristige Bundesanleihen aus einem synthetischen Korb mit einer Laufzeit von 10 Jahren wieder. Das Chartbild zeigt sich ähnlich den US-Anleihen mit Kursgewinnen im langfristigen Horizont. Dennoch hat sich auch hier ein junger Abwärtstrend etablieren können und die Notierungen fallen in den letzten Monaten zurück.
2. Aktienmärkte
Die langfristige Entwicklung der Aktienmärkte lässt Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Entwicklung der betrachteten Volkswirtschaften/Regionen zu. Wir wissen jedoch auch, dass der Börsenzyklus der Realwirtschaft rund sechs Monate voraus läuft. Als Referenz für die langfristige Entwicklung der Aktien blicken wir dabei auf den markbreiten US-Leitindex S&P 500.
Dabei fällt auf, dass Aktien seit geraumer Zeit deutlich an Wert zulegen können. Die langfristige Betrachtung lässt sogar eine bald anstehende beziehungsweise ausstehende Korrektur vermuten. Eine aktuelle Hausse im Segment der Wertpapiere ist klar erkennbar und wird im Börsenzyklus zwingend von einer Baisse, also fallenden Notierungen, abgelöst. Solange jedoch politische Manipulation seitens der Zentralbanken stattfindet, können sich die theoretischen Zyklen verschieben. "Billiges" Geld sucht ständig nach Rendite und muss so zwingend investiert werden. Da jedoch derzeit alle anderen Assetklassen an Wert verlieren, fließt Kapital in Aktien. Ein Ende der Niedrigzinspolitik kann die Hausse also abprubt beenden.
3. Rohstoffe, Edelmetalle
Die langfristige Entwicklung der Rohstoffpreise lässt Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Entwicklung der Weltwirtschaft zu. Als börsenrelevanter Vertreter der Kategorie Rohstoffe blicken wir hierbei auf den Goldpreis.
Dabei fällt auf, dass Gold langfristig im Wert zulegen konnte. Diese Entwicklung war jedoch auch regelmäßig von Korrekturen in Form fallender Notierungen unterbrochen. Aktuell sehen wir erneut fallende Notierungen. Auch der Blick auf andere Rohstoffe, wie zum Beispiel Agrarprodukte wie den Kaffeepreis, zeigt uns einen Kursverfall im gesamten Segment - auch kombinierte Indizes verschiedener Rohstoffe fallen seit Monaten zurück.
4. Fazit und Gesamtüberblick
Nach einem Vergleich dreier dieser Anlageklassen können wir den aktuellen Standort auf dem allgemeinen Börsenzyklus grob bestimmen.
Anleihen fallen seit einigen Monaten deutlich zurück, deuten also auf den Bereich 4 bis 6 hin.
Aktien steigen zwar, eine Korrektur scheint jedoch längst überfällig. Das Segment deutet auf den Bereich 4 bis 5 hin.
Rohstoffe fallen seit einigen Monaten geschlossen im Kurs und deuten somit auf den Bereich 5 bis 6 hin.
Da wir jedoch auch um die aktuelle, politische Manipulation seitens der Zentralbanken in Form des "billigen Geldes" wissen, ist von Verschiebungen, weg von der makroökonomischen Theorie auszugehen. Wir haben in den Grundzügen einige Anzeichen für ein mögliches, anstehendes Ende der Hausse am Aktienmarkt gefunden.
Ich wünsche allen Tradern ein entspanntes Wochenende!
Ihr & Euer Christian Stern
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