Kommentar
11:33 Uhr, 07.09.2010

Medion – „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe
    Aktueller Kursstand:  

Diesem Motto scheint derzeit der IT- und Unterhaltungselektronik-Hersteller Medion zu folgen, zumindest wenn es nach den Aussagen von Finanzvorstand Christian Eigen geht. So geht das Unternehmen für das Gesamtjahr jetzt zwar von einem Umsatzwachstum von zehn statt den bisher prognostizierten sieben Prozent aus, doch hätte man nach den starken Halbjahreszahlen mit einem Anstieg beim Umsatz um 27 Prozent auf 756 Mio. Euro, sowie einem EBIT von 7,2 nach zuvor noch 3,8 Mio. Euro durchaus etwas offensiver an die Öffentlichkeit gehen können. Zumindest sieht man laut „Crn.de" beim Unternehmen wieder positiver in die Zukunft und verspricht sich von der gerade in Berlin stattfindenden Internationalen Funkausstellung (IFA) viele Impulse für das weitere Geschäft. Besucher können dort unter anderem mit dem Akoya P6627 ein neues Allrounder-Notebook der gehobenen Mittelklasse mit dem neuen Peripherie-Standard USB 3.0 ebenso bestaunen, wie einen WLAN-fähigen E-Book-Reader, mit dem Nutzer künftig in einem Online-Buchladen einkaufen können.

Doch auch im Absatzkanal wandelt der bislang vor allem als „Aldi-Lieferant" bekannte Anbieter auf der Höhe der Zeit. So ist der eigene Onlineshop und die Ebay-Partnerschaft in Sachen „Wow-Angebote" noch längst nicht alles, sondern mit dem neuen „Dealclub" bereits ein eigenes Live-Shopping-Portal im Anmarsch. Hierbei handelt es sich um eine Plattform für ein- bis dreitägige Verkaufskampagnen, die mit einem „Quickdeal" zum angegebenen Preis oder als sogenannter nur für wenige Sekunden gültiger „Bigdeal" abgeschlossen werden können.

Gerade der Direktverkauf sei laut WestLB Analyst Wolfgang Fickus sehr robust gewachsen, weshalb auch er die verhaltenen Unternehmensprognosen für „unrealistisch niedrig" hält und stattdessen eher mit einem Umsatzwachstum von 15 Prozent, sowie einem Anstieg des Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 50 Prozent rechnet, wie dpa-AFX mitteilt. Seine Einschätzung für die Medion-Aktie bleibt deshalb nach den Quartalszahlen auch weiterhin auf „Buy" mit einem Kursziel von 13,60 Euro. Auch das Deutsche Anlegerfernsehen sieht das Unternehmen für das zweite Halbjahr gut aufgestellt, wenn gleich das erfolgreiche Ergebnis vor allem auf das positive WM-Geschäft, durch das der Verkauf von Fernsehern boomte, zurückzuführen ist. Auch das Bankhaus Lampe und die Investmentbank Equinet haben ihre Kaufempfehlungen erneuert und Kursziele für die aktuell bei rund 9,50 Euro gehandelte Aktie von 11 bzw. 12 Euro ausgerufen. Als künftige Wachstumstreiber will dabei Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe HDTV und 3D-Fernseher, die Verschmelzung von Fernsehen und Internet sowie die mobile Mediennutzung ausgemacht haben, während Analyst Ingbert Faust von Equinet vor allem vom Einstieg in das digitale Buchgeschäft angetan ist und die Kooperation mit der Douglas-Buchhandelstochter Thalia als strategisch sinnvoll erachtet.

Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Aktie von Medion noch in einer volatilen Zwischenkorrekturphase, aus der sie über einem Tagesschlusskurs von 9,70 bis 9,72 Euro nach oben ausbrechen könnte, was einen Anstieg bis in den Bereich von 10,15 bis 10,71 Euro möglich machen würde. Unterhalb von 8,74 könnten aber weitere Rücksetzer bis 8,22 bzw.8,33 Euro die Folge sein.

Anleger können den Elektronik-Hersteller über eine neue CLASSIC-Aktienanleihe von Macquarie Oppenheim spielen, wobei mit einem Basispreis von neun Euro bereits eine Seitwärtsentwicklung bis zur Fälligkeit ausreichen würde, um den vollständigen Nennbetrag zurückzuerhalten. Gelingt das nicht, kommt es zur Aktienandienung. Die maximale Rendite beläuft sich bei dem bis März 2011 laufenden Papier auf 7,40 Prozent bzw. 13,92 Prozent p.a.

17,25 % p.a. Medion CLASSIC-Aktienanleihe
Emittent/WKN: Macquarie Oppenheim / MQ24N3
Laufzeit: 25.03.2011
Preis: (06.09.2010) Geld / Brief: 101,68 % / 101,88 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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