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10:59 Uhr, 15.06.2012

Medien: Renesas wird Kapitalspritze von 100 Mrd. Yen erhalten

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Tokio (BoerseGo.de) – Renesas konnte im Tokioer Handel zum zweiten Tag in Folge deutlich gewinnen. Der weltgrößte Hersteller von Mikrokontrollern für die Automobilbranche sprang um 7,9 Prozent auf 341 Yen in die Höhe. Das war der höchste Intraday-Kurs seit dem 11. Mai. Bereits am Vortag zeigten sich die Papiere von Renesas stark und gewannen um 15 Prozent.

Hintergrund der Kursstärke ist ein Bericht der Wirtschaftszeitung Nikkei, dass der Chiphersteller eine Kapitalhilfe von 100 Milliarden Yen von seinen größten Anteilseignern und von Banken erhalten wird. Damit soll die Restrukturierung des angeschlagenen Unternehmens durchgeführt werden. Renesas plant im Rahmen seiner Sanierung insgesamt 14.000 Jobs oder 30 Prozent der gesamten 42.800 Stellen zu streichen und die Hälfte seiner 19 Fabriken zu schließen oder zu verkaufen, wie Nikkei berichtet.

NEC, Hitachi und Mitsubishi Electric befinden sich in letzten Verhandlungen um dem Chiphersteller 50 Milliarden Yen bereitzustellen, so Nikkei ohne aber eine nähere Quellenangabe für die Information zu machen. Außerdem werden die Banken Mitsubishi UFJ Financial Group und Mizuho Financial Group laut Nikkei einen Kredit in Höhe von weiteren 50 Milliarden Yen zur Verfügung stellen. Mit einer Einigung zwischen den Anteilseignern und den Banken wird bereits zu Beginn der kommenden Woche gerechnet.

Sowohl Renesas-Sprecher Yoichi Kobayashi als auch Hitachi-Sprecherin Hirotaka Ohno, NEC-Sprecher Takehiko Kato und Mitsubishi Electric wollten den Nikkei-Bericht nicht kommentieren. Der Sprecher von Mitsubishi Electric wollte mit Verweis auf die Unternehmenspolitik nicht namentlich genannt werden.

Renesas hat seit längerem mit starkem Gegenwind zu kämpfen. Unter anderem belastet die sinkende Nachfrage für Flachbildschirme. Frühere Versuche das Unternehmen zu reorganisieren hatten in Folge der Naturkatastrophe vom 11. März 2011 nur kurzzeitigen Erfolg.

Im Geschäftsjahr 2011/12 (per Ende März) musste Renesas einen Nettoverlust von 62,60 Milliarden Yen ausweisen. Dabei belastete der sinkende Umsatz, der um 22 Prozent auf 883,11 Milliarden Yen zurückging. Es war bereits das zweite Jahr in Folge in dem Renesas einen Verlust auswies.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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