Kommentar
17:45 Uhr, 06.05.2022

DAX fällt vor dem Wochenende deutlich - Bericht: Peloton sucht Investor

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  • Gefährdet Musk mit dem Twitter-Deal die nationale Sicherheit?
  • Robuster Stellenaufbau in den USA
  • Russland bezeichnet Polen als Bedrohung
  • Neue Signale für baldige Zinswende der EZB
  • Scholz: „Russlands Aggression ist die größte Katastrophe unserer Zeit“
  • DE: Industrieproduktion geht deutlich zurück
  • EZB-Rat Rehn sieht Leitzinsen bis Herbst bei Null
  • Deutschland will sieben Panzerhaubitzen an die Ukraine liefern
  • Adidas kappt Prognose wegen China-Lockdowns

Markt

  • Nach den kräftigen Kursverlusten an der Wall Street vom Vorabend hat am Freitag auch der deutsche Aktienmarkt deutlich schwächer tendiert. Der DAX sank per Xetra-Schlusskurs um 1,64 Prozent auf 13.674,29 Punkte. Auf Wochensicht hat das Börsenbarometer rund drei Prozent eingebüßt. Laut Händlern ist die Furcht vor schnell steigenden Zinsen wie ein Boomerang an die Märkte zurückgekehrt. Mit etwas Abstand bewerteten die Anleger die Zinsentscheidung der Fed vom Mittwoch jetzt anders als im unmittelbaren Nachgang, sagte Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Börsianer trauten der Fed im Moment eher nicht zu, die Inflation zu bekämpfen und gleichzeitig die Wirtschaft vor einem heftigen Absturz zu bewahren. „Und für die Börsianer gilt als ausgemacht, dass die Fed der Inflations-Bekämpfung Vorrang einräumt.“ Die Sorgen der Anleger wegen der hohen Inflation und bei gleichzeitig steigenden Rezessionsrisiken konnten auch die robusten Arbeitsmarktzahlen und geringeren Lohnzuwächse aus den USA heute nicht eindämmen. Auf dem US-Arbeitsmarkt wurden im April etwas mehr neue Stellen geschaffen als erwartet, zudem hat sich der Anstieg der Löhne im Vormonatsvergleich etwas verringert. Der Aktienmarkt reagierte nur kurzzeitig positiv auf die Daten.
  • Spekulationen auf weitere kräftige Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed treiben den Kurs des Greenback erneut an. Der Dollar-Index , der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, stieg am Freitag um 0,5 Prozent auf ein 19-1/2-Jahres-Hoch von 104,07 Punkten.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der Fitnessgerätehersteller Peloton sucht laut "Wall Street Journal" nach einem neuen Investor, der eine Minderheitsbeteiligung von 15 bis 20 Prozent an dem Unternehmen erwerben könnte. Dabei habe Peloton Unternehmen aus der gleichen Branche sowie Private-Equity-Unternehmen im Blick, heißt es. Am Aktienmarkt kam die Nachricht nicht gut an, könnte sie doch neuen Kapitalbedarf bei dem einst gehypten Anbieter von vernetzten Fitnessgeräten bedeuten. Die Aktie markierte am Freitag ein neues Allzeittief.
  • Der Plan von Tesla-Chef Elon Musk, ausländische Investoren zur Finanzierung der Twitter-Übernahme anzuwerben, könnte die US-Sicherheitsbehörden alarmieren, sagten Regulierungsexperten und Anwälte der Nachrichtenagentur Reuters. Soziale Medien gehören zur kritischen Infrastruktur, weil sie Daten von US-Bürgern sammeln und weiterverwerten. Deshalb könnte der Ausschuss für ausländische Investments in den USA (CFIUS) den Deal auf potenzielle Risiken für die nationale Sicherheit unter die Lupe. Der CFIUS hat bereits zahlreiche Übernahmen gestoppt.
  • Der Essenslieferant DoorDash hat seinen Umsatz im vergangenen Quartal um 35 Prozent auf 1,46 Mrd. Dollar gesteigert, aber nach wie vor Verluste geschrieben. Das Volumen für die Bestellungen über die App soll in diesem Jahr bei 49 bis 51 statt 48 bis 50 Mrd. Dollar liegen, hieß es im Ausblick.
  • Der Sportartikelkonzern Under Armour enttäuschte die Anleger nicht nur mit einem Quartalsverlust, sondern auch mit dem Jahresausblick. Der Konzern verzeichnete im ersten Quartal einen bereinigten Verlust von 1 Cent pro Aktie, verglichen mit einer Gewinnschätzung von 6 Cent pro Aktie.
  • E.ON-Vorstandschef Leonhard Birnbaum warnt vor einem Embargo gegen russische Gaslieferungen. „Das aktuelle Problem ist die mögliche Verknappung von Öl und vor allem Gas", sagte Birnbaum in seiner vorab veröffentlichten Rede zur Hauptversammlung am 12. Mai. Höhere Preise für Industrie und Haushalte seien die direkte Folge. Mittelbar drohe auch die Gefahr einer Rezession. „Ein Gasembargo oder Lieferstopp würde das Problem verschärfen", warnte Birnbaum, wie Reuters berichtet. Eine Lösung sei der beschleunigte Übergang in ein neues Zeitalter erneuerbarer Energien. Daraus ergäben sich zusätzliche Chancen, auch für seinen Konzern.
  • Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall hat im ersten Quartal konzernweit seinen Umsatz mit knapp 1,27 Mrd. Euro stabil gehalten. Im Geschäft mit Waffensystemen und Munition sprang der Erlös jedoch um 17 Prozent auf 258 Mio. Euro in die Höhe. Zudem holte die Sparte Bestellungen über fast 1,15 Mrd. Euro herein - so viele wie nie zuvor. Für die kommenden Monate rechnet Rheinmetall-Chef Armin Papperger deshalb konzernweit mit deutlichen Zuwächsen.
  • Der Maschinenbauer Heidelberger Druck hat im Geschäftsjahr 2021/22 per 31. März einen Gewinn von 33 Mio. Euro erzielt. Der Umsatz legte um 14 Prozent auf 2,18 Mrd. Euro zu. Damit erfüllte der Konzern die im Februar erhöhte Umsatzprognose. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zog um gut zwei Drittel auf 160 Mio. Euro an. In den beiden Jahren davor hatte das Unternehmen unter anderem wegen den Kosten für den Konzernumbau tief in den roten Zahlen gesteckt.
  • Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland wird optimistischer. So soll der Umsatz im Gesamtjahr nun 1,2 bis 1,35 Mrd. Euro erreichen. Bisher hatte das Ziel bei 1,15 bis 1,3 Milliarden gelegen - nach 1,25 Mrd. Euro Umsatz im Vorjahr. Als bereinigter Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sollen nun 6,5 bis 7,0 Prozent hängen bleiben, nachdem das Unternehmen bislang einen Wert deutlich unter dem Vorjahresniveau von 7,5 Prozent erwartet hatte.
  • Der weltweit zweitgrößte Sportartikelkonzern Adidas hat seine Ziele für das Gesamtjahr nach dem ersten Quartal gesenkt. Adidas rechnet nun nur noch mit einem Wachstum im unteren Bereich der anvisierten Spanne von elf bis 13 Prozent, und auch der Gewinn solle eher bei 1,8 als bei 1,9 Mrd. Euro liegen. Auch bei den Margen wird Adidas konservativer, weil das lukrative Geschäft in China wegen der Lockdowns schwächelt. Im Zeitraum Januar bis Ende März ging der Umsatz währungsbereinigt um drei Prozent auf 5,3 Mrd. Euro zurück, der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft sank um 38 Prozent auf 310 Mio. Euro. Allein der coronabedingte Produktionsstopp in Vietnam habe 400 Mio. Euro Umsatz gekostet, so das Unternehmen.
  • Der Anlagenbauer Gea hat seinen Auftragseingang im ersten Quartal um 20,4 Prozent auf 1,54 Mrd. Euro gesteigert. Der Umsatz erhöhte sich um 5,7 Prozent auf 1,13 Mrd. Euro, das operative Ergebnis (Ebitda) vor Restrukturierungsaufwand legte um 14,1 Prozent auf 138 Mio. Euro zu. Der Vorstand begründete das Gewinnplus mit einer höheren Marge im Neumaschinengeschäft. Im Gesamtjahr strebt der Konzern unverändert ein Umsatzwachstum von fünf Prozent und ein Ebitda vor Restrukturierungsaufwand zwischen 630 und 690 Mio. Euro an.
  • Der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones sieht sich weiter auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Sie stehen allerdings unter dem Vorbehalt, „dass der Krieg in der Ukraine nicht weiter eskaliert und der pandemiebedingte Shutdown in China auf wenige Wochen beschränkt sein wird." Unter diesen Voraussetzungen hält das Unternehmen nun den oberen Bereich des für 2022 angestrebten Umsatzwachstums von 5 bis 8 Prozent für realistisch. 2021 waren es 3,6 Mrd. Euro gewesen. Als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sollen von den Erlösen 8 bis 9 Prozent hängen bleiben.
  • Die Fernsehgruppe RTL hat im ersten Quartal den Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 11,3 Prozent auf 1,56 Mrd. Euro gesteigert. Der Anbieter profitierte unter anderem von ihrem als Fremantle bezeichneten Geschäft mit der Produktion von Sendungen sowie den Übernahmen des Magazingeschäfts von Gruner + Jahr sowie Super RTL. Die Gruppe verzeichnete Ende März mit 4,31 Mio. zahlenden Abonnenten fast 60 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Die Prognose für das laufende Jahr bestätigte der Konzern.
  • Der Spezialchemiekonzern Evonik hat dank höheren Verkaufspreisen den Nettogewinn im ersten Quartal im Jahresvergleich um 69 Prozent auf 314 Mio. Euro gesteigert. Wie bereits bekannt, stieg der Umsatz um ein Drittel auf knapp 4,5 Mrd. Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) legte um ein Viertel auf 735 Mio. Euro zu. Bereits vor rund zwei Wochen hatte Evonik den Jahresausblick trotz des Ukraine-Krieges und umfangreicher Corona-Lockdowns in China bestätigt. „Auf Basis unseres starken Jahresauftakts und der Annahme einer sich nicht weiter verschärfenden geopolitischen Situation bestätigen wir unseren Ausblick für das Gesamtjahr", sagte Konzernchef Christian Kullmann laut Mitteilung.
  • Der Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich hatte im März wegen der Unsicherheiten als Folge des Ukraine-Kriegs mitgeteilt, die Markterwartungen im laufenden Jahr bislang nicht erreichen zu können. Die getroffenen Aussagen zu den Erwartungen hätten sich insgesamt nicht geändert, hieß es nun am Freitag von dem Unternehmen. Im ersten Quartal konnte Jungheinrich dank eines starken Neugeschäfts, sowie guten Mietgeschäfts und Kundendiensts den Umsatz um fast elf Prozent auf 1,06 Mrd. Euro steigern. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zog dagegen nur acht Prozent auf 77,9 Mio. Euro an.
  • Der Rüstungskonzern Heckler & Koch hat seinen Umsatz im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22,2 Prozent auf 77,5 Mio. Euro gesteigert. Der Nettogewinn wurde von 3,3 auf 8,1 Mio. Euro mehr als verdoppelt. „Soweit wir zurückblicken können, war es das beste Jahresauftakt-Quartal der Firmengeschichte", sagte Finanzvorstand Björn Krönert. Als Gründe nannte er eine hohe Nachfrage nach Waffen.

Konjunktur & Politik

  • Der US-Arbeitsmarkt hat sich im April etwas stärker als erwartet entwickelt. Außerhalb der Landwirtschaft wurden 428.000 neue Stellen geschaffen, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten mit 390.000 neuen Stellen gerechnet. Nach Revision wurden im März 428.000 (zuvor gemeldet: 431.000) und im Februar 714.000 (zuvor: 750.000) zusätzliche Jobs geschaffen. Die Arbeitslosenquote blieb im April stabil bei 3,6 Prozent. Der Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne hat sich hingegen etwas abgeschwächt. Der Zuwachs betrug gegenüber dem Vormonat 0,3 Prozent, nach einem Anstieg um revidiert 0,5 Prozent im Vormonat.
  • Das russische Militär hat eigenen Angaben ein weiteres großes Munitionsdepot in der ukrainischen Großstadt Kramatorsk im Gebiet Donezk zerstört. „Mit luftbasierten Hochpräzisionsraketen wurde ein großes Munitionslager der ukrainischen Streitkräfte vernichtet, das auf dem Territorium der Fabrik Energomaschstal in der Stadt Kramatorsk angelegt war", so der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.
  • Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat der polnischen Regierung eine feindliche Rhetorik vorgehalten und betont, das Land könnte sich zu einer Quelle der Bedrohung entwickeln. Polen gehört zu den westlichen Ländern, die eindringlich für Sanktionen gegen Russland werben. „Polen ist stolz darauf, auf Putins Liste der unfreundlichen Länder zu stehen", hatte die Umweltministerin Anna Moskwa am Montag laut Reuters erklärt.
  • Die Rufe in der Europäische Zentralbank nach einer nahenden Zinswende angesichts der starken Inflation werden lauter. Der französische Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau Villeroy sieht die Währungshüter unter Handlungsdruck. Er nannte es den „offensichtlichsten nächsten Schritt“, die Zinsen zu lenken. Der finnische Notenbankchef Olli Rehn hatten jüngst den Juli ins Spiel gebracht und dafür einen Zinsschritt um einen Viertelprozent-Punkt beim Einlagesatz vorgeschlagen. Die EZB-Direktorin Isabel Schnabel sagte der „Bild“: „Nach heutigem Stand gehe ich davon aus, dass wir im Juli die Zinsen erstmalig erhöhen können". 
Auch Bundesbank-Präsident Joachim Nagel fordert eine zügige Kursänderung der EZB. „Das Zeitfenster, das jetzt sich öffnet für die ersten geldpolitischen Maßnahmen, das geht so langsam zu", sagte Nagel am Freitag auf einer Veranstaltung der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" in der Mainmetropole. „Wir müssen schauen, dass wir da jetzt in diesem Jahr was tun," sagte er. Die Inflation in der Euro-Zone war im April auf ein neues Rekordhoch von 7,5 Prozent gestiegen.
  • Nach Angaben der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) stecken in der Ukraine 25 Mio. Tonnen Getreide fest. Es sei eine groteske Situation, so FAO-Experte Josef Schmidhuber bei einer Pressekonferenz. Die Getreidemenge könne eigentlich exportiert werden, „kann aber das Land nicht verlassen, einfach wegen der fehlenden Infrastruktur und der Blockade der Häfen".
  • Bundeskanzler Olaf Scholz hat den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verdammt. „Russlands Aggression gegen die Ukraine ist die größte Katastrophe unserer Zeit“, sagte er am Freitag während einer Veranstaltung des Übersee-Clubs Hamburg. „Die Welt nach diesem Angriffs- und Vernichtungskrieg wird nicht mehr dieselbe sein wie davor. Sie ist es schon jetzt nicht mehr.“ Der Angriffs- und Vernichtungskrieg markiere einen radikalen Bruch mit der europäischen Friedensordnung nach dem Ende des Kalten Krieges, so Scholz. Der russische Präsident Wladimir Putin „und sein Regime“ würden zugleich „auch in zivilisatorischer Hinsicht einen Bruch“ vollziehen. „Rational betrachtet macht die enge Verflechtung der Volkswirtschaften kriegerische Konflikte längst so kostspielig, dass kein Akteur auf die Idee kommen dürfte, zu diesem Mittel zu greifen.“ Jede „rationale Kosten-Nutzen-Logik“ laufe aber dort „auf Grund, wo irrationale Akteure aus ideologischer Verblendung die Idee der Kooperation in den Wind schlagen“, sagte Scholz. „Genau das ist jetzt eingetreten.“ Putins „imperialistische und revanchistische Ideologie von russischer Macht und russischer Größe“ bedeute dem russischen Präsidenten „mehr als das Wohlergehen des eigenen Volkes“.
  • Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kündigte an, ein außerordentliches Treffen der EU-Außenminister zu terminieren, sollte es bis Montag keine Einigung auf das geplante Embargo gegen russisches Öl geben. Es müsse schnell eine Lösung gefunden werden, so Borrell. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hatte den Vorschlag der EU-Kommission für Sanktionen auf Erdöl-Importe aus Russland zuvor noch vehement abgelehnt. Er komme einer Atombombe gleich, die auf die ungarische Wirtschaft abgeworfen werfe, sagte Orban.
  • Russland wird in der Ukraine keine Atomwaffen zum Einsatz bringen. Diese Waffen seien im Rahmen des „speziellen Militäreinsatzes“ nicht vorgesehen, sagt der Sprecher des Ministeriums, Alexej Saizew, wie Reuters berichtet. Die USA hatten zuvor gewarnt, Russland könnte als Akt der Verzweiflung wegen ausbleibende militärischer Erfolge taktische Atomwaffen einsetzen.
  • Die deutsche Industrie hat im März deutlich weniger produziert. Die preisbereinigte Erzeugung im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts Monatsvergleich saison- und kalenderbereinigt um 3,9 Prozent gesunken. Einen stärkeren Rückgang hatte es laut Bundesamt zuletzt zu Beginn der Corona-Krise im April 2020 gegeben (-18,1 % gegenüber März 2020). Im Vergleich zum Vorjahresmonat war die Produktion im vergangenen März kalenderbereinigt 3,5 Prozent niedriger. „Infolge anhaltender Einschränkungen durch die Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine haben viele Unternehmen wegen gestörter Lieferketten nach wie vor Probleme beim Abarbeiten ihrer Aufträge“, begründeten die Statistiker an Rückgang. Laut dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung hätten im März gut 80 PRozent der befragten Industrieunternehmen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen geklagt. „Dass die Industrieproduktion im März um 3,9 Prozent eingebrochen ist, lag auch an der Autoindustrie, die vermutlich wegen eines Mangels an Vorprodukten viel weniger Wagen hergestellt hat. In den kommenden Monaten dürfte es mit der Industrieproduktion tendenziell weiter nach unten gehen“, zitierte Reuters den Chefökonomen der Commerzbank, Jörg Krämer.
  • Der Gouverneur der finnischen Zentralbank, Olli Rehn, ist der Ansicht, dass die Europäische Zentralbank darauf abzielen sollte, bis zum Herbst aus der Niedrigzinspolitik auszusteigen. Zuvor sprach sich Vorstandsmitglied Isabel Schnabel für einen Zinsschritt um 25 Basispunkte im Juli aus.
  • Die Zahl der Kurzarbeitenden in Deutschland ist im April kräftig gesunken. 426.000 Menschen waren auf Kurzarbeit, nach 696.000 im März. Das sind noch 1,3 Prozent der Beschäftigten, nach 2,1 Prozent, schätzt das ifo Institut aufgrund seiner Umfragen und Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. „Die deutlichsten Rückgänge gab es erneut in den kontaktintensiven Branchen, die sich weiter von Corona erholen“, sagte ifo-Experte Stefan Sauer. „Im Gastgewerbe hat sich die Zahl mehr als halbiert. Auch in der Verkehrsbranche gab es einen erheblichen Rückgang. Und sogar in der Industrie nahmen die Zahlen ab, trotz der Lieferengpässe.“ Vor Corona hatte die Zahl der Kurzarbeitenden im Februar 2020 bei 134.000 gelegen, im März 2020 war sie sie auf 2,6 Mio. gesprungen und im April 2020 hatte sie den Rekordwert von 6 Mio. erreicht. Der vorherige Höchstwert während der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise lag im Frühjahr 2009 bei 1,5 Mio. Kurzarbeitenden.
  • Deutschland wird der Ukraine sieben Panzerhaubitzen 2000 liefern. Dazu sei eine Übereinkunft erzielt worden, sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht am Freitag. Die Waffensysteme sollten aus einer laufenden Instandsetzung kommen und damit der Bundeswehr nicht unmittelbar fehlen. Zu den Haubitzen solle eine Ausbildung angeboten werden. Mit Standardmunition erreicht die Panzerhaubitze Schussentfernungen von 30 Kilometern, mit reichweitengesteigerter Munition sind 40 Kilometer möglich, wie die Bundeswehr schreibt.
  • Der belarussische Machthaber Alexandr Lukaschenko hat einen Einsatz von taktischen Atomwaffen Russlands in der Ukraine als inakzeptabel bezeichnet. Der Nachrichtenagentur AP sagte er, die Ukraine sei schließlich ein Nachbarland. Und zudem könnte ein solcher Angriff „die Erde aus ihrer Umlaufbahn wer weiß wohin werfen.“ Am Mittwoch hatten russische Streitkräfte in Kaliningrad nach Kreml-Angaben Angriffe mit nuklearwaffenfähigen Raketen simuliert. Lukaschenko sagte zudem, er habe nicht damit gerechnet, dass sich Russlands Überfall auf die Ukraine derart „hinziehen“ würde.
  • Aus der seit Wochen von russischen Truppen belagerten ukrainischen Stadt Mariupol und dem dortigen Stahlwerk sind nach ukrainischen Angaben in den vergangenen Tagen insgesamt rund 500 Zivilisten evakuiertworden. Dies teilte der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, am Freitag mit. Der Evakuierungseinsatz werde fortgesetzt.

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