Analyse
12:45 Uhr, 17.06.2021

MARVELL TECHNOLOGY - Wie steht es um die Aktie des Halbleiterunternehmens?

Die Aktie von Marvell Technology notiert nur wenig unter ihrem Allzeithoch. Kann sie dieses durchbrechen oder befindet sie sich bereits in einer Topbildung?

Erwähnte Instrumente

  • Marvell Technology Grp Ltd. - WKN: A3CNLD - ISIN: US5738741041 - Kurs: 54,100 $ (NASDAQ)

Marvell Technology Group Inc. ist ein Anbieter von Halbleitern für die Breitband-Kommunikation und für Speicherlösungen. Die Produktpalette des Unternehmens umfasst Lösungen für Switches, Transceiver, Gateways, Kommunikations-Controller und Speicher.

Blick auf die Fundamentaldaten: Ambitionierte Bewertung

Der Gewinn pro Aktie schwankt bei Marvell Technologie stark. Es ist keine Konstanz über die letzten gut 20 Jahre zu erkennen. Gute und schlechte Jahre wechseln sich relativ regelmäßig ab. Im Geschäftsjahr 2019 erzielte das Unternehmen einen Verlust von 0,30 USD, im folgenden Jahr einen Rekordgewinn von 2,38 USD, nur um im letzten Geschäftsjahr wieder einen Verlust von 0,41 USD je Aktie hinnehmen zu müssen. Für das laufenden Geschäftsjahr wird ein Gewinn von 1,35 USD erwartet, für das nächste einer von 1,78 USD.

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Bei einem gestrigen Schlusskurs von 54,11 USD ergeben sich damit KGVs von 40,08 und 30,40. Aufgrund der vielen Verlustjahre ist ein Vergleich mit den historischen KGVs wenig aussagekräftig.

Im Jahr 2015 setzte der Konzern 3,71 Mrd. USD um. Anschließend brach der Umsatz innerhalb von zwei Jahren auf 2,32 Mrd. USD. Seitdem zieht er wieder an. Für das laufende Jahr wird ein Umsatz in Höhe von 3,49 Mrd. USD erwartet. Im nächsten Jahr soll es zu einem neuen Rekordumsatz in Höhe von 4,00 Mrd. USD kommen.

Das Unternehmen soll jetzt die Dividendenzahlung aufnehmen. Für das laufenden Geschäftsjahr wird eine Ausschüttung von 0,26 USD je Aktie erwartet, für das nächste eine von 0,29 USD.

Analysteneinschätzungen: Optimismus überwiegt

Zum aktuellen Zeitpunkt liegen 30 Einschätzungen vor. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 59,54 USD und damit 10,06 % über dem gestrigen Schlusskurs.

24 Analysten/-innen bewerten die Aktie positiv (23mal Kaufen, 1mal Übergewichten) 5 Einschätzungen fallen neutral aus. 1 Haus sieht den Wert negativ (1mal Untergewichten)

Charttechnische Situation: Ausbruch

Seit einem Allzeittief bei 4,48 USD aus dem November 2008 befindet sich die Marvell-Aktie in einer langfristigen Aufwärtsbewegung. Seit Januar 2016 läuft diese mit höherer Dynamik ab als zuvor. Im Juli 2020 kletterte der Wert erstmals über das Allzeithoch aus dem Jahr 2006 bei 36,83 USD.

Anschließend zog der Wert auf das aktuelle Allzeithoch bei 55,70 USD. Von dort aus setzte er auf das alte Allzeithoch zurück. In der letzten Woche durchbrach die Aktie den Abwärtstrend seit Januar 2021 bei aktuell ca. 49,93 USD. In dieser Woche setzt sie sich weiter nach oben ab.

Charttechnischer Ausblick: Kaufsignal zeigt Wirkung

Mit dem Ausbruch über den Abwärtstrend seit Januar 2021 deutet sich das Ende der mehrmonatigen Konsolidierung an. Dieses Signal trägt in der laufenden Woche auch erste Früchte. Kurzfristig muss zwar mit einem Rücksetzer an diesen Abwärtstrend gerechnet werden. Anschließend könnte die Aktie allerdings in Richtung 70,00-72,00 USD ansteigen. Sollte es allerdings zu einem stabilen Rückfall in diesen Abwärtstrend kommen, dann wäre mit einem nochmaligen Rückfall auf das alte Rekordhoch bei 36,83 USD zu rechnen.

Fazit. Hoch bewertet, aber charttechnisch aussichtsreich

KGVs von 40 und 30 sind für ein Unternehmen, dass bisher nicht nachgewiesen hat, konstant Gewinne erzielen zu können, obwohl es immer wieder gute Phasen gab, sehr viel. Aus charttechnischer Sicht gab es aber gerade erst ein neues mittelfristiges Kaufsignal. Wer die Aktie long handeln will, sollte sich der hohen Bewertung und der damit verbundenen Risiken bewusst sein.

Marvell Technology Grp Ltd.
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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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