Kommentar
16:43 Uhr, 11.07.2006

Marktneutrales Japan-Invest

Extreme Schwankungen zeigte der japanische Aktienmarkt in der jüngsten Konsolidierung. So war der Nikkei 225 bis Anfang April auf ein Sechs-Jahres-Hoch bei 17.563 Punkten geklettert. Dann ging es bis Mitte Juni auf 14.046 Zähler nach unten, ein Minus von mehr als 20 Prozent. Inzwischen konnte sich das Barometer kräftig erholen und erreicht aktuell ein Niveau bei 15.307,61 Zählern. Trotzdem signalisiert die Charttechnik keine vollständige Entwarnung, da die Bodenbildung noch nicht abgeschlossen ist. Besser sieht es hingegen für die japanische Wirtschaft aus. Seit dem Börsencrash im Jahr 1989, ausgelöst durch das Platzen der Immobilienblase, ging es zuletzt sichtbar aufwärts.

Die Stimmung bei den Unternehmen ist so gut wie schon lange nicht mehr. Dies bestätigt der in dieser Woche veröffentlichte Tankan-Diffusionsindex. Allerdings dürfte die lange Phase der Nullzinspolitik der Bank of Japan bald zu Ende gehen. In diesem Jahr ist ein Anstieg des Leitzinssatzes auf ein Prozent möglich. Sollte sich die Wirtschaft besser als aktuell erwartet entwickeln, kann es mit dem Leitzins sogar noch schneller nach oben gehen. Die Zinspolitik würde sich dann negativ auf die Aktien auswirken. Hinzu kommen geopolitische Unsicherheiten, die sich mit den angespannten Beziehungen zum Nachbarn China begründen.

Daher bietet sich der japanische Aktienmarkt für eine „Marktneutrale Strategie“ sehr gut an. Die japanischen Nomura hat zusammen mit der ZertifikateJournal (Schweiz) AG das „Samurai Alpha“-Zertifikat initiiert, welches in erster Linie für institutionelle Anleger konzipiert wurde. Hierbei kommt es zu einem Duell des Nikkei 225 mit dem „Japan Dynamic“-Index. Sofern sich das von Nomura entwickelte Barometer besser entwickelt als der japanische Leitindex, partizipieren Anleger daran am Laufzeitende im Juli 2011 im Verhältnis „eins zu eins“. Es handelt sich also um eine klassische „Alpha“-Strategie, deren Mechanismus wir Ihnen zuletzt im ZertifikateJournal 10/06 bei der Vorstellung des „Europe 1 Vorsprungs“-Zertifikats (ISIN AN N56 33U 722 1) von Merrill Lynch ausführlich erklärten. Der „Japan Dynamic“ enthält 25 Aktien aus dem Universum des Nikkei 225. Die monatlich durchgeführte Auswahl läuft über einen mehrstufigen Analyseprozess, in den die Expertise von mehr als 800 Analysten einfließt. Dabei stehen fundamentale Kennzahlen wie das Kurs/Gewinn-Verhältnis oder die Eigenkapitalrendite ebenso im Fokus wie Gewinnschätzungen verschiedener Analysten.

In der Vergangenheit kann sich das Ergebnis der Strategie sehen lassen. Dabei wurde die Aktienauswahl seit Mai 2004 real, in einem so genannten Forward-Testing, durchgeführt. Bis Mai 2006 kletterte der „Japan Dynamic“ um rund 80 Prozent, während der Nikkei 225 „nur“ ein Plus von 49 Prozent erzielte. Dies entspricht einer Outperformance von 31 Prozent. Eine längere historische Rückrechnung ist nicht möglich, da der Auswahlprozess zu komplex ist und die entsprechenden Daten schlichtweg nicht verfügbar sind. Allerdings muss angemerkt werden, dass sich diese Strategie speziell in steigenden Märkten positiv entwickelt hätte, während die „theoretischen“ Gewinne eines entsprechenden Zertifikats in der jüngsten Schwächephase etwas zusammengeschmolzen wären. Mit Blick auf die fünfjährige Laufzeit des Zertifikats sollte dies jedoch kein Problem sein. Wir achten stets darauf, dass bei von uns mitentwickelten Produkten kein Agio anfällt. So auch beim Nomura-Zertifikat, welches während der Zeichnungsfrist sogar mit Rabatt für 97,00 Euro angeboten wird. Anleger erhalten also am Laufzeitende trotzdem 100,00 Euro zurück, sofern beide Indizes dann eine identische Performance erzielt haben. Somit eignet sich das Produkt als Länder-Risikodiversifizierung für den „Alpha“-Bereich eines Portfolios.

Mehr über Zertifikate erfahren Sie Woche für Woche im ZertifikateJournal, dem kostenlosen Anlegerbrief von Deutschlands führenden Zertifikate-Experten Christian W. Röhl und Werner H. Heussinger. Auf zertifikatejournal.de können Sie sich in den Gratis-Verteiler eintragen!

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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