Analyse
14:42 Uhr, 15.10.2013

Marktneutral auf Rohstoffe setzen

Die HypoVereinsbank bietet Anlegern jetzt wieder ein neues Garantie-Produkt auf ihre bewährte marktneutrale Cross-Commodity-Strategie.

Erwähnte Instrumente

  • Rohstoff Garant Anleihe auf Cross Commodity Long/Short III
    Aktueller Kursstand:   (UniCredit)
    VerkaufenKaufen

Bei marktneutralen Long-Short-Strategien klafft zwischen Theorie und Praxis häufig eine große Lücke. Hat man aber erst einmal eine langfristig funktionierende Alphaquelle entdeckt, lassen sich damit möglicherweise stetige Renditen erzielen. Die HypoVereinsbank stellt bei ihrer Rohstoff-Variante die Rollproblematik in den Vordergrund. Anleger können auf die bislang erfolgreiche Strategie der Münchner jetzt ein weiteres Produkt mit vollständigem Kapitalschutz und zusätzlicher Volatilitätskontrolle zeichnen.

Egal in welche Richtung man als Anleger spekuliert, es besteht angesichts der Unberechenbarkeit des Marktes immer das Risiko, dass man gerade falsch liegt. Umso interessanter erscheint es deshalb, wenn man von vornherein nicht auf eine ganz bestimmte absolute Marktbewegung setzt, sondern stattdessen versucht, die relative Outperformance zwischen zwei Basiswerten auszunutzen, indem man über eine Long-/Short-Position ein möglichst hohes „reines Alpha“ generiert, das marktbezogene Risiko oder Beta aber bewusst ausklammert. So einfach und plausibel sich diese ursprünglich aus dem Bereich der alternativen Investments stammende Strategie in der Theorie auch anhört, so schwierig gestaltet sie sich in der Praxis. Das zentrale Problem dabei ist die Identifikation einer geeigneten Alpha-Quelle, die auch wirklich hält, was sie verspricht. Denn nur weil sich ein bestimmter Basiswert in der Vergangenheit häufig besser geschlagen hat als ein anderer, muss das noch lange nicht für die Zukunft gelten. So können z.B. Brancheneffekte oder besonders hohe Betawerte in einer Übertreibungsphase fälschlicherweise zu einem positiven Alpha-Wert führen, der sich so nicht weiter bestätigen lässt. Aus einer geplanten Verstetigung der Rendite kann so schnell ein sukzessiver Kursverlust werden, wenn sich die „Kausalität“ erst einmal umkehrt. Das Fiasko mit den vor einigen Jahren noch von fast jedem namhaften Emissionshaus hervorgebrachten Alpha-Zertifikaten, bei denen man meist eine nicht mit Dividenden unterlegte Benchmark gegen einen Performance-Index ins Feld führte und damit einen entscheidenden Konstruktionsfehler beging, kann hier nur als Warnung gelten. Kein Wunder, dass sich die verbliebenen Long-Short-Produkte am Markt inzwischen fast an einer Hand abzählen lassen.

Garantie-Variante mit Volatilitätssteuerung

Zu diesen gehören auch die Cross Commodity Long/Short Garant-Anleihen der HypoVereinsbank. Nachdem für das bislang sehr erfolgreiche letzte Produkt schon längst kein Brief-Kurs mehr gestellt wird, können Anleger jetzt ganz frisch in ein noch bis 8. November zeichenbares Papier einsteigen. Dem mit einer 8-jährigen Laufzeit bis November 2021 ausgestatteten Zertifikat liegt der Cross Commodity Long/Short III Risk Control 8 Index zugrunde, der den hauseigenen Cross Commodity Long/Short III Index mit einer zusätzlichen volatilitätsgesteuerten Sicherungs-Komponente verbindet. Diese passt die Investitionsquote ausgehend von einer Zielvolatilität von 8 Prozent flexibel an die jeweilige Indexschwankung an, wobei Partizipationsraten zwischen 0 z.B. bei starken Turbulenzen und 100 Prozent möglich sind. Der besondere Charme dieser sogenannten „VolTarget“-Lösung besteht darin, dass die Indexbeteiligung genau in den Phasen fallender Kurse zurückgenommen wird und ein Teil des riskant eingesetzten Kapitals dadurch geschützt bleibt. Damit hält man nicht nur das „Pulver“ trocken, sondern schont auch gleichzeig den Geldbeutel, da der Kapitaleinsatz immer dann zurückgefahren wird, wenn die Optionen aufgrund der höheren Schwankungsbreite besonders teuer sind. Der Vorteil: Eine attraktivere Produktausstattung, die beispielsweise auch ohne einen zusätzlichen Cap oder eine Durchschnittsbildung auskommt.

Alpha-Ansatz auf die monatlichen Roll-Gewinner

Der marktneutrale Ansatz des zugrundeliegenden Cross Commodity Long/Short III Index basiert auf einem Anlageuniversum bestehend aus 18 Rohstoffindizes der DJ-UBS Single Commodity Index-Familie. Allein die Vertreter der Grundnahrungsmittel bleiben hier unberücksichtigt. Dabei wird eine sogenannte Cross-Strategie verfolgt, die auf Monatssicht jeweils die sieben Einzelindizes mit der Aussicht auf die höchsten Rollgewinne (Long-Position) mit den sieben erwarteten größten Roll-Verlierern (Short-Position) „kreuzt“. Dass dieses einzig rolloptimierende Vorgehen durchaus zu funktionieren scheint, zeigt die Performance des im April 2010 emittierten Vorgängermodells, dass bereits zu einem Geldkurs von knapp 122 Prozent gehandelt wird. Besonders beeindruckend war dabei die Performance im vergangenen Jahr. Auch die damalige Rückrechnung der Strategie bis 1992 konnte mit einer Durchschnittsrendite von 9,22 Prozent p.a. überzeugen. Der Anleger partizipiert über das Zertifikat linear ohne Performancebegrenzung an prozentualen Kursgewinnen des durch die zusätzliche Volatilitäts-Kontrolle verfeinerten Index. Sollte sich dieser negativ entwickeln, greift für den Nennwert von 1.000 Euro zum Laufzeitende in acht Jahren die Kapitalgarantie. Zwischenzeitlich sind allerdings auch Notierungen unter pari möglich.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Der sehr komplexe auf die Roll-Performance ausgerichtete Alpha-Ansatz eignet sich für sicherheitsbewusste Langfristanleger als Beimischung zum rohstoffbezogenen Teil ihres Depots. Sollte die marktneutrale Strategie in den nächsten Jahren wider Erwarten doch nicht mehr ganz so gut funktionieren, geht der Investor hier aufgrund des Kapitalschutzes kein zusätzliches Kursrisiko ein. Außerdem schützt bereits die Volatilitätskontrolle vor allzu hohen Schwankungen.

Garant-Anleihe auf den Cross Commodity Long/Short III Risk Control 8 Index

Emittent/WKN:

HypoVereinsbank / HVB1GB

Laufzeit:

12.11.2021

Preis: (in Zeichnung bis 08.11.2013)

Ausgabepreis: 100 € (zzgl. 2 % Agio)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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