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08:23 Uhr, 03.10.2001

Marktbericht: "kritische Märkte"

Die Märkte haben die neunte Zinssenkung insgesamt und die sechste Senkung, die in regulären Meetings der Fed durchgeführt wurde, nur zögerlich mit Begeisterung aufgenommen. Im Vorfeld der Senkung rutschten die US-Märkte, die sich seit Handelsbeginn im Plus halten konnten, ab und blieben vorerst im Minus, um dann in der letzten Stunde nochmal kräftig anzuziehen.

Negativ aufgenommen wurde die Kürze der Stellungnahme der Fed. Dies deutet auf wenig Optimismus für die zukünftige kurz- bis mittelfristige Entwicklung der Wirtschaft hin.

Die Fed schrieb allerdings, dass man die Chancen einer weiteren Verschlechterung der Lage als höher einschätze, als dass eine Inflation über die Staaten hereinbreche. Diese Äußerung deutet auf weitere Senkungen hin.

Die NATO hat heute den Bündnissfall ausgerufen und der britische Premier Tony Blair verkündete, die Zeit sei für die Taliban Regierung in Afghanistan abgelaufen - militärische Schritte stünden kurz bevor.

91 Tage vor der Einführung des Euro kann sich nun auch Großbritannien mit der Idee der Gemeinschaftswährung in Euroland anfreunden. Blair verkündete, noch "in diesem Parlament" oder in den nächsten 4 Jahren den Sterling abschaffen zu wollen, sollten bestimmte Richtlinien erreicht sein.

Indessen berät die US-Regierung über ein Nothilfsprogramm, um der Wirtschaft unter die Arme zu greifen. Bush wollte sich nicht zu der genauen Höhe des gesamten Finanzpaketes äußern, Politiker halten aber eine Summe von $100 Mrd. für nicht unwahrscheinlich - wobei $40 Mrd. bereits genehmigt wurden.

Die Anleger scheinen sich zur Zeit nicht wirklich über den Zinsschritt freuen zu können. Trotz der Zinssenkung blieb die Rally aus - die Anleger fürchten zu sehr vor Warnungen der Unternehmen, vor für die USA nachteilig verlaufenden Terror-Bekämpfungsmaßnahmen und vor weiteren schlechten Wirtschaftsdaten.

Am Mittwoch werden von letzteren eine Reihe wichtiger Kennzahlen veröffentlicht werden. So werden für 16 Uhr MEZ der Chicago Aktivitätsindex (zuletzt: -0.82%) und der NAPM Index (ohne Prod.) erwartet. Zuletzt stand dieser bei 45.5 Punkten. Darüber hinaus werden die Halbleiter-Verkäufe für den Monat August gemeldet. Im Juli brach der Umsatz im Semiconductor-Segment um 6.1% ein.

Die Schlussnotierungen: Nasdaq Composite +0.80% auf 1492.32 Punkte, S&P 500 +1.16% auf 1050.57 Punkte und der Dow Jones +1.29% auf 8950.45 Punkte.

Der Philadelphia Semiconductor Index brach um 2.17% ein und konnte die Erholung in der letzten Handelsstunde nicht mitmachen. Intel konnte sich ebenfalls nicht zu Börsenschluss erholen und schloss bei -2.35% auf $19.54, AMD gewann hingegen um 0.88% hinzu und stieg auf $8.

Nebst dem SOX lag noch der AMEX Networking Index im Minus, sonst konnten alle Sektorenindices den Tag im grünen Bereich verlassen. Der AMEX Networking Index verlor 1.09%. Cisco verlor 3.53% auf $11.48, Foundry Networks gewann um 1.93% auf $6.33. Der Breitband Netzwerk Ausrüster stieg aufgrund gesicherter Finanzmittel um 115.15% auf 71 cents, der Höchstkurs lag bei 81 cents.

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