Kommentar
07:00 Uhr, 07.02.2008

Marktausblick 2008 von MERRILL LYNCH - Aber die Aktie steht weiter auf der Kippe!

Erwähnte Instrumente

  • MERRILL LYNCH DL 1,333
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Im Rahmen der US Kreditkrise gehört auch die Investmentbank MERRILL LYNCH zu den Häusern, die sich ähnlich wie die Citigroup oder Morgan Stanley hohem Abschreibungsbedarf gegenüber sehen.

Im Rahmen der charttechnischen Analyse werten wir einzelne Sektoren auf Trend- und Relative Stärke Verhalten aus. Insofern verblüffte sicherlich nicht nur uns die Tatsache, dass der Aktienmarkt trotz schwacher Banken über Monate hinweg recht fest notieren konnte.
Die extreme Schwäche des US Banksektors war es dann letztenendes doch, die die Korrektur der Aktienmärkte weltweit ins Rollen brachte. Die Banken gehören zum Fundament einer funktionierenden Volklswirtschaft. Der Bankensektor ist im Aktienmarkt so hoch gewichtet, dass ohne ihn in der Regel am Aktienmarkt auch nichts wirklich geht.

Die Banken haben den breiten Aktienmarkt zum Kippen gebracht, demzufolge ist von ihnen auch der Startschuß für eine Stabilisierung des Marktes zu erwarten.

Werfen wir einen charttechnischen Blick auf die Aktie von MERRILL LYNCH.

Wie sieht die Angebots- und Nachfragesituation bezgl. dieser Aktie direkt an der Börse aus ? Wird das Papier eher verkauft oder bereits wieder gekauft ? Hat der Verkaufsdruck nachgelassen ?

MERRILL LYNCH (MER)

Kursstand : 52,78 $

Rückblick: Der Kursverlauf seit 2006 zeigt einen SKS Trendwendeprozess mit SELL Trigger bei ca. 67 $, der bereits im Oktober 2007 ausgelöst wurde. Ein mittelfristiges Verkaufssignal liegt vor. Seit November versucht die Aktie eine Aufwärtstrendlinie seit 1996 und eine mittelfristige Fächerlinie im 55 $ - Bereich zu halten.

Bei 47,35 $ hat die Aktie darüberhinaus eine relevante horizontale Unterstützung. Ein Bodenmuster ist nicht zu erkennen, die Abwärtsdynamik ist intakt. Die Aktie läuft Gefahr die 47 $ Unterstützung zu brechen und damit ein Anschluß-Verkaufssignal auszulösen.

Mich erinnert das Kursgeschehen der MERRILL LYNCH Aktie seit 2006 an die Aktie der DEUTSCHEN BANK.

[Link "Bitte hier klicken, um die BIG PICTURE Analyse der DEUTSCHEN BANK zu lesen." auf bitte%20hier%20klicken,%20um%20die%20big%20picture%20analyse%20der%20deutschen%20bank%20zu%20lesen./... nicht mehr verfügbar]

Beide Aktien aus dem gleichen Sektor. Beide Aktien mit großen SKS Trendwendeformationen seit 2006, die in beiden Fällen auch schon ausgelöst worden sind. Und beide Aktien im Bereich ganz wichtiger Unterstützungen. 47 $ bei MERRILL LYNCH, analog dazu die 71,30 Euromarke der DEUTSCHEN BANK. Bei der DEUTSCHEN BANK sehen wir die Gefahr einer deutlichen Korrekturausdehnung bis 55 Euro. Ähnlich verhält es sich mit der MERRILL LYNCH.

Anbei ein Kursverlaufsvergleich seit Juni 2005. Vergleichen wird die Deutsche Bank Aktie mit der in Euro notierenden Aktie von MERRILL.

Charttechnischer Ausblick: Ich skizziere 2 Scenarien.

A) Erst ein Anstieg über 80 $ würde bei MERRILL LYNCH aus charttechnischer Sicht ein neues, allerdings dann sehr starkes Kaufsignal auslösen. Absolute Zukunftsmusik also. Sollte MERRILL LYNCH aber über 80 $ auf Wochenschlußkursbasis ansteigen können, wäre sie aus charttechnischer Sicht ein MUST BUY.

Zwischen 47 und 70 $ liegt ein Kurskorridor, in dem die Aktie sehr "tricky" ist. In diesem Bereich muß mit hoher Volatilität gerechnet werden. Für mich als Charttechniker ist die Aktie in diesem Kurskorridor uninteressant.

B) Fällt die Aktie auf Wochenschlußkursbasis unter 47 $, löst dies ein starkes Verkaufssignal in Richtung der nächsten Unterstützung aus, die im 30 $ Bereich liegt. Insofern bietet sich die Aktie unter 47 $ als ein Leerverkauf (Short) an. Ein Bruch der 47er Marke würde also nochmals gut 30% Abwärtspotential bedeuten.

Kursverlauf (oben) von 1991 bis 07.02.2008 (log. Linienchartdarstellung)
Kursverlauf (unten) von Juni 2003 bis 07.02.2008 (log. Kerzenchartdarstellung/ 1 Kerze = 1 Woche)

Dem renommierten Bankhaus ist durch die vorliegende "Situation" ein massiver Imageschaden entstanden. Der Kapitalbedarf durch die hohen Abschreibungen führte dazu, dass Staatsfonds aus dem nahen und fernen Osten in die Presche springen mußten.

Anbei der Link zur PR-wirksamen Präsentation des MERRILL LYNCH Marktausblicks 2008.

[Link "http://outlook.mlperspectives.com/" auf outlook.mlperspectives.com/... nicht mehr verfügbar]

Beste Grüße,
Harald Weygand

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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