Kommentar
00:05 Uhr, 01.10.2020

Marktanalysen – Deshalb brauchen auch Kurzfristtrader das Big Picture

Viele Trader schauen sich nur einen Chart an, häufig in einer recht kleinen Zeiteinheit und handeln aus diesem heraus.

Es ist jedoch ratsam auch höhere Zeitebenen zu betrachten, da Unterstützungs- oder Widerstandsbereiche aus diesen häufig auch eine höhere Relevanz haben und als wichtige Wendepunkte in den Märkten fungieren können.

Auf den ersten Blick ist im Chart der Trend nicht immer eindeutig erkennbar. Vermeintlich große Bewegungen in kleineren Zeitebenen können zu einer falschen Einschätzung und damit auch zu einer falschen Positionierung im Markt führen. Durch Hineinzoomen in immer kleinere Zeiteinheiten im Chart wird von Tradern häufig die „endgültige“ Bestätigung für ein Signal gesucht wird. Statt sich auf das Big Picture und die wesentlichen Indikatoren zu fokussieren, verliert sich der Trader so schnell in nutzlosen, zufälligen Details. Gerade bei großen Marktbewegungen und erhöhter Volatilität kann es sich lohnen neben einem Tageschart zur Big Picture Analyse auch einmal einen Wochenchart oder einen Monatschart zu betrachten. Häufig kann ein Test eines Untertützungs-/Widerstandsniveaus in diesen Zeitebenen den Ausgangspunkt für eine signifikante Korrektur oder sogar Trendwende sein. Neben Trendlinien sind auch markante Moving Averages wie zum Beispiel der SMA 100 oder SMA 200 häufig relevant.

Im nachfolgenden Beispiel sieht man den Wochenchart des Mini Nasdaq 100. Im Zuge der Abwärtsbewegung während der Coroa Krise wurde fast punktgenau der SMA 200 im Bereich von 6625 Punkten getestet. Seitdem hat der US-Technologieindex eine bemerkenswerte Rallye zu neuen Rekordständen vollzogen.

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Quelle: WH SelfInvest NanoTrader

Das nächste Beispiel zeigt den Monatschart des Mini S&P 500. Hier sieht man, dass der Abwärtsimpuls fast punktgenau zu einem Test des SMA 100 im Bereich von 2175 Punkten führte. Seitdem gab es auch hier eine Korektur von mehr als 20 %.

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Quelle: WH SelfInvest NanoTrader

Auch volumenbasierte Indikatoren wie der VWAP (volumengewichteter Durchschnittspreis) können für eine Big Picture Analyse verwendet werden. Hier ist zum Beispiel der Jahres-VWAP häufig sehr hilfreich. Im folgenden Chart ist zu sehen, dass der FDAX aktuell innerhalb der Value Area des aktuellen Jahres konsolidiert. Das Value Area Hoch des aktuellen Jahres im Bereich von 13.350 Punkten fungierte dabei bereits mehrmals als Widerstand. Erst wenn sich der Markt oberhalb dieser Value Area etablieren kann, ist der Weg frei zum Allzeithoch.

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Quelle: WH SelfInvest NanoTrader

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Über den Experten

Roland Jegen
Roland Jegen
Trading Experte

Roland Jegen ist seit über 15 Jahren an der Börse aktiv. Seit 2016 arbeitet er als Trading-Experte bei WH SelfInvest. Neben der klassischen Chartanalyse gehören Auction Market Theory und Volume/ Market Profile sowie automatisierte Handelssysteme zu seinen Steckenpferden. Er veröffentlicht regelmäßig technische Analysen zu US-Aktien für den Neobroker Freestoxx.

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