MARKT USA/Verschnaufpause nach Dienstag-Rally
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Von Steffen Gosenheimer
Am US-Aktienmarkt dürfte es zum Start in den Mittwoch ruhig zugehen. Die Futures auf die großen Indizes deuten auf eine knapp behauptete Tendenz hin. Nach den kräftigen Gewinnen am Vortag, angeführt von Aktien aus dem Technologiesektor, käme eine Verschnaufpause nicht überraschend. Zumal am Donnerstag wichtige Inflationsdaten auf dem Kalender stehen. Sie dürften neue Hinweise über das potenzielle Zinssenkungstempo der US-Notenbank liefern.
Am Berichtstag sind konjunkturseitig aus den USA keine neuen Nachrichten zu erwarten. Für Bewegung könnten US-Notenbanker sorgen, die Reden auf diversen Veranstaltungen halten. Während des späten US-Handels wird dann das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung veröffentlich. Darüber, ob es das Potenzial hat, für frische Impulse zu sorgen, gehen die Meinungen auseinander. Immerhin hat zuletzt der unerwartet stark ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht am Freitag die Zinssenkungserwartungen stark verändert, in Richtung einer kleinen Zinssenkung Anfang November. Somit dürfte das Protokoll der Aktualität hinterherhinken.
Abwarten könnte sich auch mit Blick auf den Hurrikan Milton breitmachen. Er soll später am Mittwoch in den USA in Florida auf Land treffen, während die Schäden, die der Vorgänger-Hurrikan Helene angerichtet hat, noch evaluiert werden. Aktuell kursieren Schätzungen für versicherte Schäden durch Sturm und Überschwemmungen von 8 bis 14 Milliarden Dollar. Besonders Aktien von Rückversicherern dürften damit im Fokus stehen.
Unter den Einzelwerten werden Alphabet vorbörslich rund 1 Prozent niedriger gesehen. Die USA haben das Unternehmen wegen seiner Marktmacht ins Visier genommen. Als Strafe für monopolistische Praktiken der Tochter Google fasst das Justizministerium unter anderem eine Aufspaltung des Suchmaschinenkonzerns ins Auge, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht.
Boeing kommen ebenso um gut 1 Prozent zurück. Bei dem Flugzeugbauer stecken die Tarifverhandlungen in einer Sackgasse, nachdem eine dritte Verhandlungsrunde gescheitert ist. Boeing hat nun sein Angebot wegen "inakzeptabler Forderungen" der Gewerkschaft zurückgezogen. Die Ratingagentur S&P schätzt, dass die Streiks Boeing 1 Milliarde Dollar pro Monat kosten könnten.
Arcadium Lithium schießen um rund 30 Prozent nach oben. Rio Tinto kauft Arcadium für 6,7 Milliarden Dollar und wird damit zu einem der führenden Produzenten eines wichtigen Rohstoffs, der in Batterien für Elektrofahrzeuge verwendet wird.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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