MÄRKTE USA/Wall Street mit Nahosteskalation erholt von Tagestiefs
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
- VerkaufenKaufen
DOW JONES--Die Wall Street folgt am Freitag den internationalen Börsentrends. Denn die Eskalation im Nahen Osten ist das beherrschende Thema an den globalen Finanzmärkten. Israel reagiert mit Luftangriffen auf Atom- und Militäranlagen im Iran, nachdem der Mullahstaat zuletzt keine Anstalten gemacht hatte, bei seinem Atomprogramm Kompromissbereitschaft zu zeigen. Laut US-Außenminister Marco Rubio sind die USA an der Militäroperation nicht beteiligt. US-Präsident Donald Trump räumte dem Iran ein Ultimatum von 60 Tagen für ein Atomabkommen ein.
Von Panik ist aber ausdrücklich nicht die Rede. "Die Märkte haben rational und vorhersehbar auf die nächtlichen israelischen Luftangriffe auf verschiedene (...) Ziele im Iran reagiert. Es gab Gerüchte, dass so etwas passieren würde, aber das Timing war schneller als viele erwartet hatten", sagt Analyst David Rosenberg von Rosenberg Research. Gegen Mittag US-Ostküstenzeit erholen sich die Indizes von ihren Tagestiefs. Der Dow-Jones-Index gibt 0,9 Prozent auf 42.560 Punkte ab, S&P-500 und Nasdaq-Composite sinken um 0,4 bzw. 0,5 Prozent.
Der als "Angstbarometer" titulierte Volatilitätsindex VIX sprang gleich im frühen Handel in die Höhe. Zudem schnellten die Erdölpreise getragen von Versorgungsängsten nach oben. Die Rohölpreise steigen um rund 4,5 Prozent pro Fass und befeuern somit auch wieder Inflationssorgen. Vermeintlich "sichere Häfen" wie Gold oder zunächst auch die klassischen Fluchtwährungen US-Dollar, Schweizer Franken und Yen verzeichnen Zulauf, wobei Franken und Yen diese bereits wieder abgeben. Die Feinunze Gold verteuert sich derweil um 1,2 Prozent.
Dollar und Renten kaum gefragt
Am Devisenmarkt kommt der Dollar von seinen Tageshochs wieder zurück, der Dollarindex steigt nur noch um 0,1 Prozent. Handelsstreit und die hohe US-Staatsverschuldung verhinderten einen Höhenflug des Greenbacks, heißt es im Handel. Dessen Rolle als sicherer Hafen sei angeschlagen.
Am Rentenmarkt scheint das Thema Staatsverschuldung noch immer eine prominente Rolle zu spielen, denn US-Staatsanleihen werden tendenziell verkauft. Die Zehnjahresrendite steigt um 7 Basispunkte auf 4,42 Prozent. Zu den steigenden US-Renditen tragen neben der Ölpreisrally auch die US-Verbraucher bei. Denn deren Stimmung hat sich im Juni laut Universität Michigan stärker aufgehellt als erwartet. Die Daten dämpfen somit die jüngst hochgekochten Zinssenkungsfantasien, auch wenn sich die Inflationserwartungen der Konsumenten verringert haben.
Wehrtechniktitel gefragt
Am Aktienmarkt sind Rüstungswerte mit den Nahost-Schlagzeilen gesucht. Northrop Grumman gewinnen 3,3 Prozent und Lockheed Martin ebenfalls 3,3 Prozent. Im Windschatten der steigenden Ölpreise ziehen Branchenaktien an. Chevron legen um 0,2 Prozent zu und Exxon Mobil um 1,7 Prozent. Schlumberger verbessern sich um 1,2 und Halliburton um 4,3 Prozent. Dagegen belastet das teurere Öl die Aktien des Luftfahrt- und Touristiksektors. United Airlines verbilligen sich um 2,6 und Carnival um 4 Prozent.
Auf der Boeing-Aktie (-1,5%) lastet weiterhin der Absturz einer Boeing der Air India am Donnerstag. Adobe-Aktien können sich der negativen Stimmung nicht entziehen, obwohl das Unternehmen überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt und den Ausblick erhöht hat. Nach Meinung der Analysten von Melius ist der Ausblick jedoch mehr Schein als Sein. Die Aktie sackt um 5 Prozent ab.
Advanced Micro Devices (-0,8%) profitieren nicht von dem neuen Chip, mit dem das Unternehmen Nvidia (-1,4%) Konkurrenz machen will. Der Wöhnungsausstatter RH (+10,8%) überzeugt mit positiven Geschäftszahlen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 42.560,38 -0,9% -407,24 +1,0% S&P-500 6.020,10 -0,4% -25,16 +2,8% NASDAQ Comp 19.564,10 -0,5% -98,38 +1,8% NASDAQ 100 21.812,90 -0,5% -100,42 +4,3% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 18:10 % YTD EUR/USD 1,1560 -0,2% 1,1588 1,1486 +11,9% EUR/JPY 166,46 +0,1% 166,37 166,00 +2,1% EUR/CHF 0,9377 -0,2% 0,9391 0,9415 +0,1% EUR/GBP 0,8503 -0,1% 0,8510 0,8479 +2,8% USD/JPY 143,99 +0,3% 143,57 144,52 -8,8% GBP/USD 1,3596 -0,2% 1,3617 1,3547 +8,8% USD/CNY 7,1762 +0,1% 7,1670 7,1856 -0,6% USD/CNH 7,1855 +0,2% 7,1717 7,1968 -2,2% AUS/USD 0,6513 -0,3% 0,6530 0,6517 +5,6% Bitcoin/USD 105.462,55 -0,5% 105.996,50 109.400,55 +12,2% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,18 68,95 +4,7% 3,23 -5,2% Brent/ICE 73,47 70,34 +4,4% 3,13 -7,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.427,40 3.386,14 +1,2% 41,26 +29,0% Silber 31,33 31,37 -0,1% -0,04 +12,5% Platin 1.054,59 1.121,75 -6,0% -67,16 +28,1% Kupfer 4,81 4,84 -0,4% -0,02 +17,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/cln
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|