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12:09 Uhr, 31.01.2024

MARKT USA/US-Börsen nach Alphabet, AMD und Microsoft schwächer erwartet

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Von Steffen Gosenheimer

Den US-Börsen steht ein arbeitsreicher Mittwoch bevor. Ob sich im Verlauf des Handels im Vorfeld der um 20.00 Uhr MEZ anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank und der begleitenden Aussagen viel tun wird, bleibt abzuwarten. Immerhin stehen einige Konjunkturdaten auf dem Kalender, die durchaus das Zeug haben zu bewegen - so der ADP-Arbeitsmarktbericht über die neu geschaffenen Stellen in der US-Privatwirtschaft und der Arbeitskostenindex für das vierte Quartal sowie der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago.

Unterdessen deuten die Futures auf die US-Aktienindizes auf Kursverluste zum Start hin, insbesondere für die technologielastigen Nasdaq-Indizes. Hintergrund sind einige enttäuschend ausgefallen Quartalsergebnisse von wichtigen Technologieunternehmen - allen voran Alphabet.

Der Kurs sackt vorbörslich auf Nasdaq.com um über 5 Prozent ab. Bei der Google-Mutter haben die Werbeumsätze enttäuscht. Sie stiegen zwar um 11 Prozent, damit allerdings geringer aus als der Umsatz insgesamt mit 13 Prozent. Für AMD geht es nach dem Zahlenausweis um 6,7 Prozent südwärts, weil der Chiphersteller für das erste Quartal einen Umsatz unter Erwartung in Aussicht gestellt hat. Die Kurse der Wettbewerber Intel und Nvidia geben im Sog um 1,1 bzw. 2,8 Prozent nach.

Auch der Kurs von Microsoft gibt nach und zwar um gut 1 Prozent, obwohl Microsoft die Markterwartungen übertroffen hat. Allerdings dürfte der Ausblick eher ernüchtern. Im laufenden Jahr rechnet Microsoft mit einem Umsatz von 60 bis 61 Milliarden Dollar. Der Analystenkonsens steht bereits bei 61 Milliarden. Die Zahlen der Technologieflaggschiffe dürften auch deswegen zunächst Verkäufe auslösen, weil am Donnerstag mit Apple, Amazon und Meta weitere Trendsetter folgen, die möglicherweise ebenfalls enttäuschen könnten. Daneben weisen Marktexperten auf die bereits sehr hohen Bewertungen von Technologieunternehmen hin.

Besonders gut gelaufen sind dabei die sogenannten "Magnificent Seven" - Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla. Seit Jahresbeginn hätten sie schon um 5,7 Prozent zugelegt, die Durchschnittsaktie im S&P-500-Inde dagegen nur um 0,4 Prozent, sagt Marktstratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank.

Geschäftszahlen haben unterdessen auch der Nahrungsmittelhersteller Mondelez und die Kaffeehauskette Starbucks präsentiert. Mondelez werden 2,7 Prozent schwächer gesehen, Starbucks 2,8 Prozent fester. Paypal büßen 1,5 Prozent ein mit der Nachricht, 9 Prozent der Stellen abzubauen. Walmart verteuern sich um 1,3 Prozent, nachdem der Einzelhandelsriese einen Aktiensplit im Verhältnis 1:3 angekündigt hatte, um seine Aktie leichter handelbar zu machen.

Die US-Notenbank dürfte derweil an den aktuellen Zinsen nichts ändern, weshalb der Ausblick im Fokus steht. Der Markt erhofft sich Hinweise auf Zinssenkungen. Das birgt laut Marktteilnehmern die Gefahr einer Enttäuschung. Am Markt wird eine Zinssenkung im Mai fest eingepreist, eine Zinssenkung bereits im März wird immerhin weiterhin mit einer Wahrscheinlichkeit von 45 Prozent erwartet.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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