Markt ignoriert negative Meldungen?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Das könnte man angesichts der erstaunlich "festen" US Nachbörse meinen.
Immerhin gab es wenig erquickliche Nachrichten während der Nachbörse. Micron, ein Bigplayer aus dem Semiconductor Index, mit einer sauberen Gewinnwarnung und Activision, die sich in die Gewinnwarnerserie aus dem Spielesektor einreihen. Gerade der Spielesektor gibt nützliche Informationen über das Konsumverhalten der Amerikaner. Mc Donalds, eine der letzten Bastionen der Value Aktien aus dem DOW Jones, hat es ebenfalls mit voller Wucht erwischt. Gestern nun erneut negative (allerdings erwartete) Nachrichten. Das Unternehmen senkte die Prognosen für das laufende Quartal von 31 auf 25 Cents pro Aktie ab. Die Amerikaner essen weniger Hamburger. Auch dies läßt Aussagen bzgl. des Konsumentenverhaltens zu. Wenn bei den Basics gespart wird, dann dürfte es bei höhergepreisten Konsumartikeln nicht unbedingt anders aussehen. Allerdings ist der Sachverhalt vereinfacht dargestellt. Studien zufolge gibt es in den USA ganz einfach den Trend weg von Fast Food hin zu hochwertigeren Nahrungsmitteln.
Trotz der negativen Meldungen, die nicht nur gestern nachbörslich, sondern auch in den letzten Tagen vermehrt auf die Anleger einprasseln, können sich die US Indizes erstaunlich stabil halten. Der Markt zeigt noch Nehmerqualitäten. Das volatile Marktgeschehen der letzten Wochen hat vornehmlich mittelfristig ausgerichtete Marktteilnehmer zermürbt, weil diese oftmals einen solchen Markt nicht traden können oder wollen. Im Lager dieser Marktteilnehmer werden fortlaufend bearishe Argumente diskutiert, die auf einen neuen größeren Abverkauf hindeuten. Diese Argumente sind nicht von der Hand zu weisen! Und diese Argumente liegen in wahrlich geballter Ladung vor! In der GodmodeTrader Member Area haben wir wie gewohnt Argumente für beide Richtungen vorgestellt und besprochen. Immer dann, wenn die Argumente für eine Seite besonders offensichtlich sind, sind wir besonders bemüht, Argumente für die Gegenseite zu finden. Das KÖNNTEN nämlich möglicherweise die Argumente sein, die die Marktteilnehmer morgen (im nächsten Zyklus) besprechen werden. Außerdem sollten die Argumente beleutet werden, die in den derzeitigen Kommentaren, Publikationen und Diskussionen bewußt oder unbewußt ausgeblendet werden.
Um es zu wiederholen: Der Markt zeigt Nehmerqualitäten. Das ist eines der verbliebenen Argumente, an denen sich die Bullen festhalten können. Bricht der Markt bei negativer Nachtrichtenlage nicht zusammen, ist dies ein Zeichen für relative Stärke. Ein Boxer kann aber nicht ewig Nehmerqualitäten zeigen. Es gibt den berühmt berüchtigten toten Punkt, wenn ein Boxer dermaßen "weichgeschlagen" worden ist, daß ein kleiner Stoß den K.O. bewirken kann. Auf den Markt bezogen, ist damit der Punkt gemeint, an dem der Markt beginnt seine relative Stärke aufzugeben. Es ist nun die Herausforderung an den analysierenden Marktbeobachter, einen eventuell eintretenden toten Punkt des Marktes bzw. die Fähigkeit des Marktes sich wieder zu regenerieren, zu erkennen. Auf jeden Fall sollte man bei seinen Anlageentscheidungen das Scenario einkalkulieren, wonach die relative Stärke anhalten und sich sogar noch weiter ausbauen könnte.
[Link "In diesem Zusammenhang sei an dieser Stelle auf einen aktuellen Kommentar in der GodmodeTrader Rubrik "Sentiment / Indikatoren / COT / Shortinterest" verwiesen. Der Titel dieses aktuellen Kommentars lautet : "Marktsentiment bullish, Markt steigt ?" Klicken Sie bitte hier, um den Kommentar einzusehen." auf 62.146.24.165/... nicht mehr verfügbar]
In diesem Kommentar geht es nämlich darum, im Rahmen der Sentimentanalyse ebenfalls eine Art toten Punkt, nämlich den eigentlichen maßgeblichen Wendepunkt im Marktsentiment, festzustellen.
In den letzten Monaten ist die Korrelation zwischen negativen Unternehmens- und Wirtschaftsmeldungen mehrfach gewechselt. Es gab a) Phasen, in denen Aktienkurse aufgrund negativer Unternehmensmeldungen reihenweise heftig einbrachen, es folgten b) Phasen, in denen negative Meldungen vom Markt ignoriert wurden und die Kurse sogar im Anschluß an negative Meldungen anstiegen. Im Falle von a) wurde der Markt von negativen Meldungen überrascht. D.h., daß auch die "Big Boys" mit Negativmeldungen in dem Ausmaß anscheinend nicht gerechnet hatten, sonst hätten sie wie so oft ihre Positionen bereits im Vorfeld abgeladen. Fall b) zeigt das Verhalten eines Marktes, der die Negativmeldungen bereits erwartet hat. Hier haben die Marktteilnehmer möglicherweise bereits im Vorfeld reagiert. Historisch gesehen, ist es übrigens so, daß Phasen oft wechselnder Kurs-Nachrichten-Korrelationspattern oft eine größere Wende ankündigten. Aber Achtung! Das kann auf die aktuelle Situation bezogen auch eine Vorbereitungsphase für eine Fortsetzung des "Meltdowns" sein!
Die Kurse in den US Indizes sind während der letzten Monate deutlich angestiegen. Im bisherigen Top wird der Markt nun mit einer Reihe von negativen Meldungen konfrontiert, die es in sich haben(!) Es bleibt die Frage stehen, welches Scenario der Markt eingepreist hat. Wir wissen, daß Aktienkurse als solche eher selten direkt den aktuell vorliegenden fundamentalen "Value" widerspiegeln, sondern vielmehr eine Erwartungshaltung des Marktes bzgl. der voraussichtlichen Unternehmensentwicklung in den bevorstehenden Monaten.
Tatsache ist, daß der Markt eine Wirtschaftserholung in den USA eingepreist hat. Eine solche Situation lag Anfang 2002 schon einmal vor. Charttechnisch lagen bei einer ganzen Reihe von Aktien bullishe Set Ups vor. Die Masse der Marktteilnehmer hatte sich jedoch getäuscht bzw. der Markt hatte die Marktteilnehmer getäuscht. Die erwartete konjunkturelle Erholung blieb aus, die bullishen charttechnischen Set Ups brachen innerhalb kürzester Zeit wieder in sich zusammen.
Auf die aktuelle Situation bezogen, kann festgehalten werden, daß entscheidend ist, wie die kommenden US Wirtschafts- und Unternehmenszahlen ausfallen werden. Daran wird sich der Markt entlanghangeln. Es muß darüberhinaus festgehalten werden, daß solche Situationen wie Anfang dieses Jahres, wo der Markt fälscherlicherweise eine frühere Konjunkturerholung eingepreist hatte, sehr selten vorkommen. In einem solchen Ausmaß irrt sich "der" Markt selten. Bekanntermaßen hat der Markt eines der besten Gedächtnisse, die es überhaupt gibt. Die "Schmerzen", die die beschriebene "Erwartungsfalle" von Anfang 2002 bei den Marktteilnehmern verursacht hatte, dürften eigentlich, so könnte man meinen, nicht vergessen sein.
Die konkreten Einschätzungen vom GodmodeTrader werden in der Member Area veröffentlicht. Wir bewerten die großen US Indizes auf kurzfristige, mittelfristige und langfristige Sicht. In der Member Area erhalten Sie umfassende Trendanalysen mit charttechnisch ermittelten Kurszielangaben. Wir unterscheiden sorgfältig zwischen den einzelnen Sektoren, zwischen den Indizes und den in ihnen gelisteten Aktien. Wir führen beispielsweise auf unserer Liste mittelfristig aussichtsreiche Aktie, die unserer Ansicht auch dann stark tendieren werden, wenn der Gesamtmarkt wieder in sich zusammenklappen sollte.
Abschließend der obligatorische Hinweis: Aus diesem Kommentar läßt sich nicht unsere Einschätzung im mittel- und langfristigen Zeitfenster ableiten! Im frei zugänglichen Bereich vom GodmodeTrader wird der IST Zustand des Marktes beschrieben und es werden diverse Pro und Kontra-Argumente in den Kommentaren vorgestellt, aber die wirklich konkreten forcierten Calls sind unserer zahlenden Klientel vorbehalten.
[Link "Klicken Sie hier, um die Detailbeschreibung unserer Premium Dienste einzusehen." auf 62.146.74.60/... nicht mehr verfügbar]
Schizopremium
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.