Margin & Hebel - Mit Trading den Gewinn hebeln und überproportional profitieren ?
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Margin & Hebel - Alle nutzen sie und trotzdem immer wieder Missverständnisse. Margin und Hebel sind nichts anderes als Synonyme für den Handel auf Kredit. Damit haben Sie im Trading die Möglichkeit, mehr Kapital an der Börse zu bewegen, als es Ihr Konto eigentlich zulassen würde.
Sehr einfach lässt sich das Prinzip anhand eines Beispiels erklären. Nehmen Sie an, wir möchten 100 Volkswagen Aktien kaufen. Wie Sie dem aktuellen Chart entnehmen können, notiert diese aktuell bei 285,10 Euro und Sie müssten 100 x 285,10 = 28.510,00 Euro investieren, um sich die Aktie ins Depot legen zu können.
Volkswagen Tageschart (1 Kerze = 1 Tag)
Das Problem
Ihr Konto wird nun stark belastet und vor allem Kleinanleger könnten diesen Plan u. Umständen nicht wahrnehmen, da die Investitionssumme die Kontogröße überschreiten würde. Spätestens dann, wenn Sie sich ein Portfolio aus vielen Aktien aufbauen wollen, werden sehr schnell Kontogrößen erreicht, die das eigene „Budget“ überschreiten.
Durch den hohen Investitionsbedarf werden nicht nur eigentlich interessierte, aber nicht ausreichend kapitalisierte Trader vom Handel ausgeschlossen, sondern auch für durchaus kapitalisierte Trader die Handelsmöglichkeiten eingeschränkt.
Die Lösung
Diese Einschränkung war sicher einer von vielen Beweggründen für die Entwicklung und Etablierung von Hebelprodukten. Schließlich leben die Emittenten und Broker vom Handel und je mehr Trader handeln, desto mehr sollte auch der Broker verdienen. Warum also nicht interessierten Tradern einen Kredit anbieten und damit die Handelsaktivitäten steigern?
Gesagt, getan. Der Broker B bietet nun seinen Kunden an, alle Aktien des Dax mit einem Hebel von 10 handeln zu können. D.h. nichts anderes, als dass Sie als Kunde des Brokers nicht die volle Summe, im Beispiel der Volkswagen Aktie 28.510,00 Euro, investieren müssen, sondern nur ein Zehntel davon. Sie kaufen folglich 100 Aktien zum aktuellen Kurs, Ihrem Konto werden jedoch im Gegenzug nur 2.851,00 Euro belastet (zu hinterlegende Margin). Die vermeintliche Fehlsumme bis auf 25.659,00 Euro ist der Kreditbetrag, der Ihnen von Seiten der Bank gewährt wird - und den Sie natürlich über Finanzierungskosten bezahlen müssen.
Knock Outs, CFD´s & Futures
Sie sehen also, Hebel und Margin stehen in einem sehr engen Zusammenhang und dieser zieht sich durch die breite Produktpalette der Hebelprodukte hindurch wie ein roter Faden. Haben Sie bspw. bei ABN Amro Marketindex einen Hebel von 50:1 gewählt und der Dax steht wie im unteren Chart bei 4.496 Punkten,
so haben Sie eine Margin von 89,92 Euro pro gehandeltem CFD zu hinterlegen. Die dahinter stehende Rechnung lautet wie folgt:
zu hinterlegende Margin = Punktestand x Punktwert pro CFD / Hebel
zu hinterlegende Margin = 4.496 * 1,00 Euro pro Punkt / 50 = 89,92 Euro.
Ohne Hebel hätten Sie 4.496,00 Euro für den Kauf eines CFD´s bezahlen müssen. Mit dem Hebel wird Ihnen also ein Kredit in Höhe der Differenz von 4.496,00 Euro und 89,92 Euro gewährt. Auf diesen Kredit zahlen Sie, je nach vertraglicher Gestaltung des Brokers und Haltedauer des Trades (Kreditlaufzeit), Finanzierungsgebühren.
Analog verhält es sich auch beim Handel von Knock Out Produkten, wenn hier auch die Rechnung etwas komplizierter aussieht und die Genauigkeit aufgrund der Spreads, des im Preis des Zertifikats enthaltenen Aufgelds und der Finanzierungskosten etwas nachlässt. Das grundlegende Prinzip, dass Sie beim Handel mit Knock Outs lediglich ein X-tel des gewählten Hebels bei gleichem Risiko im Geschäft selbst investieren müssen, bleibt aber erhalten. Wählen Sie für das Investment in Volkswagen ein Zertifikat mit Hebel 3, so brauchen Sie gegenüber dem direkten Investment in der Aktie bei gleichem Risiko (Verlustfall) nur ca. ein Drittel des eigentlichen Investitionsvolumens aufbringen.
Der richtige Umgang mit dem Hebel
Hebelprodukte sind durchaus eine feine Sache, egal ob nun CFD´s, Futures oder die immer noch sehr beliebten Hebelzertifikate.
Bei all den Vorteilen sollte das eigene Konto aber nie überhebelt werden. Ihr Verlust aus einem gehebelten Trade sollte nie größer ausfallen, als der geplante Verlust beim Direktinvestment. Lag Ihr Stopploss in der Volkswagen Aktie bspw. bei 200,00 Euro, womit Sie beim Direktinvestment 8.510,00 Euro verlieren würden, so sollten Sie auch beim gehebelten Geschäft diesen Verlustbetrag nicht überschreiten - egal ob Sie dabei einen Hebel von 10 oder einen Hebel von 50 benutzen. Passen Sie Ihre Positionsgröße einfach entprechend an.
Einfluss des Hebels und der Margin auf den Gewinn / Verlust
Je größer der genutzte Hebel ist, desto kleiner ist die zu hinterlegende Margin und umso größer der genutzte Kredit. Diesen bekommen Sie natürlich nicht umsonst und müssen so entsprechende Finanzierungskosten tragen, die Ihren Gewinn schmälern.
Neben dem Hebel als solches ist natürlich auch die Haltedauer des Trades für die letztlich zu zahlenden Finanzierungskosten von entscheidender Bedeutung.
Hebel richtig wählen
Bei CFDs und Knock Outs können Sie bestimmen, welchen Hebel Sie handeln möchten und damit auch, wie groß Ihre Investitionssumme (Margin) ist. Grundsätzlich gibt es den richtigen Hebel (die richtige Margin) dabei nicht und Vor- und Nachteile sind im Einzelfall abzuwägen.
So schonen Sie Ihr Kapital, wenn Sie sich für Produkte mit großen Hebel und damit geringer Margin entscheiden und das frei verfügbare Kapital können Sie anderweitig investieren. Anderseits steigen damit auch die Finanzierungskosten.
Bei Futures hingegen haben Sie keine Möglichkeit, den Hebel zu bestimmen. Hier müssen Sie die Marginanforderungen seitens des Brokers akzeptieren.
Viel Erfolg
Rene Berteit - Technischer Analyst und Coach bei GodmodeTrader.de
Ausbildung zum Trader und Chartisten : http://www.godmode-trader.de/premium/einsteigerpaket/
Das Paket werden wir übrigens umbenennen von "Einsteiger" auf "Ausbildungs/Seminar PREMIUM Bereich ". Ich handele darin das volle Programm der einfachen, aber auch komplexeren Tradingstrategien ab.
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