Kommentar
14:57 Uhr, 23.09.2009

Marc Fabers aktuelle Thesen zu den weltweiten Finanzmärkten

Erwähnte Instrumente

Marc Faber, Autor des „Gloom, Doom, Boom“-Reports, spricht im Interview auf Yahoo! Finance über seine Ansichten hinsichtlich der weiteren Entwicklung der Weltmärkte. Seine Hauptthesen sind wie folgt:

  1. Der US-Dollar wird dramatisch abwerten. Wenn der US-Dollar fällt, setzt dies Liquidität frei, die investiert werden will. Anleger sollten in Aktiva wie Aktien investieren und US-Staatsanleihen verkaufen. Besonders attraktiv seien vor diesem Hintergrund auch Nicht-US-Dollar-Währungen, also ausländische Währungen, aber besonders jene Währungen, die in ihrer Menge nicht ausgeweitet werden könnten, wie Gold, Silber, Palladium oder Platin.
  2. Der US-Aktienmarkt war im März so über-ver-kauft wie zuletzt im Jahr 1987. Heute sei der Aktienmarkt nicht mehr über-ver-kauft. Dennoch sei der Aktienmarkt nicht überbewertet, da die Renditen bei Festgeld bei Null liegen. Im Übersee seien Aktienanlagen besonders interessant, Pharma-Aktien in den USA wie Pfizer oder Johnson&Johnson in den USA seien jedoch ebenso „nicht teuer“. Auch Luftfahrtaktien seien interessant.
  3. Trading am Aktienmarkt werde sich in den nächsten Jahren auszahlen, da die Volatilität hoch bleiben wird.
  4. Die Sektoren Energie und Bergbau seien besonders interessant. Auch Goldminen seien sehr interessant, da sie günstig sind. Auch große Ölkonzerne oder Gasproduzenten seien attraktiv, da nicht hoch bewertet. Bei den Goldminen seien Newmont Mining und Freeport McMoran attraktiv. Novagold-Anteile, die derzeit bei 5,15 Dollar notieren, könnten möglicherweise bis auf 15-17 Dollar steigen. Cheasapeake Energie könnten ebenfalls deutlich steigen, wenn die Erdgaspreise sich einmal erholten. Exxon Mobil sei ebenfalls interessant, wie auch andere große integrierte Ölkonzerne.
  5. Marc Faber ist langfristig pessimistisch, kurzfristig aber für Aktien bullisch.
  6. Aktien aus Russland seien weiterhin sehr günstig, auch Thailand. Die Aktienkurse beider Länder könnten vom jetzigen Niveau um 50 Prozent steigen. Thai Airlines-Aktien könnten sich vom jetzigen Niveau aus gesehen verdoppeln.
  7. Die Wirtschaftskrise sei weltweit von einem „außergewöhnlichen Boom-Niveau“ aus gestartet. Die Luftfahrtunternehmen und alle Wirtschaftszweige seien daran gewöhnt gewesen, Geschäfte mit hohen Gewinnen zu machen, sie müssten nun etwas zurückstecken, aber es ginge den Menschen weiterhin gut. In den USA sei die Situation aber weitaus schlimmer.
  8. Die „traurige“ Tatsache des Wirtschaftsbooms weltweit sei, dass die Arbeitsklasse daran nicht partizipieren konnte. In den USA seien alle Beschäftigungszuwächse der letzten zehn Jahre durch die Rezession zerstört worden. In den USA sei nun für die nächsten Jahre eine strukturell hohe Arbeitslosigkeit zu erwarten.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten