Fundamentale Nachricht
08:36 Uhr, 20.04.2015

Marc Faber: Warum Griechenland so gut verhandeln kann

Viele Menschen in Deutschland wundern sich, warum sich Griechenland in einer derart starken Verhandlungsposition gegenüber seinen internationalen Gläubigern befindet. Marc Faber erklärt jetzt, warum das so ist.

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Griechenland findet auch auf dem Frühjahrstreffen des IWF niemanden, der das Land mit neuen Hilfen unterstützen will. Einhellig sagten IWF, Weltbank, EZB-Chef Mario Draghi und mehrere Eurozone-Minister, dass Athen dringend verbindliche Reformzusagen präsentieren müsse. Marc Faber, Autor des Gloom, Boom, Doom Report, empfiehlt, die Situation in Griechenland von einer ganz anderen Sichtweise heraus zu betrachten: Er sagte am Wochenende, dass um Griechenland ein geopolitisches Schachspiel gespielt würde: Eigentlich müsste das Land, das längst Pleite sei, aus der Eurozone raus, um eine eigene Währung zu bekommen, die Eurozoneländer und westliche Organisationen würden Griechenland jedoch aus geopolitischen Gründen nicht gehen lassen, da sonst andere, wie China oder Russland, an die Haustüre in Griechenland klopfen würden. Europa, aber vor allem die NATO und die USA, wollen nicht, dass es einen Grexit gibt, sagt Faber. Deshalb, aus diesem Grund, sei Griechenland in einer sehr starken Position, noch bessere Bedingungen für seine Umschuldung und seinen Bailout auszuhandeln.

2 Kommentare

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  • watuffli
    watuffli

    Genau das ist der Punkt!

    Geopolitische Zielsetzungen sind die entscheidenden Faktoren für den Verbleib Griechenlands im EURO-Raum. Stringente finanz- und wirtschaftspolitische Überlegungen spielen dabei keine entscheidende Rolle. Das haben die vergangenen 5 Jahre hinlänglich bewiesen. Die nicht mehr zu zählenden Verhandlungsrunden, Reformpapiere, Gipfelgespräche gehören m. E. zur politischen Inszenierung, die der Öffentlichkeit hartes, konsequentes und ergebnisoffenes Ringen zur Lösung der Griechenlandproblematik suggerieren soll. Dabei steht die Beibehaltung des Status quo längst fest.

    09:26 Uhr, 20.04. 2015

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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