Marc Faber: Warum Griechenland so gut verhandeln kann
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Griechenland findet auch auf dem Frühjahrstreffen des IWF niemanden, der das Land mit neuen Hilfen unterstützen will. Einhellig sagten IWF, Weltbank, EZB-Chef Mario Draghi und mehrere Eurozone-Minister, dass Athen dringend verbindliche Reformzusagen präsentieren müsse. Marc Faber, Autor des Gloom, Boom, Doom Report, empfiehlt, die Situation in Griechenland von einer ganz anderen Sichtweise heraus zu betrachten: Er sagte am Wochenende, dass um Griechenland ein geopolitisches Schachspiel gespielt würde: Eigentlich müsste das Land, das längst Pleite sei, aus der Eurozone raus, um eine eigene Währung zu bekommen, die Eurozoneländer und westliche Organisationen würden Griechenland jedoch aus geopolitischen Gründen nicht gehen lassen, da sonst andere, wie China oder Russland, an die Haustüre in Griechenland klopfen würden. Europa, aber vor allem die NATO und die USA, wollen nicht, dass es einen Grexit gibt, sagt Faber. Deshalb, aus diesem Grund, sei Griechenland in einer sehr starken Position, noch bessere Bedingungen für seine Umschuldung und seinen Bailout auszuhandeln.
Genau das ist der Punkt!
Geopolitische Zielsetzungen sind die entscheidenden Faktoren für den Verbleib Griechenlands im EURO-Raum. Stringente finanz- und wirtschaftspolitische Überlegungen spielen dabei keine entscheidende Rolle. Das haben die vergangenen 5 Jahre hinlänglich bewiesen. Die nicht mehr zu zählenden Verhandlungsrunden, Reformpapiere, Gipfelgespräche gehören m. E. zur politischen Inszenierung, die der Öffentlichkeit hartes, konsequentes und ergebnisoffenes Ringen zur Lösung der Griechenlandproblematik suggerieren soll. Dabei steht die Beibehaltung des Status quo längst fest.