Kommentar
00:30 Uhr, 05.07.2007

Marc Faber: "Fed im zweiten Halbjahr "in Panik""

Selbst unter Marktbeobachtern, die sich seiner pessimistischen Grundhaltung nicht anschließen können, ist der Mann wegen seiner sachlichen, kenntnisreichen und scharfsinnigen Marktanalysen hoch geschätzt. Marc Faber vertritt teilweise unbequeme Thesen. Für Trader wie mich argumentiert er einfach zu lange gegen bestehende Trends.

Anbei eine TOP Adresse im Internet zum Thema "Contrary investing". Sie lautet Contraryinvestor.com

Unter [Link "http://www.contraryinvestor.com/mo.htm" auf www.contraryinvestor.com/... nicht mehr verfügbar] werden regelmäßig fundierte Kommentierungen und Einschätzungen veröffentlicht. Die Seite ist ausgezeichnet. Deren Content erscheint nicht selten in deutschsprachigen Kommentaren und wird dort leider nicht immer quellentechnisch korrekt kenntlich gemacht. Absolut schwach, wenn ein Marktkommentator meint, sich mit fremden Federn schmücken zu müssen. Das kennt man aber auch aus dem Tradingseminarbereich, wenn einige Low-Level-Referenten einfach Analysemethoden und Strategien wie ein Papagei nachplappern und als ihre eigenen ausgeben.

Übrigens im PREMIUM Bereich von GodmodeTrader.de sollten Sie sich den Antikyklischen Börsenbrief ( http://www.antizyklischer-boersenbrief.de/ ) anschauen. Chefredakteur ist Andreas Hoose.

Nun aber anbei der Originalartikel aus der Financial Times Deutschland ( [Link "http://www.ftd.de" auf www.ftd.de/... nicht mehr verfügbar] ) zu Marc Faber :

Der Börsenguru Marc Faber prophezeit panische Zinssenkungen der amerikanischen Notenbank zur Stärkung der Konjunktur. Deshalb kauft er jetzt kurzlaufende US-Anleihen.

Marc Faber genießt einen legendären Ruf - zumindest unter den Pessimisten an der Börse. Der gebürtige Schweizer mit Büro in Hongkong sagte die Japan-Baisse voraus, den Börsencrash 1987, die Asienkrise und den Kollaps der Hightech-Aktien im Frühjahr 2000. Und weil er schon so gern vor dem Untergang warnt, heißt sein Börsenbrief "Gloom, Boom & Doom Report".

Jetzt macht "Dr. Doom" seinem Ruf als Pessimist wieder einmal alle Ehre: Der Investor sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass die amerikanische Notenbank Fed im zweiten Halbjahr "in Panik" geraten und die Zinsen senken wird, um der Konjunktur unter die Arme zu greifen. Faber befürchtet, dass sich die US-Konjunktur im zweiten Halbjahr dieses Jahres entgegen den Prognosen nicht erholt und die Zahlungsausfälle bei bonitätsschwachen Krediten weiter steigen werden.

Bei den Banken haben die überfälligen Hypothekenzahlungen im ersten Quartal den höchsten Stand seit 1994 erreicht. Die Investmentbank Bear Stearns musste vergangene Woche gar verlustbringenden Hedge-Fonds mit einem Kredit über 1,6 Mrd. $ unter die Arme greifen. Die Fondsmanager hatten in Collateralized Debt Obligations (CDOs) investiert, komplexe Finanzprodukte, die mit Hypothekenanleihen niedriger Bonität besichert sind. Auch die Fondsgesellschaft Caliber Global Investment, die ebenfalls Subprime-Hypothekenkredite im Portfolio hat, geriet in Schwierigkeiten.

"Die Probleme am Subprime-Markt und am CDO-Markt werden noch deutlicher zutage treten", prognostiziert Faber, der in Hongkong 300 Mio. $ verwaltet. Sollte die Fed wirklich kalte Füße bekommen und die Konjunktur mit Zinssenkungen zu unterstützen versuchen, dürfte Fabers jüngste Wette aufgehen: Er hat nämlich zweijährige amerikanische Staatsanleihen gekauft, die erfahrungsgemäß sensibel auf Entscheidungen der Zentralbank reagieren.

Amerikanische Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren scheut Faber dagegen: Die Rendite von nur gut fünf Prozent sei unattraktiv. "Das ist eines der schlechtesten Investments, das Sie machen können", behauptet er. "Ich kann Ihnen ein Portfolio mit asiatischen Anleihen zusammenstellen, das auf eine Dividendenrendite von sechs Prozent kommt."

Faber gilt als "Contrarian", er ist also meist anderer Meinung als die Mehrheit der Marktteilnehmer. Mit diesem Ansatz hat man qua Definition nicht viele Freunde, aber intelligent verfolgt ist diese Strategie erfolgreich. Man koppelt sich vom Herdenverhalten ab. Gold gegenüber ist Faber positiv gestimmt: 2001 hatte er Investoren geraten, das Edelmetall zu kaufen. Seitdem hat sich der Unzenpreis mehr als verdoppelt. Die Zuversicht bei den chinesischen Marktteilnehmern macht ihn jedoch immer misstrauischer: "Es ist bekannt, dass Analysten auf dem Höhepunkt oft am optimistischsten sind."

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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