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08:02 Uhr, 14.05.2003

Malaysia hängt Deutschland ab

Deutschland fällt auf Rang 5

Deutschland ist in der neuen Rangliste der wettbewerbsfähigen Länder um einen Platz auf Rang fünf zurückgefallen. Angeführt wird die vom Lausanner Managementinstitut IMD erstellte Hitparade von den USA, danach folgen Australien, Kanada, und Malaysia. Hinter Deutschland landeten Taiwan, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Thailand, Japan und China. In der Liste der kleinen Länder mit weniger als 20 Millionen Einwohner liegt Finnland auf dem ersten Platz vor Singapur, Dänemark, Hongkong und der Schweiz.
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Malaysia vor Deutschland
Der Vorjahressieger der "Gruppe der Kleinen", die Niederlande, rutschte von Rang eins auf den achten Platz ab. Österreich büßte zwei Plätze ein und liegt nun auf Rang zehn. Bei den "Großen" gab es nur geringfügige Änderungen: Die USA behaupteten ihren Spitzenplatz, Australien und Kanada tauschten die Plätze. Neu in die besten Fünf rückte Malaysia (Vorjahr Platz sechs) an Deutschland vorbei auf Rang vier vor. Dagegen rutschte Großbritannien von Rang fünf auf den siebten Platz ab.

Umwelt top - Arbeitsmarkt flop
Deutschland landete in den Bereichen Gesundheit und Umwelt auf dem Spitzenplatz. Gute Noten erteilte die Studie den Deutschen zudem in den Bereichen Infrastruktur und internationalem Handel. Schlecht dagegen schnitten die Steuerpolitik (Rang 28) und die Situation der öffentlichen Haushalte (Rang 23) ab. Im Bereich Arbeitsmarkt blieb für Deutschland wegen mangelnder Flexibilität und fehlender Anreize für Arbeitslose, sich um eine Stelle zu bemühen, zwei Mal nur der dreißigste, also letzte Platz übrig.

Wer glaubt an die Rezession?
Die Resultate der weltweiten Erhebung fasste der IMD-Direktor und Ökonomieprofessor Stephane Garelli mit der Bemerkung zusammen: "Die gute Nachricht lautet, dass die Weltwirtschaft nicht in der Rezession ist. Die schlechte Nachricht ist, dass niemand daran glaubt." Garelli sieht zudem zwei Zeitbomben ticken: Erstens die rekordhohe Verschuldung der Unternehmen, die im Falle eines Zinsanstiegs zu Zahlungsschwierigkeiten führen könne. Und zweitens die prekäre Lage der Pensionskassen, die laut IMD Verluste von 2,8 Billionen Dollar auf ihren Kapitalanlagen hinnehmen mussten.

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