Kommentar
16:58 Uhr, 21.08.2024

Märkte volatil: US-Arbeitsmarktdaten nach unten revidiert

In den USA hat sich der Arbeitsmarkt in den vergangenen Quartalen deutlich schwächer entwickelt als zunächst gemeldet. Der Druck auf die US-Notenbank Fed, die Zinsen zu senken, dürfte durch die revidierten Daten noch steigen.

Am Nachmittag wurden in den USA revidierte US-Arbeitsmarktdaten vom Bureau of Labor Statistics (BLS) veröffentlicht. Die Daten zeigen, dass sich der US-Arbeitsmarkt in den vergangenen Quartalen schwächer als erwartet entwickelt hat und könnten den Druck auf die US-Notenbank Fed verstärken, die Zinsen im September zu senken.

Insgesamt wurde die Zahl der gemeldeten Stellen per Ende März 2024 um 818.000 Stellen nach unten revidiert. Damit hat sich der US-Arbeitsmarkt in den zurückliegenden Quartalen schwächer entwickelt als bisher gemeldet wurde. Statt der 2,9 Mio. neu geschaffenen Stellen zwischen April 2023 und März 2024 kamen demnach offenbar nur 2,1 Mio. Arbeitsplätze hinzu. Der durchschnittliche Stellenaufbau dürfte in den zwölf Monaten bis einschließlich März 2024 statt bei 242.000 neuen Stellen nur bei ungefähr 175.000 Arbeitsplätzen pro Monat gelegen haben.

Insgesamt fällt die Revision kräftig aus, so wurde seit dem Jahr 2009 keine stärkere Abwärtsrevision für ein Jahr mehr verzeichnet. Gleichzeitig war eine deutliche Revision bereits erwartet worden. Ökonomen der US-Großbank Wells Fargo hatten im Vorfeld mit einer Abwärtsrevision um mindestens 600.000 Stellen gerechnet. JPMorgan prognostizierte 360.000 Arbeitsplätze weniger, während Goldman Sachs einen Rückgang um bis zu eine Million Stellen erwartete.

Die Daten könnten den Druck auf die US-Notenbank Fed, die Zinsen ab September zu senken, verstärken. Außerdem könnten die Daten die Rezessionssorgen, die für den starken Kursrutsch ab Anfang August mitverantwortlich waren, verstärken. Allerdings sind auch die jetzt veröffentlichten Revisionen nur vorläufig.

Die Notenbankpolitik steht aktuell stark im Fokus. Am Abend um 20:00 Uhr wird das Protokoll des letzten Fed-Zinsentscheids veröffentlicht. Am Freitag um 16:00 Uhr MESZ folgt eine mit Spannung erwartete Rede von Notenbankchef Jerome Powell auf dem Fed-Symposium in Jackson Hole. Manche Beobachter rechnen damit, dass Powell bei der Rede Zinssenkungen ab September andeuten könnte.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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