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14:50 Uhr, 26.06.2025

MÄRKTE USA/Zinssenkungsspekulationen dürften Börse weiter tragen

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DOW JONES--Der Nahostkrieg gilt an der Wall Street als abgehakt und nun rückt die Geldpolitik wieder in den Fokus. Und da heizt US-Präsident Donald Trump die Zinssenkungsfantasie mächtig an, was an der Börse wohlwollend zur Kenntnis genommen wird. Der Aktienterminmarkt deutet in der Folge auf einen etwas festeren Handelsbeginn am Kassamarkt hin. Trumps Verärgerung über die vorsichtige Herangehensweise der Fed beim Thema Zinssenkung hat den US-Präsidenten offenbar zu der Überlegung veranlasst, den Zeitpunkt der Bekanntgabe seines Kandidaten für die Nachfolge von US-Notenbankchef Jerome Powell, dessen Amtszeit noch elf Monate läuft, vorzuziehen, wie Kreise berichten. Im Handel geht man davon aus, dass mit einem solchen Schritt der Druck auf Powell und den Offenmarktausschuss, dem Drängen von Trump nach Zinssenkungen nachzugeben, stiege.

Der von Trump nominierte Nachfolger für den Chefsessel der Fed könnte dann noch während der Amtszeit von Powell mit öffentlichen Kommentaren die Erwartungshaltung am Markt Richtung Zinssenkungen beeinflussen und die Autorität des amtierenden Fed-Chairman untergraben.

Die Sorge um die Unabhängigkeit der Fed belastet den Dollar. Der Dollarindex gibt 0,3 Prozent ab. "Ein Kandidat, der als offener für eine Senkung der Zinssätze im Einklang mit Trumps Forderungen wahrgenommen wird, verstärkte den aktuellen Abwärtstrend des Dollar noch", urteilt MUFG-Analyst Lee Hardman. Der Euro steigt derweil auf 1,17 Dollar. "Auftrieb bekommt der Euro auch von der schrumpfenden Zinsdifferenz", so ein Händler. Während die 10-jährige US-Rendite in den vergangenen Tagen um 12 Basispunkte auf 4,29 Prozent gefallen sei, sei die 10-jährige Bundesrendite um 5 Basispunkte auf 2,55 Prozent gestiegen. "Das dürfte sich fortsetzen", so der Marktteilnehmer: "Je weiter der Sommer fortschreitet, desto näher rückt die nächste Leitzinssenkung in den USA", sagt er.

Am US-Rentenmarkt sinken die Renditen trotz des schwächeren Dollar nur leicht - und dies auch nur am langen Ende des Marktes. Die Zehnjahresrendite gibt um gut 1 Basispunkt nach auf 3,28 Prozent.

Die Ölpreise werden gestützt von den am Vortag veröffentlichten Daten zu den Rohölvorräten der USA. Die Bestände haben sich in der Vorwoche überraschend deutlich reduziert.

Konjunkturdaten lieferten Licht und Schatten: So ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend deutlich gesunken, und der Auftragseingang bei langlebigen Wirtschaftsgütern erhöhte sich im Mai deutlicher als angenommen. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) erholte sich im vergangenen Monat, verharrte aber in negativem Terrain. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des ersten Quartals schrumpfte in dritter Lesung etwas stärker als angenommen.

Micron Technology ziehen vorbörslich um 2,2 Prozent an. Der Technologiekonzern hat mit seinen Ergebnissen für das dritte Quartal die Erwartungen deutlich übertroffen. Auch der Ausblick für das laufende Quartal übertraf die Erwartungen der Analysten klar.

Nvidia, die erst am Mittwoch auf ein neues Allzeithoch gestiegen waren, setzen ihre Rekordjagd fort und werden vorbörslich 1,7 Prozent höher gestellt. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 3,8 Billionen Dollar hat Nvidia Microsoft als wertvollstes Unternehmen abgelöst.

Meta Platforms liegen 0,7 Prozent im Plus. Im Streben nach dem Ausbau der eigenen KI-Aktivitäten hat CEO Mark Zuckerberg drei hochkarätige Experten von OpenAI abgeworben.

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DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00   Mi, 18:22   % YTD 
EUR/USD                     1,1700        +0,4%      1,1657      1,1632  +12,5% 
EUR/JPY                     168,90        -0,2%      169,27      169,20   +3,9% 
EUR/CHF                     0,9369        -0,1%      0,9380      0,9364   -0,0% 
EUR/GBP                     0,8536        +0,0%      0,8533      0,8528   +3,1% 
USD/JPY                     144,36        -0,6%      145,21      145,45   -7,7% 
GBP/USD                     1,3707        +0,3%      1,3660      1,3641   +9,2% 
USD/CNY                     7,1611        -0,0%      7,1635      7,1649   -0,6% 
USD/CNH                     7,1682        -0,1%      7,1735      7,1738   -2,2% 
AUS/USD                     0,6535        +0,4%      0,6508      0,6501   +5,2% 
Bitcoin/USD             107.273,35        -0,4%  107.655,70  107.469,55  +13,7% 
 
ROHOEL                     zuletzt  VT-Settlem.       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    65,22        64,92       +0,5%        0,30   -9,3% 
Brent/ICE                    67,91        67,68       +0,3%        0,23   -9,2% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.335,99     3.332,58       +0,1%        3,42  +27,0% 
Silber                       31,25        31,14       +0,4%        0,11  +11,6% 
Platin                    1.198,13     1.166,06       +2,8%       32,07  +33,2% 
Kupfer                        5,07         4,92       +3,2%        0,15  +19,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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