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14:46 Uhr, 12.03.2024

MÄRKTE USA/Wall Street steckt höhere Inflation bislang gut weg

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NEW YORK (Dow Jones) - Die US-Börsen stecken am Dienstag etwas ungünstigere Inflationsdaten erstaunlich locker weg und vollziehen eine kleine Gegenbewegung auf die Vortagesverluste. Die Stimmung wird von überzeugenden Oracle-Geschäftszahlen getragen. Im frühen Geschäft steigt der Dow-Jones-Index um 0,1 Prozent auf 38.795 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gewinnen 0,2 bzw. 0,3 Prozent. Händler wollen einen späteren Dreh ins Minus angesichts der Inflationsdaten jedoch nicht ausschließen.

Denn im vergangenen Monat sind die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vormonat insgesamt um 0,4 Prozent und in der Kernrate um ebenfalls 0,4 Prozent geklettert. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,4 Prozent bzw. in der Kernrate um 0,3 Prozent vorhergesagt. Auf Jahressicht erhöhten sich die Preise in der Kernrate um 3,8 Prozent. Das war zwar etwas mehr als die von Ökonomen veranschlagten 3,7 Prozent, aber weniger als die im Januar verzeichneten 3,9 Prozent. Die Realeinkommen stagnierten derweil im Februar.

"Angesichts einer etwas höher als erwartet ausgefallenen Inflation halten wir es für ungewiss, ob die Fed die Zinssätze im Juni senkt oder ob sie einen konservativeren Ansatz wählt und bis September wartet", kommentiert Marktstratege Skyler Weinand von Regan Capital. Die Zentralbank habe die Inflation von 9 Prozent "ziemlich schnell verlangsamt, aber der Weg zum 2-Prozentziel könnte länger dauern als erwartet." Auch Vermögensverwalter Nigel Green von deVere hält eine Verschiebung der ersten US-Zinssenkung ins dritte Quartal für denkbar. US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatte jüngst gesagt, dass Zinssenkungen nicht mehr weit entfernt seien. Allerdings wolle die Fed mehr Sicherheit, dass die Inflation wieder auf das Ziel von 2 Prozent zurückgehe.

   Anleihen mit Inflation unter Druck 

Die Aussicht auf eine Verschiebung der ersten Zinssenkung stützt die Renditen der US-Staatsanleihen, diese ziehen mit sinkenden Notierungen an. Der Dollar erhält von dieser Entwicklung einen Schub, der Dollarindex dreht 0,2 Prozent ins Plus. Leidtragender der Aussicht auf höhere Zinsen für einen lägeren Zeitraum ist Gold, der Preis des Edelmetalls gerät unter Druck. Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen hatte bereits vor den Daten vor Gewinnmitnahmen bei Gold angesichts der jüngsten Rekordstände gewarnt.

Die Ölpreise geben anfängliche Gewinne ab, nachdem das Erdölkartell Opec ihren monatlichen Bericht veröffentlicht hat. Im Februar hätten Saudi-Arabien und Libyen ihre Fördermengen erhöht, so die Opec unter Verweis auf Sekundärquellen. Von Analystenseite heißt es, Irak und Kasachstan hätten sich weiterhin nicht an die vereinbarten Produktionskürzungen gehalten.

   Oracle haussieren - Southwest sacken ab 

Unter den Einzelwerten verteuern sich Oracle um 10,3 Prozent. Der Softwarekonzern hat starke Zahlen zu seinem dritten Geschäftsquartal vorgelegt und vor allem mit dem Cloud-Geschäft überzeugt. Besonders gut kommt an, dass Oracle von einer "enormen" KI-Nachfrage berichtete. Pfizer sinken um 0,9 Prozent, nachdem der Pharmakonzern überzeugende Ergebnisse einer Studie zum Blutkrebsmittel Adcetris veröffentlicht hat. Allerdings hatte die Aktie am Montag um über 4 Prozent zugelegt.

Boeing fallen derweil um weitere 2,7 Prozent. Der ehemalige Boeing-Mitarbeiter und Whistleblower John Barnett, der über Missstände bei Boeing berichtet hatte, hat mutmaßlich Selbstmord begangen, wie am Montag bekannt wurde. Er hätte im Rahmen der Ermittlungen gegen Boeing in der vergangenen Woche zum zweiten Mal aussagen sollen.

Alaska Air (+0,3%) stellt für das laufende erste Quartal zwar einen Verlust in Aussicht, doch wird dieser voraussichtlich nur halb so hoch ausfallen wie von Analysten befürchtet. Die Fluggesellschaft verzeichnet nach eigenen Angaben eine rege Nachfrage und profitiert davon, dass sie ihre Flugzeuge des Typs Boeing 737-Max-9 wieder in Betrieb nehmen konnte, nachdem diese im Januar wegen eines Zwischenfalls mit einem herausgerissenen Seitenpanel vorübergehend stillgelegt worden waren. Southwest sacken um 10,1 Prozent ab. Wegen Lieferverzögerungen beim Flugzeughersteller Boeing muss die Fluggesellschaft voraussichtlich ihre Prognose korrigieren.

Archer Daniels Midland verbessern sich um 4,2 Prozent. Der Agrarkonzern hat zwar im vierten Quartal schlechter abgeschnitten als erwartet, zeigte sich aber für das laufende Jahr optimistisch. Der Einzelhandelskonzern Kohl's hat im vierten Quartal mehr verdient als erwartet, der Ausblick liest sich aber sehr verhalten. Für die Aktie geht es um 1,3 Prozent abwärts.

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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                38.795,43        +0,1%         25,77      +2,9% 
S&P-500              5.130,57        +0,2%         12,63      +7,6% 
Nasdaq-Comp.        16.072,66        +0,3%         53,39      +7,1% 
Nasdaq-100          18.002,07        +0,3%         50,38      +7,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,58         +2,3          4,55       15,6 
5 Jahre                  4,13         +4,6          4,08       13,1 
7 Jahre                  4,15         +5,0          4,10       17,7 
10 Jahre                 4,14         +4,5          4,10       26,3 
30 Jahre                 4,31         +4,6          4,26       33,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Di, 7:35 Uhr  Mo, 17:17   % YTD 
EUR/USD                1,0906        -0,2%        1,0937     1,0927   -1,3% 
EUR/JPY                161,33        +0,5%        161,22     160,55   +3,7% 
EUR/CHF                0,9584        -0,0%        0,9592     0,9596   +3,3% 
EUR/GBP                0,8549        +0,3%        0,8533     0,8532   -1,5% 
USD/JPY                147,93        +0,7%        147,41     146,93   +5,0% 
GBP/USD                1,2757        -0,4%        1,2819     1,2808   +0,3% 
USD/CNH (Offshore)     7,1881        +0,1%        7,1813     7,1837   +0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             72.111,64        -0,5%     71.616,54  72.399,66  +65,6% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               77,66        77,93         -0,3%      -0,27   +7,3% 
Brent/ICE               82,21        82,21            0%          0   +7,1% 
GAS                            VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF              24,675        24,76         -0,3%      -0,08  -17,0% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.160,05     2.181,35         -1,0%     -21,30   +4,7% 
Silber (Spot)           24,16        24,48         -1,3%      -0,32   +1,6% 
Platin (Spot)          915,97       938,49         -2,4%     -22,53   -7,7% 
Kupfer-Future            3,93         3,93         -0,0%      -0,00   +0,5% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkt.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/ros

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