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14:54 Uhr, 30.11.2023

MÄRKTE USA/Wall Street mit beruhigendem PCE etwas fester gesehen

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NEW YORK (Dow Jones) - Der Optimismus an der Wall Street könnte am Donnerstag zurückkehren, nachdem dieser im Vortagesverlauf stark abgeebbt war. Denn der Aktienterminmarkt lässt auf eine etwas festere Handelseröffnung schließen. Händler verweisen auf gut aufgenommene Geschäftsausweise der Software-Gesellschaften Salesforce und Snowflake, deren Kurse vorbörslich um 8,9 bzw. 7,4 Prozent anziehen. Das wichtige Inflationsmaß PCE-Deflator, die von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsonskennziffer, ist in der Kernrate exakt wie prognostiziert ausgefallen und bestätigt somit die Zinsspekulationen des Marktes.

Die Rally bei Aktien und Anleihen der jüngsten Zeit war getrieben von gesunkenen Teuerungsraten und der Spekulation nach dem Erreichen des Zinsgipfels. Mittlerweile ist eine Debatte über den Zeitpunkt erster Leitzinssenkungen 2024 entbrannt. Der PCE-Deflator wird daher als Lackmustest für die Markterwartungen gesehen, er sollte das bullische Narrativ unterstützen. Anderenfalls hätten Abgaben bei Aktien und Anleihen gedroht. Die übrigen Daten zu Ausgaben und Einkommen der Verbraucher sind ebenfalls wie vorhergesagt ausgefallen, die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten einen Tick besser.

"Die US-Indizes sind auf dem besten Weg, im November ihren stärksten Monat des Jahres zu verzeichnen. Daten und Kommentare der US-Notenbank haben die Vorstellung, dass der aktuelle Zinserhöhungszyklus zu Ende ist, weitgehend bestätigt", erklärt Investmentstratege Russ Mould von AJ Bell die jüngste Rally. Er hatte im Vorfeld der PCE-Veröffentlichung gewarnt, dass der PCE-Deflator dazu beitragen könne, der Wall Street einen denkwürdigen November mit einem Knall oder einem Wimmern zu bescheren.

   Berichte treiben Ölpreis an 

Die Erdölpreise ziehen an. Das Erdölkartell Opec und seine von Russland angeführten Verbündeten erwägen weitere Förderkürzungen. Diese könnten sich auf bis zu 1 Million Barrel am Tag belaufen, sagen Delegierte. Der Schritt könnte beim Opec-Treffen am heutigen Donnerstag angekündigt werden.

Am Rentenmarkt fallen die Renditen am kurzen Ende des Marktes und preisen damit baldige Zinssenkungen ein, am langen Ende steigen die Marktzinsen dagegen.

Am Devisenmarkt erholt sich der Dollarindex um 0,3 Prozent, Händler verweisen auf die Schwäche des Euro. Dieser gibt passend zu den niedriger als erwartet ausgefallenen Inflationsdaten aus der Eurozone nach. Allerdings setzte die Schwäche bereits deutlich vor den Daten ein. Mit den deutschen Daten des Vortages sei die europäische Entwicklung der Teuerung aber vorhersehbar gewesen, heißt es im Handel. Marktteilnehmer glauben, dass die EZB noch vor der Fed mit Zinssenkungen reagieren könnte.

   Immunogen haussieren 

Unter den Einzelwerten steigen Ford vorbörslich um 1,4 Prozent. Der wochenlange Streik in den USA hat den Autobauer erheblich belastet. Der Konzern bezifferte den entgangenen Gewinn auf 1,7 Milliarden US-Dollar. Ford gab eine neue Gewinnprognose für das Gesamtjahr ab, die unter dem nach der Tarifeinigung zurückgezogenen Ausblick liegt - allerdings operativ die Markterwartungen noch trifft. Der bereinigte freie Cashflow wird nun bei 5 bis 5,5 Milliarden Dollar gesehen nach 6,5 bis 7 Milliarden im Vorjahr. Analysten hatten zuletzt aber nur mit 4,3 Milliarden gerechnet.

Abbvie kauft für rund 10,1 Milliarden US-Dollar das auf Krebstherapien spezialisierte Biotechunternehmen Immunogen, deren Kurs schießt um 81,2 Prozent in die Höhe. Der Abbvie-Kurs verliert 0,4 Prozent.

Victoria's Secret gewinnen 0,3 Prozent, der Unterwäsche-Einzelhändler hat den zweiten Quartalsverlust in Folge verzeichnet. Der Umsatz reduzierte sich um 4 Prozent, entsprach aber den Erwartungen. CEO Martin Waters sagte, dass sich der Umsatztrend in Nordamerika im dritten Quartal jeden Monat weiter verbessert habe und das Unternehmen positive Trends im frühen Weihnachtsgeschäft in Nordamerika gesehen habe.

Nach Geschäftszahlen über Konsens und einem zurückhaltenden Ausblick verlieren Kroger 0,4 Prozent. Nutanix ziehen um 8,5 Prozent an, bereinigtes Ergebnis und Umsatz fielen besser als gedacht aus. Pure Storage brechen nach einem schwachen Ausblick um 15,5 Prozent ein.

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US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,66         -1,7          4,67           23,5 
5 Jahre                  4,24         -0,0          4,24           24,0 
7 Jahre                  4,31         +2,5          4,29           34,4 
10 Jahre                 4,30         +4,1          4,26           42,4 
30 Jahre                 4,47         +2,7          4,44           49,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Do, 9:11 Uhr  Mi, 17:29 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,0932        -0,4%        1,0954         1,0966    +2,1% 
EUR/JPY                161,35        -0,0%        161,10         161,58   +15,0% 
EUR/CHF                0,9560        -0,2%        0,9561         0,9600    -3,4% 
EUR/GBP                0,8645        +0,0%        0,8623         0,8652    -2,3% 
USD/JPY                147,60        +0,4%        147,07         147,36   +12,6% 
GBP/USD                1,2644        -0,4%        1,2705         1,2673    +4,5% 
USD/CNH (Offshore)     7,1436        +0,0%        7,1377         7,1435    +3,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             37.911,19        +0,3%     37.747,74      37.716,58  +128,4% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               78,82        77,86         +1,2%          +0,96    +2,6% 
Brent/ICE               83,84        83,10         +0,9%          +0,74    +2,7% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          2.038,07     2.044,33         -0,3%          -6,26   +11,8% 
Silber (Spot)           25,04        25,08         -0,1%          -0,03    +4,5% 
Platin (Spot)          939,25       935,68         +0,4%          +3,57   -12,1% 
Kupfer-Future            3,80         3,79         +0,4%          +0,01    -0,3% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/kla

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