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15:53 Uhr, 10.09.2024

MÄRKTE USA/Wall Street gedämpft optimistisch vor wichtigen Ereignissen

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NEW YORK (Dow Jones) - Nach der Vortageserholung an der Wall Street läuft die Aufwärtsbewegung am Dienstag noch einen Tick weiter. Zwar stagniert der Dow-Jones-Index - auch belastet von Goldman Sachs - bei 40.829 Punkten, S&P-500 und Nasdaq-Composite ziehen aber um jeweils 0,3 Prozent an. Die jüngsten Neuerungen von Apple lieferten wenig Überzeugung, um dem Technologiesektor mit KI-Bezug einen Schub zu verliehen, heißt es im Handel. Der Technologiesektor im S&P-500 verliert 1,4 Prozent - Halbleiterwerte gewinnen dagegen 0,4 Prozent. Insgesamt sei der Markt auf den Umfang der Zinssenkung in der kommenden Woche fokussiert. Daher sei die Stimmung weiterhin von Verunsicherung geprägt.

Etwas gebremst wird die Risikoneigung von zwei wichtigen Ereignissen: Am Mittwoch steht die Verbraucherpreisentwicklung auf der Agenda, von der sich Anleger mehr Klarheit in der Zinsdebatte erhoffen. "Das 'offene Geheimnis', dass eine Fed-Zinssenkung in der nächsten Woche um 50 Basispunkte weiterhin eine Möglichkeit bleibt, verleiht den Verbraucherpreisen am Mittwoch ein asymmetrisches Risiko-Ertragsprofil. Wenn diese über den Erwartungen liegen, senkt die Fed um 25 Basispunkte", legt sich Evercore ISI fest.

Aber schon am Dienstag nach Börsenschluss steht das erste TV-Duell der beiden Präsidentschaftsbewerber Donald Trump und Kamala Harris an. Abgesehen von Details zu ihren wirtschaftspolitischen Kursen wird es wichtig sein, die Kommentare der Kandidaten zu Inflation und Geldpolitik vor der nächsten Zinssatzentscheidung der Zentralbank zu beobachten. Letztlich kann der Präsident den Zentralbankchef bestimmen.

Wenig Bewegung bei Renten, Dollar und Gold

Ähnlich wie am Aktienmarkt kehrt auch am Rentenmarkt nach den heftigen Ausschlägen der vergangenen Tage etwas Ruhe ein. "Die Anleihemärkte steigen typischerweise vor einer Zinssenkung der Fed, aber die jüngste Rally war im Vergleich zu früheren Zyklen groß", sagt UBS-Stratege Emmanouil Karimalis. Auch beim Dollar warten Anleger auf die Inflationsdaten am Mittwoch, der Dollarindex klettert um 0,1 Prozent.

Gold zeigt sich gut behauptet und damit ähnlich wenig bewegt wie die übrigen Vermögensklassen. Der Preis pendele weiter um die Marke von 2.500 Dollar je Feinunze, weil Händler auf mehr Signale für den Umfang der anstehenden Zinssenkung warteten, heißt es mit Blick auf die Preisdaten zur Wochenmitte.

Erdöl verbilligt sich nach der Zwischenerholung des Vortages schon wieder. Die anhaltende Nachfrageschwäche aus China auch mit dem dortigen Hochlauf der E-Mobilität verhindere eine durchgreifende Preiserholung, heißt es. Daran ändere auch nichts der Umstand, dass im Golf von Mexiko die ersten Förderplattformen wegen eines heraufziehenden Wirbelsturms die Produktion einstellten.

Oracle überzeugt - Apple unter Druck

Unter den Einzelaktien haussieren Oracle um 13 Prozent. Der Cloud-Software-Anbieter hat mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen überboten. Die Kooperation mit Nvidia im KI-Bereich zahle sich aus, heißt es im Handel. Oracle hat zudem einen neuen Vertrag mit Amazon Web Services abgeschlossen.

Apple muss wohl Milliarden an Steuern in Irland nachzahlen. "Irland hat Apple eine rechtswidrige Beihilfe gewährt, die zurückzufordern ist", urteilte der Europäische Gerichtshof (EuGH) und bestätigte damit eine Entscheidung der EU-Kommission. Apple zeigte sich "enttäuscht" von der Entscheidung. Anleger tun es dem Unternehmen gleich, der Kurs verliert 1,7 Prozent.

Google muss nach einem Urteil des höchsten europäischen Gerichts eine Geldbuße von 2,4 Milliarden Euro wegen "Missbrauchs seiner beherrschenden Stellung durch Begünstigung des eigenen Preisvergleichsdiensts" zahlen. Die EU-Kommission hatte Google vorgeworfen, ihre "beherrschende Stellung auf mehreren nationalen Märkten für Online-Suchdienste missbraucht" zu haben. Der Kurs des Mutterkonterns Alphabet büßt 0,9 Prozent ein.

Das schwierige Umfeld vor allem im August macht den Handelstischen von Goldman Sachs zu schaffen. CEO David Solomon rechnet mit einem Rückgang der Handelserträge im dritten Quartal um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Kurs sackt um 2,9 Prozent ab.

Alibaba ziehen um 2,1 Prozent an. Die Aktie des chinesischen Einzelhandelsriesen kann nun leichter auf dem chinesischen Kernland gehandelt werden, nachdem sie in China in ein entsprechendes Programm für in Hongkong gelistete Werte aufgenommen worden ist.

Hewlett Packard Enterprise sinken nach der Ausgabe neuer Aktien um 8,2 Prozent. Mit den Erlösen soll der Kauf von Juniper Networks (+0,4%) finanziert werden. Under Armour hat den Ausblick gesenkt, der Kurs des Sportartikelherstellers gibt um 3,2 Prozent nach. Die Aktie hatte mit 4,2 Prozent bereits am Vortag deutlich im Minus gelegen.

Rubrik büßen 5 Prozent ein, die Software-Gesellschaft für Datensicherheit hat zwar positive Zweitquartalszahlen und einen verbesserten Ausblick vorgelegt, der Abgabedruck könnte aber strategischer Natur sein. Kooperationspartner Salesforce kauft Own Company, die Transaktion könnte laut Citi die Entwicklung bei Rubrik beschneiden.

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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                40.829,26        -0,0%       -0,33      +8,3% 
S&P-500              5.488,11        +0,3%       17,06     +15,1% 
Nasdaq-Comp.        16.935,86        +0,3%       51,26     +12,8% 
Nasdaq-100          18.714,62        +0,3%       53,84     +11,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,66         -1,0        3,67      -76,1 
5 Jahre                  3,48         -0,6        3,49      -51,8 
7 Jahre                  3,58         -1,0        3,59      -39,1 
10 Jahre                 3,70         -0,2        3,70      -18,2 
30 Jahre                 4,00         +0,2        4,00        3,4 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %   Di., 7:50  Mo, 17:35   % YTD 
EUR/USD                1,1031        -0,1%      1,1042     1,1038   -0,1% 
EUR/JPY                157,71        -0,2%      157,99     157,78   +1,4% 
EUR/CHF                0,9343        -0,4%      0,9367     0,9359   +0,7% 
EUR/GBP                0,8443        +0,0%      0,8444     0,8441   -2,7% 
USD/JPY                142,97        -0,1%      143,08     142,95   +1,5% 
GBP/USD                1,3066        -0,1%      1,3077     1,3076   +2,7% 
USD/CNH (Offshore)     7,1290        +0,1%      7,1224     7,1199   +0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             56.835,55        -1,1%   56.909,15  55.341,10  +30,5% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               68,19        68,71       -0,8%      -0,52   -3,9% 
Brent/ICE               71,71        71,84       -0,2%      -0,13   -4,8% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF              35,825        37,20       -3,7%      -1,38  +12,0% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.509,06     2.506,38       +0,1%      +2,69  +21,7% 
Silber (Spot)           28,35        28,38       -0,1%      -0,03  +19,2% 
Platin (Spot)          941,21       942,70       -0,2%      -1,49   -5,1% 
Kupfer-Future            4,06         4,08       -0,6%      -0,02   +3,0% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/hab

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