MÄRKTE USA/Wall Street dürfte vor Daten weiter nachgeben
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NEW YORK (Dow Jones) - Nach den Vortagesabgaben stellen sich Marktakteure am Donnerstag auf weitere Verluste an der Wall Street ein. Der Aktienterminmarkt lässt einen leichteren Handelsbeginn am Kassamarkt erwarten. Zwar kommen die Renditen am Rentenmarkt leicht von ihrem Einmonatshoch zurück, gleichwohl bewegen sie sich weiterhin auf hohem Niveau und belasten den Aktienmarkt. Schwach verlaufene Auktionen von Staatsanleihen in der laufenden Woche haben die Aufwärtsdynamik bei den Renditen vor wichtigen Inflationsdaten am Freitag jüngst noch verstärkt.
Zum Wochenschluss wird der Deflator der persönlichen Ausgaben bekannt gegeben, der als das von der US-Notenbank bevorzugte Preismaß zur Steuerung des Zinskurses gilt. Ausgelöst hatten den Zinsanstieg am Dienstag ein starkes US-Verbrauchervertrauen und etwas gestiegene Inflationserwartungen sowie erneut falkenhafte Aussagen von US-Notenbankern.
"Der jüngste Ausverkauf wurde von einer Reihe von Faktoren befeuert, aber Anleihen erlitten einen besonderen Schlag nach einer schwachen US-Auktion von Staatsanleihen gestern - zusammen mit zunehmender Besorgnis über inflationsbedingten Druck,", beschreibt Analyst Henry Allen von der Deutschen Bank das angeschlagene Sentiment. In den vergangenen Monaten hatte der Markt die Zinssenkungsfantasien immer weiter zurückgeschraubt, womit ein wichtiger Treiber für Aktien immer mehr an Relevanz einbüßte. Daher werden die Freitagsdaten mit großem Unbehagen im Vorfeld begleitet, denn bei hohen Werten müsste der Markt weitere Zinsfantasien auspreisen bzw. zeitlich nach hinten verschieben.
Dollar von Marktzinsen gestützt
Der US-Dollar bleibt mit den gestiegenen Marktzinsen im Aufwind: der Dollarindex gewinnt weitere 0,3 Prozent, kommt damit aber von den Tageshochs zurück. Händler sprechen auch von einer zunehmenden Risikoscheu im Vorfeld der Freitagsdaten, die dem Greenback zugutekomme.
Nach dem jüngsten Höhenflug auf die höchsten Stände seit einem Monat kommen die Renditen am Rentenmarkt leicht zurück. Die zehnjährige US-Rendite bewegt sich rund 15 Basispunkte unter ihrem Jahreshoch. Der Markt bleibe anfällig und eine nachhaltige Trendwende sei nicht in Sicht, urteilt die Commerzbank.
Im Vorfeld der im Sitzungsverlauf anstehenden US-Lagerbestandsdaten neigen die Erdölpreise zur Schwäche. Gebremst werden die Preise vom festen Dollar. "Die hässliche geopolitische Lage im Nahen Osten löst zwar kurzfristige Preisspitzen aus, aber Preisanstiege aufgrund geopolitischer Spannungen bleiben in der Regel von kurzer Dauer", urteilt Swissquote Bank. Mehr Bewegung dürfte das anstehende Treffen der Kartellgruppe Opec+ versprechen.
Salesforce knicken ein
Unter den Einzelaktien brechen Salesforce vorbörslich um 16 Prozent ein - belastet vor allem von einem enttäuschenden Ausblick. Die Erstquartalszahlen werden auch nur als durchwachsen interpretiert. Unter anderem senken die Analysten von Goldman Sachs, der Deutschen Bank und von JP Morgen ihre Kursziele zum Teil deutlich. Dagegen legt der HP-Kurs um 5,2 Prozent zu. Der Drucker- und Computer-Hersteller schnitt im zweiten Quartal besser als von Analysten erwartet ab und bekräftigte die Jahresprognose im Großen und Ganzen.
Agilent Technologies sacken um 13,1 Prozent ab nach einem gesenkten Ausblick auf das vierte Quartal. Nach besser als erwartet ausgefallenen Viertquartalszahlen ziehen die Titel des KI-Spezialisten C3.ai um 10,9 Prozent an. American Eagle Outfitter verfehlt mit dem Umsatz die Markterwartung, der Kurs des Modekonzerns ermäßigt sich um 8,5 Prozent. Kohl's rauschen knapp 22 Prozent südwärts, das Einzelhandelsunternehmen verschreckt Anleger mit einem unerwarteten Verlustausweis und einer Gewinnwarnung für 2024.
Nutanix sinken um 14,7 Prozent, der Cloudspezialist wartet mit schwachen Umsatzprognosen auf. Okta ziehen dagegen nach einem angehobenen Ausblick um 4,2 Prozent an. Um 9,5 Prozent legen Pure Storage nach positiven Etrstquartalszahlen zu. UiPath stürzen hingegen um 29 Prozent ab, nachdem der Automationssoftware-Anbieter die Markterwartungen zum zweiten Quartal klar verfehlt hat.
=== US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,95 -1,9 4,97 53,4 5 Jahre 4,61 -2,7 4,63 60,7 7 Jahre 4,60 -2,9 4,63 63,4 10 Jahre 4,59 -2,7 4,61 70,7 30 Jahre 4,71 -2,2 4,74 74,5 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Mi, 17:30 % YTD EUR/USD 1,0814 +0,1% 1,0793 1,0816 -2,1% EUR/JPY 169,50 -0,4% 169,34 170,38 +8,9% EUR/CHF 0,9808 -0,6% 0,9848 0,9871 +5,7% EUR/GBP 0,8511 +0,1% 0,8505 0,8506 -1,9% USD/JPY 156,73 -0,5% 156,92 157,54 +11,3% GBP/USD 1,2707 +0,0% 1,2690 1,2716 -0,1% USD/CNH (Offshore) 7,2545 -0,3% 7,2645 7,2730 +1,8% Bitcoin BTC/USD 67.869,23 +0,4% 67.773,97 67.755,99 +55,9% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,87 79,23 -0,5% -0,36 +8,7% Brent/ICE 83,28 83,60 -0,4% -0,32 +8,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 34,425 33,83 +1,8% +0,59 -11,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.335,46 2.338,12 -0,1% -2,66 +13,2% Silber (Spot) 31,28 31,98 -2,2% -0,69 +31,6% Platin (Spot) 1.029,96 1.040,50 -1,0% -10,54 +3,8% Kupfer-Future 4,68 4,80 -2,4% -0,12 +19,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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