MÄRKTE USA/Uneinheitlich - Gewinnmitnahmen im Technologiesektor
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NEW YORK (Dow Jones) - An den US-Börsen hat am Donnerstag eine eher gedämpfte Stimmung dominiert, obwohl neue Konjunkturdaten Zinssenkungshoffnungen genährt hatten. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,8 Prozent auf 38.135 Punkte. Der S&P-500 schloss 0,3 Prozent niedriger, nachdem er im frühen Handel erstmals über die Marke von 5.500 Punkten gestiegen war. Der Nasdaq-Composite gab um 0,8 Prozent nach, belastet von Gewinnmitnahmen in den zuletzt gut gelaufenen Technologiewerten. An der Nyse standen 1.377 (Dienstag: 1.600) Kursgewinnern 1.453 (1.180) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 59 (107) Titel. Am Mittwoch war wegen des Feiertags Juneteenth in den USA nicht gehandelt worden.
Insgesamt scheint die Spekulation hinsichtlich baldiger Zinssenkungen wieder etwas mehr an Schwung zu gewinnen. Doch half das der US-Börse nur bedingt, weil die Marktzinsen anzogen. Gleichwohl nimmt der Zinssenkungszyklus Fahrt auf. So hat die Schweizerische Nationalbank überraschend - bereits zum zweiten Mal - die Zinsen gesenkt - begleitet von einem nach unten revidierten Inflationsausblick. Die Bank of England (BoE) hat zwar ihren Leitzins auf einem 16-Jahres-Hoch belassen. Sie deutete aber an, dass sie einer wachsenden Zahl ihrer europäischen Pendants folgen und die Zinsen in den kommenden Monaten senken könnte.
In den USA sind die Zinssenkungserwartungen in den vergangenen Monaten immer wieder nach hinten verschoben worden. Die eingepreiste Wahrscheinlichkeit einer ersten Senkung im September liegt aktuell bei etwa 65 Prozent. "Wenn wir mehr Belege für die Abkühlung des Konsums sehen - gepaart mit weiteren Anstiegen der Arbeitslosenquote und einer langsameren Inflation, dann wird eine Zinssenkung im September eindeutig zur Diskussion stehen", machte Chefvolkswirt International James Knightley von ING US-Anlegern Mut.
Daten durch die Bank schwach
Gestützt wurden die Hoffnungen von einem sehr schwachen Philadelphia-Fed-Index für Juni und ebenso schlecht ausgefallenen Baubeginnen. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sind ebenfalls schwächer als veranschlagt ausgefallen, wenn auch nur einen Tick, zeugten aber von einer immer noch sehr guten Beschäftigungslage. "Der Abkühlungsprozess der US-Wirtschaft läuft", charakterisierte ein Marktteilnehmer die Daten, die den Handlungsspielraum der Fed erweiterten.
Dazu passen steigende Renditen am Rentenmarkt eigentlich nicht. Doch waren diese vor dem Feiertag bereits deutlich gesunken und machten nun wieder Boden gut. Allerdings halfen die steigenden Marktzinsen dem Dollar, der Dollarindex stieg um 0,3 Prozent. Händler verwiesen auch auf die Schwäche des Euro. Die überraschende Zinssenkung in der Schweiz brachte nicht nur den Franken unter Druck, zugleich ließ der Euro selbst Federn gegenüber dem Dollar. Marktteilnehmer sehen nach der Zinssenkung in der Schweiz in Verbindung mit gesenkten Inflationsprognosen eine zunehmende Wahrscheinlichkeit, dass auch die EZB nicht mehr lange mit einer zweiten Zinssenkung warten dürfte.
Die Zinssenkungsspekulationen stützten den Goldpreis. Die Erdölpreise tendieren freundlich, nachdem die Erdölvorräte der USA in der vergangenen Wochen deutlicher als angenommen gesunken waren.
Salesforce mit kräftiger Erholung
Der Dow-Jones-Index wurde von Salesforce angeführt, die nachrichtenlos um 4,3 Prozent zulegten. Allerdings hatte die Aktie einen Abverkauf erlebt, nachdem das Unternehmen bei der Vorlage von Geschäftszahlen Ende Mai einen enttäuschenden Ausblick gegeben hatte.
Der Technologiesektor wurde nicht nachhaltig gestützt von Elon Musk. Der Unternehmer nannte Dell (-0,4%) und Super Micro Computer (-0,3%) als Partner zur Unterstützung seines Projekts xAI. Beide Aktien hatten zu Beginn des Handels kräftig zugelegt, waren dann im Zuge der Gewinnmitnahmen im Sektor aber bald zurückgefallen. Auch der Kurs der KI-Wette Nvidia (-3,6%) drehte ins Minus, nicht ohne allerdings zuvor auf einen neuen Höchststand zu klettern. Nvidia ist inzwischen das wertvollste börsennotierte Unternehmen und hat Apple und Microsoft hinter sich gelassen.
Honeywell International (+0,6%) hat sich mit dem Private-Equity-Investor Advent International auf den Kauf des Luftfahrt- und Rüstungsunternehmens CAES Systems für fast 2 Milliarden US-Dollar geeinigt. Der Hausbauer KB Home hat über höhere Auftragseingänge im zweiten Quartal berichtet. Der Kurs stieg um 2,9 Prozent.
Um 7,3 Prozent aufwärts ging es für Accenture. Der Dienstleister berichtete von einer starken KI-bedingten Nachfrage. Zudem übernimmt die Gesellschaft den italienischen Netzwerkdienstleister Fibermind.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 39.134,76 +0,8% 299,90 +3,8% S&P-500 5.473,17 -0,3% -13,86 +14,8% Nasdaq-Comp. 17.721,59 -0,8% -140,65 +18,1% Nasdaq-100 19.752,30 -0,8% -156,56 +17,4% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,73 +1,6 4,72 31,1 5 Jahre 4,27 +2,4 4,25 26,9 7 Jahre 4,25 +3,0 4,22 28,2 10 Jahre 4,26 +3,2 4,22 37,6 30 Jahre 4,39 +3,9 4,36 42,4 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 08:11 Mi, 17:35 % YTD EUR/USD 1,0705 -0,4% 1,0740 1,0744 -3,1% EUR/JPY 170,11 +0,2% 169,86 169,67 +9,3% EUR/CHF 0,9540 +0,4% 0,9490 0,9499 +2,8% EUR/GBP 0,8454 +0,1% 0,8450 0,8444 -2,5% USD/JPY 158,90 +0,6% 158,14 157,91 +12,8% GBP/USD 1,2663 -0,5% 1,2706 1,2724 -0,5% USD/CNH (Offshore) 7,2909 +0,1% 7,2835 7,2798 +2,4% Bitcoin BTC/USD 65.070,11 +0,1% 65.297,58 64.876,23 +49,4% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 82,34 81,57 +0,9% +0,77 +13,5% Brent/ICE 85,81 85,07 +0,9% +0,74 +12,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 34,445 35,35 -2,6% -0,91 +10,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.358,56 2.328,37 +1,3% +30,19 +14,4% Silber (Spot) 30,69 29,75 +3,1% +0,94 +29,1% Platin (Spot) 985,15 981,05 +0,4% +4,10 -0,7% Kupfer-Future 4,56 4,51 +1,5% +0,07 +16,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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