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18:27 Uhr, 23.05.2025

MÄRKTE USA/Leichter - Börsen reagieren verhalten auf neue Zolldrohung

Erwähnte Instrumente

  • Oklo Inc.
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  • Apple Inc.
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Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Die US-Börsen stecken am Freitag eine neuerliche Zolldrohung von US-Präsident Donald Trump gegen die EU relativ gut weg. Weil er mit dem Fortgang der Verhandlungen offenbar nicht zufrieden ist und zugleich den Druck erhöhen will, droht Trump nun mit Strafzöllen von 50 Prozent und das bereits ab dem 1. Juni.

Der Dow-Jones-Index verliert zur Mittagszeit 0,7 Prozent auf 41.558 Punkte. Der S&P-500 gibt um 0,8 Prozent nach, die Nasdaq-Indizes kommen um bis zu 1,1 Prozent zurück.

Dass die Verluste nicht größer ausfallen, dürfte daran liegen, dass Marktteilnehmer in der Drohung überwiegend Verhandlungstaktik sehen. 50 Prozent dürften kaum das Niveau sein, auf dem sich die Zölle langfristig einpendeln werden, kommentieren die Ökonomen von Capital Economics. Sie betonen, dass die Drohung zu einem Zeitpunkt komme, an dem die Gespräche mit der EU begonnen hätten, sich aber als schwierig erwiesen.

Daneben lastet unverändert die hohe US-Verschuldung auf der Stimmung, zumal sie mit dem angestoßenen Steuer- und Ausgabengesetz von Präsident Trump noch weiter wachsen dürfte. Das US-Repräsentantenhaus hat die Gesetzesvorlage mit knapper Mehrheit gebilligt. Nun muss noch der Senat zustimmen, in dem die Republikaner allerdings ebenfalls die Mehrheit haben.

Dazu dürften viele Akteure angesichts des bevorstehenden langen Feiertagwochenendes vorsichtig agieren. Schließlich kann dann auf neue Entwicklungen - wie nun die Trump'schen Drohungen - nicht sofort reagiert werden. Am Montag bleiben die Börsen wegen des Memorial Day geschlossen. Am Anleihemarkt endet der Handel am Freitag bereits vorzeitig um 20.00 Uhr MESZ.

Nach dem Anstieg der Vortage kommen am Anleihemarkt die Renditen etwas zurück - im Zehnjahresbereich geht es um 2 Basispunkte auf 4,53 Prozent nach unten. Die Zinspapiere dürften nach Trumps neuen Zolldrohungen wieder Zulauf als sicherer Hafen erfahren, heißt es.

Der Dollar gibt nach der Erholung am Vortag wieder nach. Der Euro steigt um 0,6 Prozent auf 1,1347 Dollar. Der Goldpreis zieht kräftig an. Das Edelmetall profitiert vom schwächeren Dollar und seiner Eigenschaft als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten. Der Preis für die Feinunze erhöht sich um 2,0 Prozent oder 65 Dollar auf 3.362.

Am Ölmarkt geht es nach oben mit den Preisen, wobei der schwächere Dollar helfen dürfte. Die US-Sorte WTI verteuert sich um 1,6 Prozent auf 61,80 Dollar je Fass.

Apple mit eigenem Zoll-Stress

Einen extra Zoll hat Trump für Apple parat. Auf in Indien gefertigte iPhones droht er mit Zöllen von 25 Prozent. Apple verlagerte im Zuge des US-chinesischen Zollstreits in jüngster Zeit mehr und mehr Teile der iPhone-Produktion nach Indien. Trump fordert nun, dass in den USA nur iPhones verkauft werden, die dort auch hergestellt wurden. Apple geben um 2,4 Prozent nach.

Der Personalsoftwareexperte Workday hat zwar bessere Quartalsergebnisse als erwartet präsentiert und den Jahresumsatzausblick bestätigt. Der Kurs gibt dennoch stark nach um 11 Prozent, was einige Akteure als Überreaktion bezeichnen. Seit Jahresbeginn beträgt das Plus gut 13 Prozent. Gut kommt der Ausblick von Intuit (+7,7%) an. Das Steuer-Software-Unternehmen hat seine Prognosen erhöht und sieht eine nur geringe Belastung durch die Zollpolitik.

Dagegen enttäuscht der Ausblick von Deckers Outdoor auf das laufende Quartal. Eine Jahresprognose wagt der Schuhhersteller wegen der unsicheren globalen Zollpolitik gar nicht. Die Aktie bricht um 19,1 Prozent ein. Ross Stores sacken um 13,1 Prozent ab. Die Billig-Kaufhauskette hat ihre Jahresprognose zurückgezogen, weil sie befürchtet, dass die Zölle die Erträge belasten werden. Mehr als die Hälfte der Ross-Produkte stammen aus China.

Aktien von Atomenergieunternehmen profitieren von der erwarteten Ankündigung des US-Präsidenten, die Kernenergieerzeugung anzukurbeln durch Vereinfachung von Genehmigungsverfahren für neue Reaktoren. Außerdem sollen bundesstaatliche Grundstücke für den Einsatz von Kernenergie ausgewiesen werden. Lightbridge schießen um 42,6 und Nuscale Power um 12,6 Prozent nach oben. Das Papier des Atomenergie-Startups Oklo gewinnt 23,3 Prozent. Hier stützt auch, dass der ehemalige Oklo-Chef Chris Wright Leiter des US-Energieministeriums werden soll.

INDEX                zuletzt       +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA               41.557,85       -0,7%     -301,24       -1,6% 
S&P-500             5.793,35       -0,8%      -48,66       -0,6% 
NASDAQ Comp        18.719,34       -1,1%     -206,40       -2,0% 
NASDAQ 100         20.889,69       -1,1%     -222,79       +0,5% 
 
 
DEVISEN              zuletzt       +/- %        0:00   Fr., 8:12   % YTD 
EUR/USD               1,1351       +0,6%      1,1282      1,1322   +9,0% 
EUR/JPY               161,93       -0,4%      162,54      162,37   -0,2% 
EUR/CHF               0,9328       -0,2%      0,9350      0,9356   +0,0% 
EUR/GBP               0,8401       -0,1%      0,8406      0,8414   +1,7% 
USD/JPY               142,66       -1,0%      144,08      143,41   -8,4% 
GBP/USD               1,3511       +0,7%      1,3422      1,3457   +7,2% 
USD/CNY               7,1667       -0,3%      7,1912      7,1867   -0,2% 
USD/CNH               7,1743       -0,4%      7,2045      7,1982   -1,7% 
AUS/USD               0,6478       +1,0%      0,6411      0,6435   +3,6% 
Bitcoin/USD       108.519,05       -2,1%  110.848,25  110.525,00  +18,9% 
 
ROHÖL                zuletzt  VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex              61,60        60,8       +1,3%        0,80  -13,2% 
Brent/ICE              64,82       64,03       +1,2%        0,79  -13,9% 
 
 
METALLE              zuletzt      Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                 3361,36     3297,15       +1,9%       64,21  +25,6% 
Silber                 29,38       29,32       +0,2%        0,06   +5,0% 
Platin                967,04      960,09       +0,7%        6,95   +9,7% 
Kupfer                  4,75        4,65       +2,1%        0,10  +16,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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