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22:17 Uhr, 15.08.2024

MÄRKTE USA/Starke Einzelhandelsdaten treiben Wall Street an

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NEW YORK (Dow Jones) - Überraschend starke Einzelhandelsdaten haben am Donnerstag an der Wall Street für eine Rally gesorgt. Diese sind im Juli um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, und damit wesentlich stärker als die erwarteten 0,3 Prozent. Die Einzelhandelsdaten gelten als wichtiger Indikator für die Konsumausgaben der US-Verbraucher und verdrängten die Befürchtungen vor einer möglichen Rezession der US-Wirtschaft, die zuletzt für Turbulenzen an den Aktienmärkten gesorgt hatten. Am Markt verstärkte sich mit den Daten auch die Erwartung, dass die US-Notenbank die Zinsen im September um 25 Basispunkte senken wird und keinen großen Schritt von 50 Basispunkten benötigt.

Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 1,4 Prozent auf 40.563 Punkte. Der S&P-500 stieg um 1,6 Prozent und der Nasdaq-Composite verbesserte sich um 2,3 Prozent. Dabei standen sich nach ersten Angaben 2.167 (Mittwoch: 1.613) Kursgewinner und 644 (1.171) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 59 (84) Titel.

Die Risiken einer zu hohen Inflation und einer steigenden Arbeitslosigkeit halten sich nach Ansicht des Präsidenten der Federal Reserve Bank of St. Louis die Waage. Die US-Notenbank bereite sich darauf vor, ihre restriktive Geldpolitik zu lockern, sagte Alberto Musalem. Dies ist ein weiterer Hinweis eines Fed-Vertreters, dass eine Zinssenkung im September durchaus auf dem Tisch liegt, sofern es nicht zu einem unvorhergesehenen wirtschaftlichen Schock kommt.

   Andere Konjunkturdaten liefern uneinheitliches Bild 

Keine klare Tendenz konnte aus den übrigen am Berichtstag veröffentlichten US-Daten abgeleitet werden. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe zeigten einen unerwarteten Rückgang. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl um 7.000 auf 227.000. Volkswirte hatten dagegen einen leichten Anstieg auf 234.000 vorhergesagt.

Die Importpreise haben sich im Juli unerwartet erhöht und kletterten im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent und lagen wie im Juni um 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Ökonomen hatten hier eine monatliche Preisstagnation prognostiziert. Die Industrieproduktion ist im Juli dagegen unerwartet deutlich zurückgegangen.

Auch hat sich die Lage der US-Industrie in der Region Philadelphia im August stärker als erwartet eingetrübt. Derweil ist die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York im August höher als erwartet gewesen. Die Lagerbestände für Juni trafen exakt die Erwartungen.

   Walmart und Cisco nach Zahlen gesucht 

Passend zu den starken Einzelhandelsdaten gab es auch noch besser als erwartete Ergebnisse von Walmart. So hat der Einzelhändler im zweiten Quartal gestiegene Umsätze und höhere Gewinne verzeichnet. Zudem wurde auch der Jahresausblick angehoben. Für die Aktie ging es um 6,6 Prozent aufwärts.

Die Papiere von Cisco Systems stiegen um 6,8 Prozent. Umsatz und Gewinn im vierten Geschäftsquartal lagen zwar unter den Vorjahreswerten jedoch über den Erwartungen der Analysten. Zudem kündigte der Telekommunikations- und Netzwerkspezialist ein Restrukturierungsprogramm an.

T-Mobile US (-0,9%) muss in den USA wegen mutmaßlicher Verstöße gegen nationale Sicherheitsauflagen rund 60 Millionen US-Dollar bezahlen. Der Vorwurf des Committee on Foreign Investment in the United States lautete, das Unternehmen habe es versäumt, Vorfälle von unbefugtem Datenzugriff unverzüglich zu melden.

   Dollar nach Konjunkturdaten fester  - Renditen steigen 

Am Devisenmarkt machte der Dollar nach den Einzelhandelsdaten deutlich Boden gut. Der Dollar-Index verbesserte sich um 0,4 Prozent. Die Daten zeigen, dass sich die US-Wirtschaft weiterhin im Wachstum befindet und könnte die US-Notenbank dazu veranlassen, die Zinsen moderater zu senken, als bislang vom Markt erwartet, hieß es. Dies stützte den Dollar.

Am Anleihemarkt stiegen die Renditen nach den veröffentlichten US-Daten deutlich. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöhte sich um 8,2 Basispunkte auf 3,92 Prozent. "Mit den guten Einzelhandelsdaten für Juli wird die Dringlichkeit eines aggressiven Kurswechsels der Fed etwas zurückgenommen", so die Ökonomen von Wells Fargo.

Auch die Ölpreise legten nach den kräftigen Vortagesabgaben wieder zu. Die Preise für die Sorten Brent und WTI stiegen um bis zu 1,5 Prozent. Mit den guten Einzelhandelsdaten flauten die zuletzt wieder aufgekommenen Sorgen hinsichtlich der Nachfrage wieder ab. Diese waren am Vortag durch den unerwarteten Anstieg der US-Öllagerdaten geschürt worden. Zudem stützten die anhaltenden geopolitischen Risiken - vor allem im Nahen Osten.

Für den Goldpreis ging es leicht aufwärts. Der Preis für die Feinunze erhöhte sich um 0,3 Prozent auf 2.455 Dollar. "Mit einer möglichen Zinssenkung am Horizont könnten die Renditen verschiedener Asset-Klassen sinken, was Gold noch attraktiver macht", so Alex Ebkarian, Chief Operating Officer bei Allegiance Gold. Trotz der jüngsten Gewinnmitnahmen von Anlegern dürften die erwartete Zinssenkung, die geopolitischen Spannungen und die jüngste Marktvolatilität die Anleger weiterhin in den "sicheren Hafen" Gold treiben, fügte er hinzu.

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INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          40.563,06  +1,4%   554,67      +7,6% 
S&P-500        5.543,22  +1,6%    88,01     +16,2% 
Nasdaq-Comp.  17.594,50  +2,3%   401,90     +17,2% 
Nasdaq-100    19.490,15  +2,5%   467,47     +15,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,10        +13,9        3,96      -32,3 
5 Jahre                  3,79        +11,1        3,68      -20,9 
7 Jahre                  3,83         +9,9        3,73      -14,3 
10 Jahre                 3,92         +8,2        3,84        3,8 
30 Jahre                 4,18         +5,3        4,12       20,6 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Do, 8:45  Mi, 17:31   % YTD 
EUR/USD                1,0973        -0,4%      1,1010     1,1023   -0,7% 
EUR/JPY                163,55        +0,8%      162,17     161,75   +5,1% 
EUR/CHF                0,9571        +0,4%      0,9532     0,9522   +3,2% 
EUR/GBP                0,8536        -0,6%      0,8573     0,8584   -1,6% 
USD/JPY                149,06        +1,2%      147,26     146,75   +5,8% 
GBP/USD                1,2855        +0,2%      1,2843     1,2842   +1,0% 
USD/CNH (Offshore)     7,1825        +0,5%      7,1563     7,1388   +0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             57.115,55        -3,1%   58.140,85  59.144,45  +31,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               77,94        76,98       +1,2%      +0,96   +9,3% 
Brent/ICE               80,92        79,76       +1,5%      +1,16   +7,4% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF               39,65        38,90       +1,9%      +0,75  +19,6% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.455,33     2.447,94       +0,3%      +7,39  +19,1% 
Silber (Spot)           28,35        27,63       +2,6%      +0,72  +19,2% 
Platin (Spot)          957,15       924,50       +3,5%     +32,65   -3,5% 
Kupfer-Future            4,14         4,04       +2,5%      +0,10   +5,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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